Demo zum Kiesabbau im Altdorfer Wald

Demo zum Kiesabbau im Altdorfer Wald
Seit Jahrzehnten gibt es massiven Widerstand gegen den Kiesabbau in der Region, welcher jedoch bisher scheiterte. Aktivisten besetzen immer wieder Teile des Waldes. (Bild: privat)

Ankenreute (pr/le) – Plakate, Banner und Flyer kündigen es seit Wochen an. Am Samstag, 2. April, wollen Anwohner und Aktivisten aus der Besetzung im Altdorfer Wald gemeinsam demonstrieren.

Wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, startet die Versammlung mit Redebeiträgen am Dorfladen in Unterankenreute. Im Anschluss soll es einen Demonstrationszug, erst durch das angrenzende Wohngebiet und nach einer Zwischenkundgebung in Oberankenreute, unweit der Kiesgruben, geht es über die Hauptstraße zurück zum Dorfladen. 

„Wir sagen laut: Stopp – es ist genug! Genug Umweltzerstörung vor unserer Haustür, da haben wir schon viel zu lang nur zugesehen. Deshalb gehen wir jetzt als Bürger auf die Straße und machen deutlich, dass wir gerade jetzt, in der Klimakrise, diese unnötige Zerstörung des Altdorfer Waldes nicht dulden,“ so Ulla Köberle-Lang (53) aus Oberankenreute.

Fläche so groß wie 42 Fußballfelder

Aktivist Samuel Bosch: „Ankenreute liegt direkt am Rand des Altdorfer Waldes, wo bereits zwei Kiesgruben existieren. Zuletzt gab es eine kurzzeitige Besetzung eines an der Kiesgrube gelegenen Waldstückes, um es gegen die bevorstehende Rodung zu schützen. Diese wurde von der Polizei mit Großeinsatz geräumt und direkt abgeholzt. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Flächen wurden am gleichen Standpunkt im neuen Regionalplan rund 30 weitere Hektar Wald für den Kiesabbau beantragt, das entspricht einer Fläche so groß wie 42 Fußballfeldern. Seit Jahrzehnten gibt es massiven Widerstand gegen den Kiesabbau in der Region, welcher jedoch bisher scheiterte.“

„Uns wird das Naherholungsgebiet genommen“

„Uns wird ein gigantisches Loch in den Vorgarten gegraben, welches dann für Jahrzehnte bleibt und immer weiter vergrößert wird. Stückchenweise wird uns unser Wald weggenommen und damit auch unser Naherholungsgebiet und unser Trinkwasserfilter. Aber die größte Schweinerei dabei ist, dass der Kies gar nicht bei uns landet, sondern zu einem nicht unbedeutenden Anteil ins Ausland exportiert wird, um viel Geld damit zu machen,“ so Johanna Kugler, Mutter von zwei Kindern, aus Hintermoos.

Die Bewohner von Ankenreute erleben den Kiesabbau und die Rodung hautnah. Viele von ihnen wollen nicht tatenlos zusehen, sondern zusammen mit den Aktivisten etwas bewegen. Ob sie damit Erfolg haben werden, wird sich bald herausstellen. Das Wochenblatt hält Sie auf dem Laufenden.