David List holt sich nächsten Deutschen Meistertitel

Ist auch in Hessen nicht zu schlagen: David List.
Ist auch in Hessen nicht zu schlagen: David List. (Archivfoto: Lynn Sigel)

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Gedern – Bei den Deutschen Mountainbike-Meisterschaften hat David List aus Friedrichshafen seinen Titel in der U23 erfolgreich verteidigt. Georg Egger holte sich – laut Pressemitteilung – die Bronze-Medaille, während Luca Schwarzbauer und Max Brandl kein Glück hatten.

„Ich wollte mich auf keine Spielchen einlassen“, erklärte David List im Ziel und meinte damit – so das Team Lexware – das Taktieren mit den Konkurrenten im Rennen. Doch Konkurrenten bekam David List nur in der Startrunde zu Gesicht – dann war er, nach einem Sturz von Leon Kaiser, allein unterwegs. Kaiser und List hatten sich bereits in der Startrunde von ihren Verfolgern distanziert.

Und: David List fuhr fortan allein über die wellige Strecke im hessischen Gedern und baute seinen Vorsprung sukzessive aus. „Mein Plan ist genau aufgegangen“, freute sich David List im Ziel. Nach dem Titel 2020 darf er das Trikot des Deutschen Meisters nun ein weiteres Jahr tragen. Lennart Krayer wurde Vierter. Am Start hatte der Junioren-Weltmeister vom vergangenen Jahr Probleme, was ihn einige Plätze kostete.

„Auf der engen Strecke ist es schwer, zu überholen“, betonte er. „Ich musste mich Stück für Stück nach vorne arbeiten.“ Zwei Runden war er am hinteren Ende einer Gruppe bis auf Rang vier unterwegs, die er in der vorletzten Runde distanzieren konnte. „Ein bisschen schade ist es schon, dass es keine Medaille wurde“, bilanzierte Krayer. „Aber fürs erste Jahr bin ich trotzdem zufrieden mit dem vierten Platz.“

Die Freude war auch bei Georg Egger groß, als er als Dritter über die Ziellinie fuhr. „Ich weiß jetzt noch gar nicht, wie ich mich nach dem Ergebnis auf den Weltcup nächste Woche einstellen soll“, sagte er. Dabei war ihm das Tempo zu Beginn des Elite-Rennens zu schnell und er ging bewusst nicht alles mit. In der Startloop formierten sich Luca Schwarzbauer und Max Brandl auf Rang eins und zwei, Egger kam auf der vierten Position.

„Ich habe mich darauf konzentriert, einen konstanten Speed durchfahren zu können.“ Das gelang ihm, denn während seine Teamkollegen Schwarzbauer und Brandl zu kämpfen hatten, kreiselte Egger Runde um Runde weiter nach vorne. Das Ergebnis reiht sich ein in einen Positivtrend von Egger, der – seit er 2019 Vater wurde – zunächst mit seinem neuen Alltag zu kämpfen hatte. „Ich glaube, so läuft es jetzt ganz gut und wir haben uns eingespielt“, so Egger.

Der Reuderner Luca Schwarzbauer musste – als Führender – wegen eines platten Hinterrads in der ersten Runde in der Techzone halten, was ihm seine Siegchancen kostete. Er hatte sich das Rad an einem Stein seitlich aufgeschlitzt. Der Hinterradwechsel kostete ihn gut 15 Platzierungen. An der Spitze versuchte Max Brandl derweil mit einer Attacke vorne wegzufahren, doch er konnte Niklas Schehl nicht ganz abschütteln.

„Dann hat mein Rücken zugemacht“, kommentierte Brandl, der Titelverteidiger war, enttäuscht. Er habe versucht, alles zu geben, doch konnte Manuel Fumic und Niklas Schehl nicht genug entgegenhalten und musste sie vorbeilassen. In der sechsten von sieben Runden bemerkte er, dass sein Schnellspanner am Hinterrad noch halb geöffnet war. Wie sehr ihn das in seiner Leistungsfähigkeit behinderte, wisse er noch nicht. Aber: „Ich habe gekämpft bis zum Schluss.“

Für Schwarzbauer ist es „so schlecht gelaufen, wie es nur hätte laufen können“. Damit meinte er seinen Hinterrad-Defekt. Nach dem Radwechsel investierte er alles und kämpfte sich noch bis auf den fünften Platz nach vorne. „Aber als ich gesehen habe, dass es auch bei Max nicht so gut läuft, hat es mich mental schon auch etwas ausgebremst. Ich dachte, uns entgleitet die Veranstaltung.“ Schon am Mittwoch geht es weiter nach Leogang, wo der dritte Weltcup in diesem Jahr ansteht.