Das Zeppelin Museum öffnet ab Freitag, 12.3. für das Publikum!

Familienführung
Familienführung (Bild: DBT Foto Denger)

WOCHENBLATT
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Endlich dürfen die Museen wieder öffnen!

Friedrichshafen – Auch das Zeppelin Museum kann ab Freitag, 12.3. wieder besucht werden. Highlights des Museums sind die Ausstellung zur Luftschifffahrt, mit der originalgetreuen Teilrekonstruktion von LZ 129 Hindenburg, die Kunstausstellung, die Auskunft darüber gibt, wer die Werke besessen hat, bevor sie ins Museum kamen, und die große Sonderschau Beyond States. Über die Grenzen von Staatlichkeit, in der es um Staatsgrenzen, Staatsgewalt und Staatsbürgerschaft geht.

Besuche müssen vorher angemeldet werden.

Die Öffnungszeiten sind täglich, außer montags, von 10-17 Uhr. Gemäß der aktuellen Corona-Verordnung müssen alle Besuche vorher angemeldet werden. Die Buchung eines Zeitfensters ist täglich von 10-16 Uhr telefonisch möglich unter der Nummer 07541 3801 80.

Auch Personen, die zu einem kostenfreien Eintritt berechtigt sind, wie z.B. Fördermitglieder, müssen sich vorab anmelden. Es werden Zeitfenster im 15-Minuten-Takt ausgegeben für maximal 12 Personen gleichzeitig. Die Eintrittskarten müssen im Museum an der Kasse pünktlich zu Beginn des gebuchten Zeitfensters erworben werden. Buchungen sind bis zu 5 Tage im Voraus möglich. Sollte der 7-Tage-Inzidenzwert im Bodenseekreis über 100 steigen, müssen die Museen wieder schließen. Die Buchungen verlieren dann ihre Gültigkeit.

Es besteht FFP2 Maskenpflicht. Besucher*innen ohne FFP2 Masken muss laut Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg der Zutritt verweigert werden.

Alle Besucher*innen ab 7 Jahren müssen registriert werden. Das Zeppelin Museum verwahrt die Personendaten vier Wochen lang, damit ggf.  eine Kontaktnachverfolgung möglich ist. Danach werden die Daten vernichtet.

Da keine Audioguides ausgegeben werden dürfen, ermöglichen QR Codes in den Ausstellungen einen Rundgang mit dem eigenen Smartphone. Virtuelle Führungen, Hintergrundinformationen und spezielle Angebote für Kinder können damit abgerufen werden. Wir bitten Sie darum, hierfür Ihre eigenen Kopfhörer mitzubringen.

Der Museumsshop ist zu den Öffnungszeiten des Museums zu besuchen, montags nach vorheriger Anmeldung (Click & Collect Prinzip). Die Corona-Schutzmaßnahmen werden an die jeweils aktuellen Regelungen angepasst.

Informationen

www.zeppelin-museum.de I Facebook: Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH I Instagram: instagram.com/zeppelinmuseum I Blog: blog.zeppelin-museum.de

Öffnungszeiten des Zeppelin Museums: Ab Freitag 12.3., täglich außer montags 10-17 Uhr.

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Beyond States. Über die Grenzen von Staatlichkeit – bis 7.11.2021

Mit Arbeiten von: Nevin Aladağ, James Bridle, Simon Denny, Vera Drebusch & Florian Egermann, Forensic Oceanography / Forensic Architecture, Jacob Hurwitz-Goodman & Daniel Keller, Peng! Kollektiv, Christopher Kulendran Thomas, Henrike Naumann, Jonas Staal

Online Opening war am Donnerstag 4. Februar, 18 Uhr. Nachzusehen in der Mediathek

Haben Sie schon einmal mit einem Spion telefoniert? Aus welchen Nationalitäten setzt sich Ihr digitaler Fingerprint zusammen? Wussten Sie, dass es auch in Deutschland unklare Grenzen gibt? Kennen Sie die ersten Grenzverletzungen der Luftfahrt und wissen Sie ab welcher Höhe sich Grenzen auflösen? In der Ausstellung „Beyond States. Über Grenzen der Staatlichkeit“ werden diese und weitere Fragen beantwortet, diskutiert und durch künstlerische Positionen reflektiert.

(Bild: Zeppelin Museum Foto Tretter)

Die partizipative Arbeit Call-A-Spy des Peng! Kollektivs fordert die Besucher*innen auf, Geheimdienste anrufen und Gespräche mit Agent*innen zu führen. Das vor Ort tatsächlich geführte Telefonat öffnet eine Tür zu sonst stark isolierten Menschen, die die intimsten Daten in ihren Händen halten. Welche Fragen möchte man an Spion*innen richten? Wie wird das Gespräch verlaufen? Traut man sich bei einer fremden Person anzurufen? Die Besucher*innen werden hier vor die Wahl gestellt.

Die Arbeit Citizen Ex von James Bridle berechnet durch unser Userverhalten auf eindrückliche Weise unsere individuelle algorithmische Staatsbürgerschaft, die nicht an ein bestimmtes Staatsterritorium gebunden ist. Der digitale Fingerprint zeigt auf, welche digitale Staatsbürgerschaft eine Person durch das Verhalten im Netz besitzen müsste. Das Seasteading Institute hat sich seit 2008 zum Ziel gesetzt, autonome Gemeinschaften auf schwimmenden Plattformen in internationalen Gewässern zu errichten. Propagiert wird eine neue Form der Besiedlung, die einer ablehnenden Haltung gegenüber dem „klassischen“ Staat entspringt. Jacob Hurwitz-Goodman und Daniel Keller reflektieren kritisch in ihrer Videoarbeit Seasteaders, wie diese Mikrostaaten als Unternehmen auf einem freien Markt agieren sollen und potenziellen „Kund*innen“ die bestmögliche Gesellschaft zur Auswahl stellen.

Wie stark das Fliegen unser Verständnis von Grenzen geprägt hat, wird parallel zu den zeitgenössischen Positionen in der Ausstellung thematisiert. Der Luftraum kann öffentliche Sphäre grenzüberschreitender Mobilität, nationalstaatlich und supranational regulierte Sphäre oder Kriegsschauplatz sein. Zeppeline galten als Symbole technischer und militärischer Überlegenheit des deutschen Kaiserreichs. Mit Bombenangriffen auf Antwerpen, Paris, London und andere Städte im Ersten Weltkrieg begann der entgrenzte Luftkrieg, der die Souveränität gegnerischer Länder bedrohte und Grenzen verwischen ließ.

(Bild: Zeppelin Museum Foto Tretter)

Unklarheiten über den Umgang mit Grenzziehungen im Luftraum führten immer wieder zu schwierigen politischen Situationen. Der sogenannte Lunéville-Zwischenfall 1913, als sich das deutsche Heeresluftschiff Z.IV nach Frankreich verirrte, spiegelt das angespannte Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich wider. Französische Infanterie untersuchten das Luftschiff, da es sich auf französischen Boden befand. Die deutsche Besatzung beschwerte sich und berief sich auf internationales Seefahrtrecht, dass das Luftschiff deutsches Territorium sei. Ein Präzedenzfall, der zu massiven Spannungen führte, bis hin zu Spionagevorwürfen.

Gezeigt wird die interdisziplinäre Ausstellung im Zeppelin Museum am Bodensee. Auch hier verschwimmen die Grenzen der Staaten. Ein besonderer Ort, auf den die Ausstellung in mehrfacher Hinsicht Bezug nimmt.  So ist der Bodensee internationales Grenzgewässer, das Deutschland, Österreich und die Schweiz verbindet. Der genaue Grenzverlauf ist jedoch bis heute ungeklärt.

Das am 24. September gelaunchte debatorial® zur Ausstellung widmet sich diesen Themen und lädt Expert*innen, Bürger*innen und Museumsgäste dazu ein, den digitalen Prolog der Ausstellung zu erleben, mitzudiskutieren und ihre Lebenserfahrungen in der Corona Pandemie einzubringen. www.debatorial.de

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Kurator*innen: Dr. Claudia Emmert, Direktorin, Ina Neddermeyer, Leiterin der Abteilung Kunst, Jürgen Bleibler, Leiter der Abteilung Zeppelin, Caroline Wind, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Kunst und Felix Banzhaf, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Zeppelin.