Wo einst der Kaiser residierte... Das wird aus dem Seehotel „Am Kaiserstrand“

Hinter dem Bauzaun vorm Seehotel sind die Arbeiten in vollem Gange.
Hinter dem Bauzaun vorm Seehotel sind die Arbeiten in vollem Gange. Bild: Wilfried Vögel

Am Seehotel Kaiserstrand geht es dieser Tage geschäftig zu. Das seit über einem Jahr leerstehende Gebäude wird aufwendig saniert und soll im Mai 2023 wieder öffnen. Wer der neue Eigentümer ist und was genau der mit dem Hotel vorhat, lesen Sie hier.

Das über ein Jahr lang leerstehende Seehotel „Am Kaiserstrand“ ist wieder komplett in Vorarlberger Händen. Investoren um Roland Pircher wollen das Hotel in ausgezeichneter Aussichtslage direkt am Bodensee in der Bregenzer Bucht wieder zu einem Ort Vorarlberger Gastfreundschaft machen. Dafür sind erhebliche Investitionen in die Ausstattung des Hotels, in das Gebäude und den vorgelagerten Park vorgesehen. Die Arbeiten sind derzeit in vollem Gange. Das Hotel soll im Mai 2023 wieder öffnen.

Lage, Lage, Lage: Die ist im Falle des Seehotels Kaiserstrand ein echter Traum.Bild: Wilfried Vögel
Lage, Lage, Lage: Die ist im Falle des Seehotels Kaiserstrand ein echter Traum, so direkt am Wasser.
Bild: Wilfried Vögel

Lange und bewegte Geschichte

Das Seehotel kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Vor Jahren residierten im prunkvollen „Kaiser-Strand-Palast-Hotel“ Kaiser Karl I. und seine Gattin Zita. Dann kam die imposante Anlage in den Besitz des österreichischen Bundesheeres. Danach lag die wertvolle Immobilie Jahrzehnte lang brach. Gemeinsam mit regionalen Investoren hatte eine von Roland Pircher gegründete Errichtungsgesellschaft ein Nachnutzungskonzept für das rund 20.000 Quadratmeter große Areal „Am Kaiserstrand“ umgesetzt. Im Zuge der Arbeiten gelang es, die Bestandsimmobilie sorgsam und mit viel Liebe zum Detail zu neuem Leben zu erwecken.

Unstimmigkeiten zwischen Eigentümern und Betreibern führten zur Schließung

Neben dem exklusiven Hotel entstanden auch Wohnungen. 2010 feierte das Seehotel „Am Kaiserstrand“ Eröffnung. 2012 erfolgte der Verkauf an die Deutsche Fondsvermögen AG bzw. AVF1 Liegenschaftsgruppe GmbH & Co KG. In der Folge kam es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen Eigentümern und dem Betreiber. Diese mündeten in die Schließung und Insolvenz der bisherigen Betreibergesellschaft des Hotels. Ein Zaun umschloss seither das ungenutzte Gebäude – ein trauriges Bild, das sich hier den vielen Radlern und Spaziergängern auf dem Bodenseeradweg bot.

Das Wochenblatt berichtete im Dezember 2021 über die Streitigkeiten um das Seehotel Kaiserstrand.

Auch die Fassade wird aufgehübscht.Bild: Wilfried Vögel
Auch die Fassade wird aufgehübscht.
Bild: Wilfried Vögel

Eine Vorarlberger Investorengruppe erhielt den Zuschlag

Nach Bekanntwerden der Insolvenz gab es viele Angebote aus dem In- und Ausland. Nach umfangreichen Verhandlungen mit der Vorarlberger Investorengesellschaft um Roland Pircher kam es zu einer Einigung. Hinter Pircher stehen auch Firmen im Umfeld von Hermann Metzler sowie Gerhard und Detmar Rauch.

Der AFV1 war es bei den Verhandlungen besonders wichtig, eine „stabile und qualitätsorientierte Lösung“ für den Hotelbetrieb zu gewährleisten. Die dafür notwendigen Modernisierungen und Instandhaltungsinvestitionen spielten dabei auch eine wichtige Rolle.

Langfristige Neuausrichtung des Hotels – Mit traditioneller Vorarlberger Gastlichkeit verbinden

Roland Pircher dazu: „Wir haben langfristige Absichten und wollen eine Neuausrichtung des 4-Sterne Superior Hotels. Dabei wollen wir das einzigartige Ambiente des denkmalgeschützten, direkt am See gelegenen Gebäudes mit der traditionellen Vorarlberger Gastlichkeit verknüpfen“.

Und weiter: „Wir werden das Konzept des Hauses nicht nur im Hotel, sondern auch in den öffentlich zugänglichen Bereichen umfassend anpassen und verbessern“.

Auch die Außenanlagen werden ordentlich aufpoliert. In den Park wird - ebenso wie in die Hotelausstattung und das Gebäude selbst - kräftig investiert. Bild: Wilfried Vögel
Auch die Außenanlagen werden ordentlich aufpoliert. In den Park wird – ebenso wie in die Hotelausstattung und das Gebäude selbst – kräftig investiert. Bild: Wilfried Vögel

Hotel „Am Kaiserstrand“ fit für die Zukunft machen

Mit dem Restaurant, dem Wellnessbereich, dem großen Gastgarten und dem exponiert gelegenen Badehaus wolle man künftig auch Einheimische und Ausflugsgäste ansprechen. Zu diesem Zweck soll der gesamte Komplex fit für die Zukunft gemacht werden. Dazu werde man einen erheblichen Betrag in eine hochwertige Hotelausstattung, das Gebäude und den davor liegenden Park investieren. Roland Pircher: „Unser Wunsch ist es, den Kaiserstrand zu einem Ort der traditionellen Vorarlberger Gastfreundschaft zu machen, der dieser besonderen Umgebung Rechnung trägt“.

Wiedereröffnung im Mai 2023 geplant

Über den Kaufpreis und die Höhe der geplanten Investitionen wurde Stillschweigen vereinbart. Mit dem Rückkauf durch die Vorarlberger Investorengruppe soll für das Kleinod am östlichen Bodensee wieder eine neue Ära beginnen. Die derzeit laufenden Arbeiten sollen im Mai 2023 abgeschlossen sein.