Das Theater Ravensburg ist mit „Supergute Tage“ zurück

Der alleinerziehende Vater (Marco Ricciardo) braucht viel Geduld mit seinem Sohn Christopher (Sebastian Prasse). Die Mutter (Jutta Klawuhn) fängt ein Verhältnis mit einem Nachbarn an und verschwindet. Die Gewissensbisse lassen sie aber nicht los.
Der alleinerziehende Vater (Marco Ricciardo) braucht viel Geduld mit seinem Sohn Christopher (Sebastian Prasse). Die Mutter (Jutta Klawuhn) fängt ein Verhältnis mit einem Nachbarn an und verschwindet. Die Gewissensbisse lassen sie aber nicht los. (Bild: Photo Art Hund)

Obwohl das Stück von einer Krankheit handelt, ist es weder sentimental noch deprimierend

Ravensburg (le) – Die aktuellen Inzidenzzahlen geben es her und das Theater Ravensburg zeigt am 10., 11. und 12. Juni, jeweils 20 Uhr, Simon Stephens „Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone“ (Regie: Karsten Engelhardt). Die Presse durfte vorab hineinschnuppern.

Erzählt wird poetisch und humorvoll von zersplitterten Familienverhältnissen in der englischen Kleinstadt Swindon. Mittendrin wächst Christopher Boone auf. Er ist fünfzehn Jahre, drei Monate und zwei Tage alt und kennt alle Primzahlen bis 7507. Er kann nicht lügen, hasst die Farbe Gelb und hat seine engere Umgebung noch nie verlassen. Christopher Boone ist Asperger-Autist und geht zur Sonderschule.

Alles muss seine Ordnung haben

Als er den Nachbarshund Wellington tot und mit einer Forke erstochen auf dem Rasen entdeckt, gerät er zunächst selbst unter Verdacht. Seine Unschuld wird von der Polizei in dem entstehenden Tohuwabohu schnell geklärt. Da Christopher Hunde sehr mag – schließlich weiß man bei ihnen, woran man ist – beschließt er zum großen Ärger seines Vaters, eigene Nachforschungen zu stellen.

Christopher hat Angst vor körperlichen Berührungen. Auch seine Mutter darf ihn nur mit den Fingerspitzen anfassen.
Christopher hat Angst vor körperlichen Berührungen. Auch seine Mutter darf ihn nur mit den Fingerspitzen anfassen. (Bild: Photo Art Hund)

Trotz seiner Angst und Unsicherheit vor Fremden, klopft er die ganze Nachbarschaft ab. Zwangsläufig führt ihn dabei seine Detektivarbeit in eine Welt, die anderen völlig normal erscheint, für Christopher hingegen fremd und bedrohlich ist.

Der Mord an Wellington ist lediglich das erste einer ganzen Reihe von Mysterien.

Schauspielcrew gibt alles

Die Schauspieler Jutta Klawuhn, Ana Schlaegel, Alex Niess und Marco Ricciardo begeleiten Christopher auf seiner spannenden und mutigen Reise in verschiedenen Szenen. Sie sind trotz der Tragik des Stücks Garanten für einige herzhafte Lacher. Das Publikum fühlt mit dem Jungen, der in seiner eigenen Welt gefangen ist, mit.

Die Hauptrolle spielt der in Hamburg lebende 33-jährige Schauspieler Sebastian Prasse. Er geht in dieser Rolle komplett auf und überzeugt durch großes Talent. Seine Mimik und die Darstellung der Probleme eines Asperger-Autisten gehen zu Herzen.

Christopher findet sich nur mit logischen Schlussfolgerungen zurecht.
Christopher findet sich nur mit logischen Schlussfolgerungen zurecht. (Bild: Daniela Leberer)

„Supergute Tage“, nach dem Roman von Mark Haddon, ist ein anrührender Abend über das Erwachsenwerden und einen Jungen, der über sich hinauswächst. Es zeigt wieder mal, wie stark das Band zwischen Eltern und Kindern ist, egal was passiert.

Tickets vorab bestellen

Karten (Do. bis Sa., 17-20 Uhr) und weitere Infos unter www.theater-ravensburg.de – Tel. 0751 / 233 64. Das Theater weist darauf hin, dass die Einhaltung der Hygieneregeln sowie ein tagesaktueller Antigentest, Impfnachweis oder Genesenennachweis erforderlich ist. Eine Registrierung über die Luca-App ist möglich.

Bald gibt’s Theatergenuss unterm Sternenhimmel

Ab dem 18. Juni spielt das Theater Ravensburg bis zum Ende der Spielzeit (Ende Juli) ausschließlich open-air im Hof des Theaters in der Zeppelinstraße. Bei schlechter Witterung finden die Aufführungen im Theatersaal statt.