Das Pausenbrot für die Kids schadstofffrei verpacken: Behälter aus Edelstahl und Glas sind Spitzenreiter

Das Pausenbrot schadstoffarm verpacken
Das Pausenbrot schadstoffarm verpacken (Bild: BUND/Christoph Schramm)

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In wenigen Tagen geht auch in Baden-Württemberg die Schule wieder los. Anders als beim Home-Schooling heißt es jetzt morgens: Hefte, Stifte und Wasserflasche in den Schulranzen packen – und natürlich das Pausenbrot. Da stellt sich manchen Eltern die Frage: Welche Verpackung ist die beste? Dicht, wiederverwendbar und ohne Schadstoffe sollte sie allemal sein. Also lieber nochmal eindecken, bevor das Schuljahr startet?

Der BUND gibt Tipps.

Keine Alternative: Alufolie

Einwegverpackungen wie Alufolie und Butterbrotpapier sind nicht zu empfehlen. Zur Herstellung werden wertvolle Rohstoffe benötigt, die nach der kurzer Nutzungszeit teilweise sehr aufwendig recycelt werden müssen. Wer sein Brot gerne einwickeln möchte, kann zu Bienenwachstüchern greifen. Sie sind mehrfach verwendbar und können einfach aus Stoff- und Bienenwachsresten gebastelt werden.

Auf Alufolie sollte beim Verpacken des Pausenbrots verzichten werden, denn durch Feuchte, Säure und Salz kann Aluminium ins Essen gelangen.
Auf Alufolie sollte beim Verpacken des Pausenbrots verzichten werden, denn durch Feuchte, Säure und Salz kann Aluminium ins Essen gelangen. (Bild: Pixabay)

Am einfachsten und sichersten können Schüler ihr Essen in Dosen transportieren. Amany von Oehsen, Umweltberaterin beim BUND Heidelberg rät: „Der nachhaltigste Behälter ist der, den Sie schon besitzen. Trotzdem ist bei manchen Materialien Vorsicht geboten: Sie geben Schadstoffe an das Essen ab und sollten daher nur für bestimmte Zwecke genutzt werden.“

Besonders bedenklich: der „Bambusbehälter“

Besonders problematisch sind aus Sicht des BUND die sogenannten Bambus-Behälter, die in Wirklichkeit nur einen geringen Anteil an Bambus enthalten. Die meisten dieser Behälter bestehen aus einem Melamin-Formaldehyd-Harz, das Blase und Niere schädigen kann und im Verdacht steht, die Fruchtbarkeit zu verschlechtern. Formaldehyd kann zudem Krebs verursachen. Säuren und Temperaturen über 70 Grad Celsius befördern die Freisetzung dieser Substanzen. Sie sollten demnach von heißen Speisen, Getränken oder Mikrowellen unbedingt ferngehalten werden. So fordert die Verbraucherzentrale einen Rückruf von Bambusgeschirr und rät von der Benutzung ab.

Janna Kuhlmann, Verbraucherschutz-Expertin beim BUND, rät: „Ihre vorhandenen Hartplastikbehälter aus den Kunststoffen Polypropylen und Polyethylen, abgekürzt mit PP oder PE, können Sie dann bedenkenlos weiterverwenden, wenn diese unbeschädigt sind. Aus welchem Material die Dosen sind, können Sie in der Regel am Boden des Behälters feststellen.“ Behälter aus PP oder PE sind meist aus Erdöl hergestellt, beschädigte Behältnisse können Stoffe in den Körper abgeben.

Edelstahl und Glas sind Spitzenreiter

Steht ein Neukauf von Lebensmittelbehältern an, empfiehlt der BUND Behälter aus Edelstahl oder Glas, allerdings werden für ihre Herstellung viele Ressourcen benötigt.
„Glas und Edelstahl sondern auch nach häufiger Verwendung keine Stoffe ab. Der oftmals höhere Preis lohnt sich, da gerade Edelstahlboxen weitaus haltbarer und langlebiger als die Plastikvarianten sind. Durch eine regelmäßige und langfristige Benutzung gleicht sich auch der höhere Ressourcenverbrauch in der Herstellung aus“, beschreibt Amany von Oehsen.

Eine Lunchbox und eine Thermoskanne aus Edelstahl.
Eine Lunchbox und eine Thermoskanne aus Edelstahl. (Bild: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose)

Schauen Sie also auch einmal in Ihren Schrank und prüfen Sie, welche Behältnisse Sie dort finden. Überlegen Sie bei einem Neukauf genau, wie viele Dosen Sie wirklich im Alltag verwenden, denn ungenutzte Dosen verbrauchen nicht nur Platz im Schrank, sondern auch unnötig Ressourcen.

Giftanfrage beim Hersteller

Verbraucher können ihr gesetzliches Auskunftsrecht nutzen, um nachzuforschen, ob besonders besorgniserregende Substanzen in ihrem Behälter vorhanden sind. Dazu können sie einfach eine Giftfrage an den Hersteller mit der kostenlosen ToxFox-App des BUND stellen. Der Hersteller muss zum Beispiel mitteilen, wenn bestimmte giftige Phthalat-Weichmacher oder Bisphenol A enthalten sind.

(Quelle: BUND Bawü)