Das Landratsamt Sigmaringen war sein „berufliches Finale“: Dezernent Dr. Bernhard Obert verabschiedet

Landrätin Stefanie Bürkle mit dem scheidenden Dezernenten Dr. Bernhard Obert und dessen Frau Maria.
Landrätin Stefanie Bürkle mit dem scheidenden Dezernenten Dr. Bernhard Obert und dessen Frau Maria. (Bild: Landratsamt Sigmaringen)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Sigmaringen – Nach Tätigkeiten in verschiedenen Behörden ist Dr. Bernhard Obert im Rahmen der vergangenen Kreistagssitzung feierlich verabschiedet worden. Er trat zum 30. April in den Ruhestand ein. Der promovierte Chemiker leitete 6 Jahre das Bau- und Umweltdezernat des Landratsamtes mit den 140 Mitarbeitenden der Fachbereiche Umwelt- und Arbeitsschutz, Baurecht, Forst, Landwirtschaft und Kreisabfallwirtschaft.

Nach seinem Chemiestudium und einer Tätigkeit in der Industrie ist Obert 1990 über das damalige Gewerbeaufsichtsamt in Sigmaringen in die Verwaltung des Landes Baden-Württemberg gekommen. Sein Weg führte ihn dann über das Regierungspräsidium Tübingen, zurück zum Gewerbeaufsichtsamt, zum Landratsamt Biberach und schließlich 2015 als Dezernent ins Landratsamt Sigmaringen.

Während seiner Zeit als Dezernent war er noch für ein halbes Jahr beim Umweltministerium tätig. Als Naturwissenschaftler war es ursprünglich nicht sein Ziel in der Verwaltung tätig zu sein. „Es war für mich in der Verwaltung ein abwechslungsreiches und sehr spannendes Berufsleben, das mir auch persönlich sehr viel gegeben hat“ so sein Resümee im Rückblick.

In seiner Zeit im Landratsamt Sigmaringen wurden Klima- und Artenschutz immer gewichtiger, der Ausbau erneuerbarer Energien sollte vorangetrieben werden, die notwendigen Flächen für diese Ziele, aber auch für Wohnungen, Gewerbe oder Infrastruktur werden aber immer knapper. Die Interessenskonflikte nehmen stetig zu und müssen austariert werden.

Landrätin Stefanie Bürkle würdigte Obert als klugen Kopf, der die immer komplexer werdenden Genehmigungsverfahren im Bau- und Umweltbereich so gestaltet, dass rechtsichere und effiziente Verfahren durch die Behörde aktiv vorangetrieben und praktikable Lösungen gefunden werden: „Dr. Bernhard Obert hat es wie nur wenige verstanden, Interessenkonflikte frühzeitig aufzuspüren und rasch zu klären.

Er hat sich als jemand verstanden, der Projekte für die Bürgerinnen und Bürger und für die Betriebe lenkt und frühzeitig aufzeigt, welche Lösungen möglich sind.“ Eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen war Obert, der seit vielen Jahren kommunalpolitisch aktiv und seit 8 Jahren auch Ortsvorsteher von Marbach ist, besonders wichtig.

Bei der Erstellung des Regionalplans war er das Bindeglied zwischen Regionalverband und der Kreisverwaltung und hat die verschiedenen Interessen der Fachverwaltungen mit eingebracht und dabei auch die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Landkreises im Auge behalten.

Ein großes Anliegen war ihm die Ausrichtung der Abfallwirtschaft an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Umbau von Recyclinghöfen und der Einführung der getrennten Bioabfallsammlung hatte er auch Themen zu verantworten, die alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis berühren.

„Die initiierte Bürgerbeteiligung bei der Einführung der Biomüllsammlung und der breite Konsens im Kreistag für das gefundene Modell zeigt, dass Sie es verstanden haben, auch bei komplexen Themen Lösungen zu finden, die für möglichst viele ein Gewinn sind“ sagte Bürkle zu Obert.

In den letzten beiden Jahren hat er sich mit seinem Bereich Katastrophenschutz auch bei verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona Pandemie mit eingebracht. „Es ist für mich etwas ganz Besonderes, dass ich die letzten 6 Jahre meines Berufslebens für meinen Heimatlandkreis tätig sein konnte und mit Ihnen zusammen einen Beitrag für die Entwicklung unseres Landkreises leisten durfte“, mit diesen Worten hat sich Dezernent Dr. Bernhard Obert vom Kreistag und der Landkreisverwaltung verabschiedet.

Landrätin Stefanie Bürkle dankte Obert für sein hohes Engagement, aber auch die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kreistag, den Kommunen und ihr persönlich und wünschte ihm unter dem Beifall der Kreistagsmitglieder alles Gute für die Zeit im Ruhestand.

(Pressemitteilung: Landkreis Sigmaringen)