Das aichermagazin: ein halbes Jahr, für jede und jeden

Das aichermagazin: ein halbes Jahr, für jede und jeden
Ein Erlebnis in Schwarz und Weiß: Das aichermagazin begeistert Isnyer und zahlreiche Gäste der Stadt. (Bild: IMG/C.Brockhoff)

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Isny – Beim Spaziergang durch den Kurpark fällt der Blick direkt auf einen imposanten schwarzen Holzkubus mit den Bildzeichen Isny an seinen Außenwänden.

Das aichermagazin bringt Otl Aicher und die 136 Bildzeichen, die er in den 1970er Jahren für Isny entwickelt hat, an zentraler Stelle in die Stadt. Bürger und Gäste erleben in Wort, Bild und Schrift die Verbindung zwischen dem Gestalter und Isny.

Im Mai eröffnet, ist das aichermagazin in den vergangenen Wochen zu einem Ort der Wahrnehmung und Begegnungen geworden. Der temporäre Bau wird von vorbeikommenden Spaziergängern ebenso wie von Ausstellungsbesuchern umkreist, begutachtet und auch einfach mal als Sitz- und Verweilmöglichkeit genutzt. Viele Interessierte tauchen dann ein, in das Isny von heute und das Isny von Otl Aicher, wie er es durch die schwarz-weißen Bildzeichen kommuniziert hat.

Isny zum Anhören: so einfach geht’s

Die Außenwände des aichermagazins zeigen sich reduziert. Die Bildzeichen Isny sind vereinzelt mit QR-Codes versehen. Hinter diesen kleinen quadratischen Symbolen verbirgt sich der wahre Schatz des aichermagazins. Orts- und fachkundige Stimmen erzählen von Isny, tragen Geschichten und Anekdoten vor, berichten über die Natur und Stadtgeschichte.

So ist Andreas Mayer von der ansässigen traditionsreichen Bäckerei Mayer zu hören, wie er von der lutherischen und der katholischen Brezel spricht. Oswald Längst nimmt die Zuhörer mit in die Geschichte Isnys.

Der Langläufer und Olympiateilnehmer Friedrich Moch erzählt von seinen Anfängen im WSV Isny und von Isny als Wintersportstätte. Ein Pionier der biologischen Landwirtschaft ist Franz Hiemer. Er kann die Frage beantworten, wie der Käse einst ins Allgäu kam.

Zum Schmunzeln kommt man bei Tobias Badent von der Narrenzunft „Urig Beuren“, hier geht’s um den Narrenruf. Texte rund um Isny eingesprochen haben Ute Dittmar, Sabrina Ehrle, Gerti Epple, Hajo Fickus, Johanna Hofer-Kink, Gabriele Koeppel-Schirmer, Diemut Mayer und Daniel Schulz.

Zu den Hörbeiträgen gelangt der Besucher ganz simpel: Das Smartphone mit zur Ausstellung bringen, QR-Codes mit der Handykamera oder dem QR-Code-Scanner scannen und los geht’s. Wer ganz für sich zuhören mag, hat noch seine eigenen Kopfhörer dabei. Einmal das aichermagazin umrundet, geht es ins Innere des Kubus. Vita und Werk von Otl Aicher stehen im Fokus.

Fotos und Texte stellen den Menschen und Gestalter vor, werfen einen Blick nach Rotis, den Ort wo er gelebt und gearbeitet hat. Besucher erfahren hier mehr über Aichers feldforschende Herangehensweise, sein Denken und sein Machen.

Geöffnet ist das aichermagazin rund um die Uhr, es gibt keine Tür und keinen Eintritt. Wie die beiden Architekten des Baus, Lenz Schnell und Malte Sunder-Plassmann, formulieren: „Für ein halbes Jahr, für jede und jeden“.

Otl Aicher und die Bildzeichen Isny gemeinsam entdecken

Ein Ausstellungsbesuch mit versierten Gästeführerinnen oder den Kuratorinnen Monika Schnell und Renate Breuss hält für alle Teilnehmer ganz besondere Geschichten und Erlebnisse bereit. Es geht hinein in Aichers Isny und zu Isnys Aicher – und das alles am aichermagazin.

Das Jubiläum isnyaicher22 wird begleitet von einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm – gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung.

Exkursionen durch die Stadt und aufs Land, Kreativworkshops, Vorträge, Literaturprojekt, Märkte und Kulturveranstaltungen lassen die Motive aus Otl Aichers Hand gewissermaßen zum Leben erwecken.

Informationen, Veranstaltungstermine und Anmeldungen zu Führungen: www.isnyaicher22.de