Corona: Landkreis Lindau ist jetzt Hotspot Nummer Eins

Vor allem durch Impfungen und die Einhaltung der AHA-Regel werden die Corona-Zahlen auch im Landkreis Lindau wieder sinken.
Vor allem durch Impfungen und die Einhaltung der AHA-Regel werden die Corona-Zahlen auch im Landkreis Lindau wieder sinken. (Symbolfoto: Ulrich Stock)

7-Tage-Inzidenz erreicht mit 75,6 den bundesweit höchsten Wert

Lindau – Die steigenden Infektionszahlen der vergangenen Tage im Landkreis Lindau deuteten bereits darauf hin, dass sich die Bürger und Bürgerinnen in Lindau, Lindenberg und den anderen 17 Gemeinden im Kreis wieder auf Einschränkungen einstellen müssen.

Weil die 7-Tage-Inzidenz am heutigen Samstag (12. Juni) mit 75,6 den dritten Tag in Folge über der Grenzmarke 50 liegt, gelten ab dem kommenden Montag wieder die strengeren Regeln für den Inzidenzbereich 50 bis 100. Das heißt, dass es in vielen Bereichen „inzidenzabhängig wieder eine Testpflicht“ geben wird, so das Landratsamt.

Lag die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Lindau zuletzt über zwei Wochen lang unter 35, so ist der Wert vor allem in den vergangenen Tagen teilweise sprunghaft angestiegen und hat am Donnerstag die 50er-Marke überschritten. Nach Angaben des Lindauer Gesundheitsamtes sind für das Wiederansteigen der Zahlen vor allem Infektionsfälle in vier Asylbewerberunterkünften und drei Schulen verantwortlich.

Da weitere Reihentestungen vorgesehen sind, könnten die Zahlen in den kommenden Tagen noch weiter steigen. Dass, wie manche vermuten, der Lindauer Hotspot auf Touristen zurückzuführen sei, trifft laut Landratsamt nicht zu. Vielmehr würden diese, „wenn sie hier positiv getestet werden, immer nach ihrem Hauptwohnsitz erfasst“ und hätten somit keine Auswirkung auf die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis.

Hohe Werte auch in Tuttlingen und Biberach

Während innerhalb Bayerns der Landkreis Tirschenreuth mit einer 7-Tage-Inzidenz von 0,0 seit Monaten glänzt, stellt der Landkreis Lindau zum Stichtag 12. Juni mit 75,6 nicht nur bayernweit, sondern auch in ganz Deutschland den höchsten Wert.

In den „Top Ten“ der Corona-Hotspots rangieren Schweinfurt und Zweibrücken an zweiter und dritter Stelle hinter Lindau. Mit 58,3 liegt der Landkreis Tuttlingen bundesweit auf Platz sechs (siehe Tabelle). Unmittelbar hinter den Top-Ten liegt der Landkreis Biberach mit 51,2 auf Platz elf.

Natürlich muss an dieser Stelle auch betont werden, dass sich diese Topwerte im Vergleich mit den Frühjahrsmonaten auf einem relativ niedrigen Niveau befinden.

„Top Ten“ der Corona-Hotspots

StadtInzidenzwert
Lindau75,6
Schweinfurt74,9
Zweibrücken64,3
Groß-Gerau64,2
Heilbronn59,2
Tuttlingen58,3
Günzburg55,9
Kronach55,4
Pforzheim53,2
Unstrut-Hainich51,8

(7-Tage-Inzidenz laut RKI – Stichtag 12.06.2021)

Und so sehen die verschärften Bestimmungen für den Landkreis Lindau ab Montag aus:

Es dürfen sich nur noch zehn Personen aus maximal drei Haushalten treffen und in vielen Bereichen wird es inzidenzabhängig wieder eine Testpflicht geben – so etwa bei Kultur- und Freizeiteinrichtungen, im Sport und in der Gastronomie (wenn Personen aus mehreren Haushalten an einem Tisch beisammensitzen) und in der Hotellerie.

Für Schulen und Kitas jedoch hat das Landratsamt Lindau in Absprache mit der Regierung von Schwaben rechtzeitig eine Sonder- bzw. Ausnahmeregelung getroffen. Demnach werden in der kommenden Woche (14. bis 18. Juni) an den Schulen Präsenzunterricht und in den Kindertagesstätten Betreuungsangebote stattfinden.

Corona-Regeln bei einem Inzidenzwert von 50 bis 100

Diese Regeln für einen „Inzidenzwert von 50 bis 100“ gelten ab Montag (14. Juni) im Landkreis Lindau
Diese Regeln für einen „Inzidenzwert von 50 bis 100“ gelten ab Montag (14. Juni) im Landkreis Lindau (Grafik: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege)