Corona: Gesundheitsamt sieht leicht positiven Trend. Blick in die Zukunft trotzdem sorgenvoll

Corona: Gesundheitsamt sieht leicht positiven Trend. Blick in die Zukunft trotzdem sorgenvoll
(Bild: pixabay)

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Im Landkreis Sigmaringen sind aktuell die täglich gemeldeten Infektionszahlen leicht rückläufig. Die 7-Tagesinzidenz bezogen auf 100.000 Einwohner sank in der vergangen Woche von 71 auf an einem Tag bis zu unter 50. Heute liegt sie bei 68,8.

In den letzten 7 Tagen wurden dem Gesundheitsamt 83 neue Infektionen mit SARS-CoV-2 gemeldet, insgesamt befinden sich derzeit 144 Personen aufgrund einer nachgewiesenen Infektion und 781 Menschen als enge Kontaktpersonen in Quarantäne. „Wir sehen eine leichte Entspannung, was die Neuinfektionen angeht, die Anzahl der Kontaktpersonen ist allerdings nach wie vor hoch“, so Dr. Susanne Haag-Milz. Schulen und Kindergärten sind immer noch häufig betroffen. Die Leiterin desGesundheitsamt blickt weiterhin mit Sorge in die Zukunft. „Das Infektionsgeschehen ist weiter diffus und uns ist allen bewusst, dass sich die Situation wieder sehr rasch ändern kann und wir es mit steigenden Infektionszahlen zu tun haben.“

Das Gesundheitsamt bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, sich weiterhin konsequent an die Hygieneregeln zu halten, gerade auch über die anstehenden Feiertage. „Wir sind sicher, dass die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln AHA + L sehr zur Beruhigung der Lage beiträgt und sind dankbar, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger so verantwortungsbewusst verhalten.“

Verbesserungen erhofft sich das Gesundheitsamt auch durch die neue Corona-Verordnung Absonderung, die seit gestern in Kraft ist. „Sie baut ganz stark auf die Mitwirkung der Betroffenen“, so Haag-Milz. Sie zielt auf die Mitarbeit aller und hilft mit, die Virusverbreitung noch schneller und damit wirkungsvoller einzudämmen. Die Betroffenen müssen nach Bekanntwerden des positiven Abstrichergebnisses die erforderlichen Absonderungsmaßnahmen sofort einleiten und nicht erst, wenn das Gesundheitsamt sich meldet. Neu ist auch, dass Haushaltsangehörige von positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen sich automatisch absondern müssen. Die Dauer der Quarantäne für enge Kontaktpersonen wird von 14 auf 10 Tage verkürzt. Im schulischen Zusammenhang kann unter Umständen und nach Beurteilung des Gesundheitsamtes die Absonderung von Kindern und Jugendlichen verkürzt werden, die im Klassenverband Kontakt zu erkrankten Mitschülern oder Mitschülerinnen hatten, wenn ein negatives Schnelltestergebnis ab dem 5.Tag nach dem letzten Kontakt nachgewiesen werden kann. Die Entscheidung, ob es sich in der Schule ium einen sogenannten Cluster Fall handelt muss aber in jedem Einzelfall vom Gesundheitsamt getroffen werden.

Die Regelungen sollen dazu führen, dass Infektionsketten schneller unterbrochen werden. Die Landesregierung, die die Verordnung erlassen hat, baut dabei auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger, unter anderem um die Gesundheitsämter zu entlasten. Auf lange Sicht wird die Verordnung hierzu sicher einen Beitrag leisten, doch aktuell sind noch Abstimmungen und die Regelung von Abläufen und Details erforderlich. „Viele Bürgerinnen und Bürger kommen mit speziellen Fragen auf uns zu, die wir aktuell noch nicht alle beantworten können. Wir bitten sie daher noch um Geduld“, sagt die Ärztin.

Seit September kontaktierte das Gesundheitsamt durchschnittlich 39 Kontaktpersonen an einem Tag. 3292 Personen wurden in Quarantäne versetzt, 3655 Telefonate wurden hierzu geführt.