Friedrichshafen (dpi) – Rund 3000 Demonstranten sind am Montagabend durch die Straßen in Friedrichshafen gezogen. Die Polizei wirft den Demonstranten vor, den Staat an der Nase herumführen zu wollen.
Mehrere hundert Einsatzkräfte der Polizei hatten sich, wie bereits an den vergangenen Montagen, am Ravensburger Marienplatz bereitgestellt um dort den von der Stadt Ravensburg auferlegten Versammlungsverbot durchzusetzen.
Am 13.12.2021 hatte es die erste große Corona-Demonstration mit rund 1000 Teilnehmer in Ravensburg gegeben, dort sprach Polizeipräsident Uwe Stürmer von einem „Aufzug der Unvernünftigen“ (wir berichteten). Zur Eskalation kam es dann am 27.12. zwischen Weihnachten und Neujahr in Ravensburg. Dort wurden bei der Corona-Demonstration Polizeibeamte sowie Demonstranten verletzt, Polizeiketten wurden durchbrochen und es kam zu mehreren Anzeigen.
3000 Demonstranten in Friedrichshafen
Weitestgehend friedlich haben sich am Montagabend ganze 3000 Demonstranten in der Häfler-Innenstadt versammelt. Wenige Stunden vor dem geplanten „Spaziergang“ haben sich die Demonstranten kurzerhand über eine Telegram-Gruppe miteinander verabredet, aufgrund des großen Polizeiaufgebots doch nicht in Ravensburg demonstrieren zu wollen.
„Dadurch war wieder erkennbar, dass es nicht um die Corona-Proteste geht sondern darum, den Staat an der Nase herumzuführen.“ kritisierte Oliver Weißflog, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg noch am Montagabend. Immer wieder wurden Polizeikräfte aus Ravensburg nach Friedrichshafen verlagert um dort mit der Menschenmasse zurecht zu kommen.
Polizeikette in Friedrichshafen durchbrochen
Ein Großteil der Demonstration blieb zwar friedlich und doch kam es zu einer unschönen Szene in der Scheffelstraße in Friedrichshafen. Dort hatten mehrere Demonstranten eine Polizeikette durchbrochen und seien „massiv auf Polizeikräfte losgegangen“ so die Polizei. Um zur Deeskalation beizutragen hielt sich die Polizei hierbei zurück, wendete keinen unmittelbaren Zwang an und nahm in Kauf, dass die Polizeikette durchbrochen wird.
Nach einem erneuten Katz- und Maus Spiel durch die Häfler Innenstadt löste sich die Versammlung gegen 19:45 Uhr größtenteils auf. Die Polizei konnte im Rahmen ihrer Ermittlungen eine Person als mutmaßlichen Versammlungsleiter identifizieren, diesen erwartet nun eine Anzeige wegen des nicht-anmeldens einer Versammlung.