CO2-arme Energieversorgung des städtischen Ehinger Freibads

CO2-arme Energieversorgung des städtischen Ehinger Freibads
Energie- und Ressourceneffizienz werden im Ehinger Freibad schon seit Jahren berücksichtigt. (Bild: Stadt Ehingen)

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Ehingen – Die aktuellen geopolitischen Veränderungen, die Verknappung von Ressourcen, weltweite Lieferengpässe sowie die Erreichung der Klimaschutzziele bei notwendiger Sicherstellung der Energieversorgung, erfordern ein deutliches Umdenken und besonnenes Wirtschaften in allen Bereichen. Im städtischen Ehinger Freibad, wird bereits seit Jahren Energie- und Ressourceneffizient gearbeitet.

Wärme

Auf rund 1.800 Quadratmeter Dachfläche arbeiten seit über 20 Jahren sogenannte Solarabsorber nach dem simplen Prinzip der Wärmeabsorption und sorgen so für dauerhaft angenehme Wassertemperaturen. Mit einer Vorlauftemperatur von rund 25 Grad wird das Beckenwasser auf die Dächer des Freibades befördert. Dort wird das Wasser im Inneren der schwarzen Kautschukbahnen durch auffallendes Sonnenlicht auf über 30 Grad erhitzt.

Um hierbei größere Wärmeverluste zu vermeiden, verlaufen die Rohre von Vor- und Rücklauf unterirdisch zwischen den einzelnen Gebäuden und dem Herzstück des Freibades, dem Technikraum. Nach dieser Methode können stündlich bis zu 100 Kubikmeter Wasser erwärmt werden. Droht das Beckenwasser durch kalte Regenschauer oder stark schwankende Temperaturen im Tagesverlauf abzukühlen, werden die Becken bereits vorab während der Sonnenstunden stärker erwärmt und dienen so als Pufferspeicher.

Dadurch wird der Energieaufwand zur Warmwasserbereitung reduziert. Solare Unterstützung gibt es ebenfalls beim Warmwasser in den Duschen. Ein Röhrenkollektor an der Unterseite des Freibadgebäudes wandelt die Strahlungswärme in die benötigte Heizenergie um.

Die benötigte Wärmeenergie die nicht über die Sonne generiert werden kann, wird mit Gas gedeckt. Im städtischen Freibad hauptsächlich in Form von Klärgas aus der nahegelegenen städtischen Kläranlage, welches einem Blockheizkraftwerk zugeführt wird. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung kann sowohl Wärme als auch Strom bereitgestellt werden. Nur ein kleiner Teil Erdgas wird aktuell noch benötigt. Ziel ist es, den Erdgasverbrauch weiter zu reduzieren.

Strom

Annähernd der gesamte Energiebedarf an Strom für die Wasserumwälzung und den Pumpenbetrieb wird durch die eigene Freiflächen-PV-Anlage mit 40 Kilowatt peak Leistung erzeugt. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren in Hocheffizienzpumpen mit Frequenzumrichter investiert, welche einen sparsameren Betrieb der Pumpen ermöglichen. Dadurch wird gleichzeitig die Langlebigkeit der Pumpen unterstützt, da Überlast und Trockenlauf vermieden werden. Der Tausch der Pumpen wurde anteilig durch unterschiedliche Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene gefördert.

Wasser

Nachhaltig gehandelt wird nicht nur bei Strom und Wärme. Die Schonung der Ressource steht auch beim Wasserverbrauch ganz oben. So wird das überschwappende Wasser, welches durch die Verdrängung im Becken über den Rand tritt, über eine Überlaufrinne dem sogenannten Schwallwasserbehälter zugeführt. Das Wasser in diesem Ausgleichsbehältnis wird dem Becken gereinigt wieder zugeführt. Dadurch wird der Einsatz von Frischwasser auf das Nötigste reduziert.

Das Wasser wird kontinuierlich gefiltert, um dauerhaft eine hervorragende Wasserqualität sicherzustellen. Jede Art von fester Verschmutzung wird in Filtern festgesetzt. Neben der Filtrierung kommt für die entsprechende Hygiene Chlor zum Einsatz. In Deutschland liegt die Obergrenze des Chlorgehalts bei 0,3 bis 0,6 Milligramm pro Liter. Mit weißem Jurakalk aus der Region wir der pH-Wert angehoben, um auch hier die Frischwasserzufuhr zu vermeiden. Die Zugabe des Chlors sowie die Überwachung weiterer Messgrößen, wie dem pH-Wert und der Temperatur, regeln Mess-, Steuer- und Regelarmaturen.

(Pressemitteilung: Stadt Ehingen)