Christoph 45 bleibt hier!

Christoph 45 bleibt hier!
(Bild: MCB)

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Oberbürgermeister Andreas Brand fordert den Verbleib des Rettungshubschraubers am Klinikum Friedrichshafen: „Der ideale Standort“

Friedrichshafen – Das Innenministerium Baden-Württemberg hatte ein Gutachten zur Flugrettung beauftragt, in dem empfohlen wird, den Standort des Rettungshubschraubers Christoph 45 vom Klinikum Friedrichshafen nach Norden zu verlegen. Im Gespräch als neuer Standort ist Bavendorf, ein Standort ganz ohne Anbindung an eine Klinik. Oberbürgermeister Andreas Brand und der Häfler Gemeinderat sowie Klinikum Friedrichshafen und Chefarzt Prof. Dr. Volker Wenzel, Zentrumsdirektor in der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Medizin Campus Bodensee in Friedrichshafen und Tettnang, wehren sich gegen die drohende Verlegung des Rettungshubschraubers.

Für Oberbürgermeister Andreas Brand ist die Empfehlung völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar: „Eine funktionierende und verlässliche Gesundheitsversorgung ist für uns alle enorm wichtig. Spätestens in dieser Pandemie ist wohl den meisten klargeworden, wie wichtig ausreichendes und gut geschultes Personal in Medizin und Pflege ist“, betont Brand. „Aber auch die Infrastruktur muss stimmen, vom Hausarzt, Facharzt bis hin zum Klinikum, vom Krankenhausbett bis zum Beatmungsgerät, von der Intensivstation bis zum Rettungshubschrauber.“ Mit der im Gutachten empfohlenen Verlegung drohe Stadt, Kreis und Bodenseeregion eine massive Verschlechterung: „Dagegen müssen wir uns wehren und dagegen werden wir uns weiterhin wehren: Christoph 45 bleibt hier! Das Klinikum Friedrichshafen ist der ideale Standort.“ Deshalb wirbt OB Brand auch um Unterstützung der Online-Petition „Christoph 45 bleibt hier!“.

Mehr als 14.000 Unterstützerinnen und Unterstützer hat die Online-Petition von Klinikum Friedrichshafen und Professor Dr. Volker Wenzel – das sind bereits mehr als zwei Drittel des Quorums. Das openPetition-Quorum gibt für jede Petition an, wie viele Unterschriften aus der jeweiligen Region benötigt werden, damit openPetition von den zuständigen Entscheidungstragenden eine Stellungnahme einfordert. Für Christoph 45 wurde das Quorum auf 21.000 angesetzt, da es überregionale Bedeutung hat: Die Petition soll dem Landtag von Baden-Württemberg vorgelegt werden.

Bereits im Oktober 2020 hatte der Gemeinderat der Stadt Friedrichshafen einstimmig eine Resolution gegen die Verlegung von Christoph 45 verabschiedet – aus Sorge um die Gesundheitsversorgung der dicht besiedelten Bodenseeregion. „Bisher ist Christoph 45 mit Standort Klinikum Friedrichshafen ein Garant für eine schnelle Luftrettung. Denn am meisten Leben rettet ein Rettungshubschrauber dort, wo am meisten Menschen leben“, betont OB Brand. „Und natürlich ist es ideal, wenn ein Rettungshubschrauber seinen Heimatstandort an einem Klinikum und nicht auf der grünen Wiese hat.“ Auch das Argument, es gebe zu viele Nebeltage am Standort Klinikum Friedrichshafen sei mehr als dünn, wie der Blick in die Wetterstatistik belegt: Die Nebeltage am See werden seit Jahren immer seltener. Zudem würde eine Verlegung des Rettungshubschraubers Millionenkosten verursachen, bei schlechterer Versorgung der dicht besiedelten Bodenseeregion.

Ein Antwortschreiben des Innenministers an Oberbürgermeister Andreas Brand macht jedoch wenig Hoffnung. Der Innenminister habe geantwortet, er strebe eine „vollumfängliche Umsetzung des Luftrettungsgutachten“ vor, also die Verlegung von Christoph 45 nach Norden. Umso kämpferischer zeigt sich OB Brand: „Wir brauchen jetzt ein starkes Signal vom Bodensee. Nur so finden wir in Stuttgart Gehör. Bitte unterstützen Sie die Petition mit Ihrer Stimme!“

Info:
Online-Petition von openPetition: www.openpetition.de/petition/blog/rettungshubschrauber-christoph-45-bleibt-hier 

(Quelle: Stadt Friedrichshafen)