Chinas Machdemonstration: Regierung diskreditiert und löscht Popstars

China - ein eigentlich kulturreiches Land, doch wenn es nach er sozialistischen Regierung geht, muss das reguliert werden.
China - ein eigentlich kulturreiches Land, doch wenn es nach er sozialistischen Regierung geht, muss das reguliert werden. (Bild: Pixabay)

Es ist eine Machtdemonstration der sozialistischen Regierung in China: Erst vor kurzem verbannte das über eine Milliarde Einwohner große Land „feminine Männer“ aus dem Fernsehen, nun kommt der nächste Kreuzzug, gegen Popstars.

Während man in Deutschland von einer Diktatur spricht, wenn Facebook Hass-Kommentare löscht, wird das in China gerade Realität. Chinas Regierung betreibt unter dem Staats- und Parteichef Xi Jinping eine Ideologisierung der Bevölkerung. Muskeln, reine Haut und Kampfgeist, das ist das Bild, das man in China zukünftig vermitteln will. Das dabei tätowierte, junge Popstars der Generation Z nicht ins Bild passen, steht mittlerweile außer Frage.

Aus Südkorea und Japan war der Trend auf die Musikkultur in China übergeschwappt. Die berühmte K-Pop Band „BTS“ ist ein Beispiel dafür, was China nicht haben möchte. Die sieben-köpfige Band konnte mit ihrem Song „Dynamite“ über eine milliarde Spotify-Streams verzeichnen. Sie tritt mit femininen bunten Kleidern, Brillen und Schminke auf. Während diese Kultur im Westen schon eher auf Offenheit trifft, hat man in China diesbezüglich ein Feindbild geschaffen.

Skandale über Popstars spielen Chinas Regierung voll in die Hände

In der staatlich regierten chinesischen Medienlandschaft waren die letzten Berichte über den berühmten Rapper Kris Wu von Vergewaltigungsvorwürfen geprägt. Der chinesische Superstar mit kanadischen Wurzeln wurde erst neulich deshalb festgenommen.

Kurz nach seiner Festnahme löschte die Regierung kurzerhand fast alle Interneteinträge über ihn. Dort hatten nämlich seine Fans zu einer Rettungsaktion aufgerufen, was der sozialistischen Regierung garnicht gefiel.

Doch Kris Wu ist nur einer von vielen, die in den letzten Monaten mit Skandalen zu kämpfen hatten. Seit etwa einem Monat mischt sich die chinesische Staatsregierung massiv in die Popkultur ein. Zahlreiche prominente Sängerinnen und Sänger wurden seither in der Medienlandschaft in der Luft zerissen. Schauspielerin Zheng Shuang musste 39 Millionen Euro Strafe zahlen, weil sie angeblich Steuern hinterzogen habe. Nach dem Skandal fand man von ihr, wie bei Rapper Kris Wu, keine Interneteinträge mehr. Neue Jobs oder einen Auftritt in einem Film bekomme sie zudem ebenfalls nicht mehr.

Die chinesischen Behörden diskreditieren Popstars bewusst, um so ihren Einfluss in der Unterhaltungsindustrie auszubauen. „Inkorrekte politische Positionen“ oder feminine Männer sind dort nicht mehr erwünscht. Der Kreuzzug von dem machtbesessen Staatspräsidenten Xi Jinping geht weiter. Er will unbedingt an der Macht bleiben, koste es was es wolle.