Hornberg – Mitte Dezember verschwand der kleine Chihuahua von Sabine. Bis heute sucht sie verzweifelt nach ihrem geliebten Hund. Sie vermutet, dass Hunde-Diebe ihre Gelegenheit genutzt haben. Wird sie Piccolo jemals wieder sehen?
Sabine ist Büroangestellte und hat eine große Leidenschaft für kleine Hunde. Ihre Chihuahuas sind ihr ein und alles. Als Hunde-Dame Arielle Welpen bekommt, vermittelt sie die Tiere in liebevolle Hände. Doch ihren Liebling behält sie – Piccolo. „Er wurde hier geboren, mein Welpe, mein Baby“, erzählt Sabine traurig. Wenn sie sich Bilder von ihrem Piccolo anschaut, kommen ihr die Tränen. Denn Bilder, sind das Einzige, was ihr von ihrem Liebling geblieben.
Beim Spaziergang entwischt
Am 12.12. geht Sabine, wie so oft, mit ihren Hunden im Wald spazieren. Zwei von ihnen gehen stiften. Darunter auch der quirlige Piccolo. Denn der junge Chihuahua ist für Quatsch jederzeit zu haben. Im ersten Moment denkt sich die 37-jährige Sabine noch nichts Schlimmes dabei. Es ist nicht das erste Mal, dass ihr einer der Hunde ausbüxt. Doch als sie nach Hause kommt, ist sie beunruhigt. Denn dort wartet nur einer der beiden entwischten Hunde auf sie. „Das ist total unüblich. Hunde sind Rudeltiere. Mein Hund hätte Piccolo nicht allein im Wald zurückgelassen“, sagt Sabine.
Suchhunde, Jäger und Plakate: Erfolglose Suchaktion
Sie wird panisch. Vielleicht ist dem Tier etwas zugestoßen? Chihuahuas sind winzig. Und leicht. Er könnte von einem Wildtier angefallen worden, vor ein Auto gelaufen und überfahren worden sein. Doch in jedem dieser Szenarien müsste es irgendwelche Spuren von Piccolo geben. Und die fand Sabine nicht. Auch der Jäger, der mit Sabine den ganzen Wald nach dem kleinen Hund absuchte fand nichts.
Kein Piccolo, keine Spuren. Noch nicht einmal ein Fell-Büschel. „Er war sich sicher, dass es IRGENEIN Anzeichen von ihm geben müsste, sollte er noch im Wald sein“, erklärt Piccolos Frauchen. Eine alarmierte Suchhundestaffel fand eine Fährte. Doch die endete abrupt an der nahen B33. Die ließ Suchplakate drucken und hängte sie bis nach Riedlingen auf. Doch bis heute bleibt Piccolo verschwunden. Wie vom Erdbodenverschluckt.
Diebe haben es auf teure Rassehunde abgesehen
Sabine vermutet stark, dass Piccolo entführt wurde: „Vielleicht hat ihn jemand am Straßenrand entlanglaufen sehen und einfach seine Chance gewittert. Rein ins Auto und weg mit dem Hund. Ich wohne in Hornberg. Hier fahren so viele Menschen vorbei, die auf dem Weg an den Bodensee sind. Wenn einer auf dem Weg in den Urlaub war, hat er sich vielleicht gefreut, gleich ein schönes Souvenir mitbringen zu können.“
Ganz abwegig ist dieser Gedanke nicht. Chihuahuas sind begehrte Rassehunde. Seriöse Züchter lassen laut VDH (Verband deutscher Hundezüchter) ihre Hündinnen nur einmal im Jahr werfen. Eine Taktung, mit der die hohe Nachfrage nach den kleinen Hunden nicht gedeckt werden kann. Das macht sie teuer. Ein Tier kostet zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Am beliebtesten sind Welpen. Piccolo wird jetzt 16 Monate alt, damit ist er noch sehr jung.
So viele Hunde werden in Baden-Württemberg jedes Jahr geklaut
Sollte Piccolo tatsächlich gestohlen worden sein, wäre er damit kein Einzelfall. Im Jahr 2019 wurden im Ländle 31 Hunde-Diebstähle gemeldet. Laut polizeilicher Kriminalstatistik hatten sie einen Wert von über 20.000 Euro. Also teure Rasse-Hunde. Immerhin wurden 22 Fälle aufgeklärt, was im Idealfall heißt, dass die Tiere zurück in die Hände ihrer überglücklichen Besitzer kehren konnten. 2020 waren es 26 Hunde, von denen 19 wieder auftauchten. Eine Statistik, die hoffen lässt.
Sollten Sie Hinweise auf Piccolo haben, schreiben Sie gern an [email protected]. Wir leiten die Hinweise an Sabine weiter. Und vielleicht sind Besitzerin und Chihuahua eines Tages wieder glücklich vereint.