Chatgruppe soll Straftaten geplant haben: Durchsuchungen

"Vereinte Patrioten" ist auf einem Bildschirm zu lesen. (Bild: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

WOCHENBLATT
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München/Mainz (dpa/lby) – Im Zuge von Ermittlungen gegen Mitglieder einer Chatgruppe, die unter anderem eine Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant haben sollen, hat es auch in Bayern drei Durchsuchungen gegeben.

Nach dpa-Informationen vom Donnerstag handelte es sich um Objekte in München, Bruckberg (Landkreis Landshut) und Pottenstein (Landkreis Bayreuth). Dabei seien unter anderem Gewehre, Munition, Messer und Mobiltelefone sichergestellt worden.

Insgesamt gab es am Mittwoch Durchsuchungen in 20 Objekten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Bayern, wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Donnerstag mitteilte.

Vier von zwölf Beschuldigten seien festgenommen und Haftbefehle gegen sie beantragt worden. Ihnen werden die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verstöße gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Die Personen sollen der Corona-Protestszene und der Reichsbürgerbewegung zuzuordnen sein.

Neben der Entführung Lauterbachs sollen sie Sprengstoffanschläge geplant haben. Mit den Taten hätten sie die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen und das angestrebte Chaos nutzen wollen, um die Macht in Deutschland zu übernehmen, teilten die Ermittler mit.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek twitterte am Abend: «@Karl_Lauterbach du hast meine volle #Solidarität.» Morddrohungen kenne er leider auch von «Menschen, die dem #Dialog nicht standhalten», schrieb der CSU-Politiker. Das sei inakzeptabel und feige. «Gerade bei unterschiedlichen Überzeugungen werden wir weiter demokratisch streiten. Mit offenem Visier & wie die Löwen.»