Cargobike Roadshow gastiert in Tuttlingen: Zwölf Lastenräder stehen für Testfahrt bereit

E-Cargobikes stehen wie kein anderes Fahrzeug für die Verkehrswende.
E-Cargobikes stehen wie kein anderes Fahrzeug für die Verkehrswende. (Bild: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Heiko Simayer)

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Tuttlingen – Sie sind emissionsfrei, nehmen wenig Platz ein und umfahren Staus: E-Cargobikes stehen wie kein anderes Fahrzeug für die Verkehrswende. Insbesondere für kleinere Transporte sowie für Strecken in der Stadt stellen E-Lastenräder eine klimaschonende Alternative zum Auto dar. Dieses Potential bleibt allerdings bei vielen bisher noch unentdeckt.

Die Stadt Tuttlingen möchte das nun ändern – und holt dafür die Cargobike Roadshow der AGFK-BW (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg) am Freitag, 11. September, zu sich. Von 12.00 bis 17.00 Uhr können zwölf Bikes an der Ginkgo-Terrasse neben dem Skaterplatz im Donaupark angeschaut und Probe gefahren werden.

Eine Auswahl, die der lokale Fahrradhandel bislang kaum leisten kann – eine einmalige Gelegenheit also, sich auf unterschiedliche Lastenradtypen zu schwingen. Zusätzlich erhalten Interessierte vor Ort eine hersteller- und händlerunabhängige Beratung durch das erfahrene Team der Cargobike Roadshow. Der Radbeauftragte der Stadt Tuttlingen, Oliver Bock, freut sich besonders über diese einmalige Chance: „Radfahren hat in Tuttlingen bereits einen hohen Stellenwert. Aber E-Lastenräder sind für viele noch Neuland. Für mich ist es in Tuttlingen ein ideales Transportmittel, das schneller, flexibler und umweltfreundlicher ist als das Auto. Kein Stau, keine Parkplatzsuche und (fast) keine laufenden Kosten. Mit der Cargobike Roadshow kann es nun jeder mal ausprobieren und sich selbst davon überzeugen.“

Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff E-Cargobike? Es geht um das Lastenrad – ein Fahrradtyp mit dem dank speziellen Konstruktionen kleinere Lasten sicher transportiert werden können. Das „E“ weist auf einen elektrischen Antrieb hin, welcher den Transport via Akku bis zu 25 km/h (Pedelec) unterstützt. Damit wird der Weg zur Kita oder der Großeinkauf deutlich erleichtert. Auch Handwerksbetriebe greifen bereits gerne auf das E-Lastenrad zurück, um Aufträge im städtischen Raum zu erledigen. Für die Alltags- und Nahmobilität stellen E-Cargobikes so eine echte Alternative dar. Ein positiver Nebeneffekt: Das Auto bleibt für diese (Kurz-)Strecken stehen und CO2-Emissionen werden eingespart.

Den Kauf von E-Cargobikes für den gewerblichen Zweck kann man sich schon heute im Rahmen der „Landesinitiative III Marktwachstum Elektromobilität“ des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg fördern lassen. Aber auch für den privaten Gebrauch bieten sich E-Lastenräder immer mehr an. Eine gerade veröffentlichte Studie des EU-Projekts „City Changer Cargo Bike“ zeigt, dass etwa die Hälfte der in 2020 (Januar-April) verkauften Lastenräder an Privatnutzer ging – Tendenz steigend.

Mit der StVO-Novelle, in der auch Änderungen zugunsten von Cargobikes beschlossen wurden, könnten es bald noch mehr werden: So ist das Lastenrad zum einen als Zusatzzeichen in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen worden, mit dem zukünftig spezielle Ladezonen oder Parkplätze für Lastenräder ausgewiesen werden sollen. Zum anderen wurde gesetzlich verankert, dass neben beweglichen Gütern auch der Transport von Personen in dafür ausgelegten Cargobikes erlaubt ist. Dies kommt insbesondere Familien entgegen. Teilnehmer müssen für die Registrierung zur Probefahrt ihren Personalausweis bereithalten. Es besteht keine Helmpflicht. Helme können aber bei Bedarf kostenlos geliehen werden. Um das Mitbringen eines Mund-Nasen-Schutzes wird gebeten. Weitere Informationen sowie das Hygienekonzept und den Katalog zur Ausstellung gibt es unter www.tuttlingen.de/cargobikeroadshow