Busfahrer geht bei Streit dazwischen und wird erstochen

Ein Polizist steht vor einem Streifenwagen mit Blaulicht.
Ein Polizist steht vor einem Streifenwagen mit Blaulicht. (Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild)

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Eine polnische Reisegruppe macht eine Raucherpause in Bayern. Dabei kommt es zum Streit mit einem Deutschen. Der Busfahrer geht dazwischen – und wird erstochen.

Hof (dpa/lby) – Während einer Pause im oberfränkischen Hof ist der Busfahrer einer polnischen Reisegruppe von einem Angreifer erstochen worden. Der 63 Jahre alte Fahrer war nach ersten Erkenntnissen dazwischengegangen, als ein 43-jähriger Deutscher bei einem Streit einen Fahrgast aus der Reisegruppe angegriffen und leicht verletzt hatte. «Dabei fügte der Tatverdächtige dem Fahrer aus Polen mit einem Taschenmesser tödliche Verletzungen zu», teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Der Grund für die Attacke war auch gegen Mittag weiter unklar.

Die Kriminalpolizei befragte mit Hilfe von Dolmetschern Fahrgäste, die Zeugen des Angriffs geworden waren. Der mutmaßliche Täter aus Sachsen wurde vernommen und sollte zur Entscheidung über eine mögliche Untersuchungshaft im Laufe des Tages vor einen Haftrichter kommen. Zudem sollte die Leiche des Opfers obduziert werden.

Zunächst blieb unklar, warum es zu dem Streit zwischen dem Deutschen und den Reisenden gekommen war. Hinweise auf ein rassistisches Motiv gab es nach Angaben der Polizei zunächst nicht. Die beiden Busse der Gruppe hatten sich zum Umsteigen am Bahnhof in Hof getroffen; der eine sollte nach Südpolen, der andere nach Nordpolen weiterfahren.

Kurz nach Mitternacht machten einige der Fahrgäste auf dem Gehsteig neben den Bussen noch eine Raucherpause. Dabei gerieten sie mit dem 43-Jährigen in Streit, der sich in der Nähe aufhielt. Dieser griff den vorläufigen Erkenntnissen zufolge dann zunächst unbewaffnet einen Fahrgast an, bevor er auf den Busfahrer einstach. Nach dem Angriff floh der 43-Jährige zu Fuß. Eine Streife konnte ihn aber noch in der Nähe des Tatorts fassen.

Die Reisenden setzten direkt nach der Attacke einen Notruf ab und leisteten Erste Hilfe. Ein Notarzt konnte dem 63-Jährigen aber nicht mehr helfen – er starb noch am Tatort.

Die Beamten sperrten den Bereich weiträumig ab. Spezialisten der Kriminalpolizei sicherten Spuren. Ein Bus konnte nach Angaben der Polizei seine Reise bereits fortsetzen. Die Insassen des zweiten Busses durften nach den Befragungen ebenfalls weiterfahren, benötigten aber zunächst noch einen Ersatzfahrer.