Vorgetäuschter Kurzurlaub Bundespolizei lässt Visaerschleichung und Schleusung auffliegen

Eine siebenköpfige Reisegruppe hat versucht sich nach Deutschland einzuschleusen.
Eine siebenköpfige Reisegruppe hat versucht sich nach Deutschland einzuschleusen. (Bild: Bundespolizei)

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Am Dienstagmorgen (28. März) hat die Bundespolizei acht iranische Migranten in einem Fernbus aus Italien aufgegriffen. Die siebenköpfige Reisegruppe hatte versucht, mit erschlichenen italienischen Touristenvisa unerlaubt nach Deutschland zu gelangen. Ein mitreisender Landsmann muss sich aufgrund seiner Unterstützung nun wegen Einschleusens verantworten.

Lindauer Bundespolizisten kontrollierten am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) die Insassen eines Fernbusses aus Rom. Unter den Reisenden befanden sich unter anderem acht iranische Staatsangehörige.

Ein 21-Jähriger, der bereits seit Januar 2020 in Deutschland lebt, konnte sich mit seinem iranischen Reisepass sowie deutschen Aufenthaltstitel ausweisen. Weiterhin befanden sich zwei iranische Frauen, 40 beziehungsweise 29 Jahre alt, mit ihren drei beziehungsweise zwei Kindern im Alter zwischen neun und siebzehn Jahren im Bus. Alle sieben Migranten waren im Besitz gültiger iranischer Reisepässe sowie italienischer Schengenvisa. Diese Visa hätten einen zehntägigen touristischen Kurzaufenthalt mit dem Hauptreiseziel Italien erlaubt.

Die Bundespolizisten ermittelten jedoch, dass sie beiden Iranerinnen bereits bei der Beantragung der Visa anstatt eines touristischen Aufenthaltes in Italien, einen Daueraufenthalt in Deutschland angestrebt hatten. Die Beamten fanden weiterhin heraus, dass der 21-Jährige die beiden Frauen unterstützt hatte, indem er sie unter anderem in Italien vom Flughafen abgeholt und die Bustickets organisiert hatte. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich bei den Iranerinnen um entfernte Verwandte des Mannes.

Der mutmaßliche Organisator der Reise muss sich nun wegen Einschleusens von Ausländern verantworten. Der im Main-Taunus-Kreis wohnhafte Beschuldigte konnte später seine Reise fortsetzen. Die strafmündigen iranischen Migranten erhielten Anzeigen wegen Visaerschleichung und versuchter unerlaubter Einreise. Die Bundespolizisten annullierten die Visa und wiesen die Iranerinnen mit ihren Kindern nach Österreich zurück.

(Pressemitteilung: Bundespolizeiinspektion Kempten)