Gelsenkirchen (nk) – Die Hälfte der Bundesliga-Vorrunde 2020/21 ist Geschichte. Während sich der FC Bayern München mit einem knappen Vorsprung auf Borussia Dortmund auf Platz eins befindet, steckt der FC Schalke 04 weiterhin in der Krise: Nach einer erneuten Heimpleite, dieses Mal gegen den VfL Wolfsburg, rangiert der Malocher-Klub auf dem letzten Tabellenplatz. Cheftrainer Manuel Baum fand dennoch Mut machende Worte: ,,Die ersten 30 Minuten wurden wir zwar regelrecht hergespielt, im zweiten Durchgang der Partie haben wir uns dann aber zumindest etwas stabilisiert. Daran gilt es nun im Training anzuknüpfen und uns dies im nächsten Spiel gegen Gladbach erneut zu erarbeiten!“ Die historische Niederlagen-Serie in der Bundesliga setzt sich fort: 24 Spiele sind die Knappen nun bereits ohne Sieg, nur das legendäre Tasmania Berlin blieb länger ohne Sieg.
Schon nach dem 0:8-Debakel in München am ersten Spieltag der Saison hingen die Köpfe der Knappen. Mit einer düsteren Bilanz von keinem einzigen Sieg steckt S04 im Tabellenkeller fest. Die Situation vor Ort scheint angesichts der größten Krise seit 31 Jahren so angespannt wie selten zuvor: „Wenn man die Spiele von uns sieht, fragt man sich natürlich: Was trainieren wir unter der Woche?“, analysierte Schalke-Teammanager Sascha Riether schonungslos. Auch Stürmer Mark Uth ist ratlos: „Wir kommen nicht in die Zweikämpfe und laufen nur hinterher. Ich würde am liebsten in die Kabine gehen und heulen.“
Eine Wende gegen die starke Borussia aus Mönchengladbach scheint aktuell eher unwahrscheinlich, hoffen lässt die Fans allerdings das letzte Aufeinandertreffen zum Rückrundenauftakt der Vorsaison am 17. Januar 2020: Damals siegte der Ruhrpott-Verein aus Gelsenkirchen letztmals in der Bundesliga – 2:0 gegen die Fohlenelf aus Mönchengladbach.
Ob die Verantwortlichen des Klubs, unter anderem Riether, Sportdirektor Jochen Schneider und Vorstand Alexander Jobst, dieser großen Aufgabe Krisenbewältigung gewachsen sind und die nötige Führungsstärke besitzen, ist angesichts ihrer vergangenen Erfahrungen und der teils wenig aussagekräftigen Interviews zumindest fraglich. Auf die Klubführung wird es nun mitunter ankommen, denn nicht nur die Fans stellen sich derzeit die Frage, ob der FC Schalke noch zu retten ist. Bis es allerdings soweit ist, kann sich beim zweitgrößten Fußballverein im Ruhrpott noch so einiges ändern, sowohl ins Positive – als auch ins Negative.