Bürgerworkshop: „Friedrichshafen ist schön!“

Rege Diskussionen an Stellwänden: Was ist erhaltenswert und bedeutend für das Stadtbild – auch ohne Denkmalschutz?
Rege Diskussionen an Stellwänden: Was ist erhaltenswert und bedeutend für das Stadtbild – auch ohne Denkmalschutz? (Bild: Stadt Friedrichshafen)

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Beim ersten Bürgerworkshop zu besonders erhaltenswerter Bausubstanz fiel der Satz gleich mehrfach: „Friedrichshafen ist schön!“ – und sorgte zugleich für reichlich Diskussionsstoff: Was ist schön? Und natürlich zum Thema des Bürgerworkshops: Was ist erhaltenswert?

Rund 25 Bürgerinnen und Bürger waren trotz Eisglätte ins Graf-Zeppelin-Haus gekommen, um beim ersten Bürgerworkshop über besonders erhaltenswerte Bausubstanz zu diskutieren. Nach der Eröffnung durch Ersten Bürgermeister Fabian Müller und einer ersten kurzen Einführung durch die beiden Expertinnen der beauftragten Firma Bricks & Beyond, Nicola Halder-Hass und Anna Nostheide, ging es schnell in die Diskussion.

An drei Themeninseln wurde mit Blick auf den Stadtplan und ersten Beispielen konkret diskutiert: Wo gibt es in Friedrichshafen besonders erhaltenswerte Bausubstanz, also Gebäude oder auch Straßenzüge oder Gebiete, die zwar nicht die hohen Denkmalkritierien erfüllen, aber dennoch prägend, charakteristisch und identitätsstiftend sind? Das können ältere Gebäude und Strukturen oder auch neuere aus den vergangenen Jahrzehnten sein.

Genannt wurde beispielsweise das Rathaus in Ailingen, der City-Tower – auch bekannt als Panzer-Hochhaus, das ursprünglich als Zwillings-Hochhaus geplant worden war und deshalb nach Süden keine Fenster hat, oder auch Villen und die für ihre jeweilige Zeit typischen Mehrfamilienhäuser im Stadtgebiet.

„Wichtig ist: Wenn wir von besonders erhaltenswerter Bausubstanz sprechen, dann ist das ein in Deutschland eingeführter Begriff, der für eine baukulturelle Auszeichnung steht“, betonte Nicola Halder-Hass. „Die Auszeichnung ist ausdrücklich kein rechtliches Schutzinstrument wie der Denkmalschutz und führt daher auch nicht zu Einschränkungen für die Eigentümer. Ganz im Gegenteil: Die Auszeichnung soll Eigentümerinnen und Eigentümer dazu einladen, qualitätvoll weiterzubauen und ermöglicht zum Beispiel den Zugang zu KfW-Fördermitteln.“

Die Ergebnisse aus dem Bürgerworkshop sollen nun einfließen in die weitere Beratung und Bewertung durch einen Expertenrat: Der Expertenrat setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Verwaltung, des Gestaltungsbeirats und der Fraktionen sowie Ehrenamtlichen und Vertretern des beauftragten Büros Bricks & Beyond. Entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss zur Erfassung von besonders erhaltenswerter Bausubstanz wird eine beispielhafte Liste mit 30 Objekten und weiteren Gebieten erstellt. Die Dokumentation soll dann nächstes Jahr sowohl im Gemeinderat als auch in einem zweiten Bürgerworkshop präsentiert werden.

Weitere Infos unter www.friedrichshafen.de/erhaltenswert 

(Pressemitteilung: Stadt Friedrichshafen)