Bad Saulgauer Bürgermeisterin Bürgermeisteramt: Doris Schröter kandidiert nicht mehr 

Doris Schröter will 2023 nochmals Vollgas für ihre Stadt geben.
Doris Schröter will 2023 nochmals Vollgas für ihre Stadt geben. Doch dann soll auch Schluss sein. (Bild: I. RACK/Stadt Saulgau)

Beim Neujahrsempfang der Stadt Bad Saulgau warteten die Gäste gespannt, ob und wie sich Bürgermeisterin Doris Schröter zur im Herbst anstehenden Bürgermeisterwahl äußern würde. Schröter hielt bei ihrer Ansprache die Spannung bis zum Ende hoch. Erst dann lüftete sie ihr gut gehütete Geheimnis und begründete, warum sie NICHT erneut für das Amt kandidieren wolle.

Hier die Erklärung im Wortlaut: „2023 stehen wegweisende Projekte auf unserer Agenda und Ende des Jahres Bürgermeisterwahlen. Vor 15 Jahren bin ich zur Bürgermeisterin meiner Heimatstadt gewählt worden. Seitdem trage ich Verantwortung für knapp 18.000 Bürgerinnen und Bürger.

Bad Saulgau hat sich in dieser Zeit sehr gut entwickelt. Gemeinsam mit allen städtischen Mitarbeitern, Gemeinderat und Ortschaftsräten haben wir sehr, sehr vieles erreicht. Kaum eine vergleichbare Stadt hat sich so dynamisch entwickelt und wirklich innovative Zukunftsprojekte auf den Weg gebracht, Und diese Stadt hat nach wie vor unglaublich viel Potenzial.
Gerade jetzt stehen wir vor herausragenden Projekten: Neubau einer 4 Feld-Sporthalle, MINT-Exzellenzgymnasium, neuer Grundschulstandort als Ganztagesschule, Wärmeplanung für die Kernstadt, Neuausrichtung der Sonnenhoftherme, Neugestaltung des gesamten Bahnareals, Neuordnung der medizinischen Struktur und der Pflege und weitere Zukunftsthemen. Alles entscheidende Weichenstellungen der Stadtentwicklung.

Ich habe es immer als Privileg empfunden Bürgermeisterin sein zu dürfen und es ist für mich jeden Tag etwas Besonderes Bürgermeisterin in meiner Heimatstadt sein zu dürfen. Ich habe es nie bereut –  selbst in den letzten beiden Krisenjahren nicht – dieses Amt übernommen zu haben. Ich bin als parteilose Bürgermeisterin angetreten mit dem Anspruch das Bestmögliche für diese Stadt zu erreichen. Und ich meine, dass mir das ganz gut gelungen ist. Das Wohl der Stadt stand und steht für mich dabei immer an erster Stelle.

Liebe Bad Saulgauerinnen und Bad Saulgauer,

ich bin gerne Ihre Bürgermeisterin und bin immer noch voll Tatendrang. Das Jahresende war auch für mich persönlich der Zeitpunkt Bilanz zu ziehen und in die Zukunft zu schauen. Nach langer und sehr intensiver Abwägung – und nur mein Mann weiß, wie sehr mich die Frage einer erneuten Kandidatur beschäftigt hat – habe ich mich entschlossen nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Diese Entscheidung ist mir unglaublich schwergefallen.

Bad Saulgau ist und bleibt meine Heimat. Gerne würde ich diese Stadt auch weiterhin mitgestalten und weiterentwickeln, gerade jetzt und trotz aller aktuellen und sicher noch kommenden Herausforderungen. Gerne würde ich die begonnenen Projekte zu Ende bringen und ich bin überzeugt, das würde mir auch gelingen. Aber ich versuche auch immer einen kritischen Abstand zu mir selbst zu wahren und ich meine es ist richtig, nach 16 Jahren den Platz zu räumen und jemand anderen vorangehen zu lassen.   

Meine dritte Amtszeit würde am 01.02.2024 beginnen und ich werde dann 61 Jahre alt. Die Frage, wann dann der richtige Zeitpunkt ist aufzuhören, würde mich regelmäßig beschäftigen. Eine solche Ungewissheit ist – zumindest nach meinem Verständnis -weder für die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung förderlich noch ein gutes Fundament für das Miteinander zwischen Bürgermeisterin und Gemeinderat. Es wird – davon bin ich überzeugt – für meine Nachfolge gute, kompetente Bewerbungen geben. Diese Stadt hat – auch weiterhin – nur das Beste verdient.

Bis ich allerdings aus dem Amt ausscheide – und das ist noch ein ganzes Jahr – werde ich mit dem gleichen Engagement und dem gleichen Herzblut für die Interessen der Stadt einstehen, wie in den vergangenen 15 Jahren. Das verspreche ich Ihnen.“