„Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter“ – was ist da dran? Auguststart fällt ins Wasser!

Viel Regen, Kühle und erhöhte Unwettergefahr - am Samstag wird es ungemütlich.
Viel Regen, Kühle und erhöhte Unwettergefahr - am Samstag wird es ungemütlich. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – „Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter“ – so lautet eine bekannte Bauernregel für August. Was ist an dieser Volksweisheit dran?

Die alte Bauernregel beinhaltet, folgende Bedingung: Wenn es im August viele Gewitter(- lagen) gibt, fällt der darauffolgende Winter kalt und bitter aus.

Grundsätzlich muss man bedenken, dass es dem Winter komplett egal ist, wie der August zuvor verlief. Dennoch haben diverse Bauernregeln eine relativ hohe Trefferquote. Dabei liegt das Eintreffen der alten Volksweisheiten bei immerhin 50 – 70% im süddeutschen Raum.

Der Auguststart fällt mit viel Regen, Kühle und erhöhter Unwettergefahr ins Wasser!

Am Samstag erwarten uns die nächsten Regenfälle und Gewitter. Nach einem weitgehend trockenen Tagesbeginn und einem – abgesehen von örtlichen Regenschauern – trockenen Tagesverlauf ziehen in den Nachmittags- und Abendstunden kräftige Schauer und Gewitter auf, die punktuell erneut unwetterartig ausfallen können.

Intensive Regenfälle erwarten uns zum Auguststart.
Intensive Regenfälle erwarten uns zum Auguststart. (Bild: Pixabay)

Vor den Gewittern mit lokaler Unwettergefahr, erreichen die Höchstwerte maximal 20 bis 23 Grad.

Der Sonntag, der 01. August fällt im gesamten Süden ins Wasser. Den ganzen Tag über muss am Bodensee mitunter mit ergiebigen und anhaltenden Regenfällen gerechnet werden, die vielfach von einem lebhaften Windgang begleitet werden. Örtlich können die Regenfälle am Sonntag durch entstehende und stationäre Gewitterzellen verstärkt werden.

Die Höchstwerte erreichen im Dauerregen 13 bis 16, mit mehreren Regenpausen höchstens 17 oder 18 Grad. Besonders im Oberallgäu sowie und in den Tallagen der Alpen erreichen die Höchsttemperaturen im Dauerregen teils sogar nur um 10 Grad. Die weiteren Tage der ersten Augustdekade müssen wir grob über einen Kamm scheren.

Unbeständig und häufig nass soll sich das Wetter fortsetzen.
Unbeständig und häufig nass soll sich das Wetter fortsetzen. (Bild: Pixabay)

Unbeständig und häufig nass setzt sich das Wetter vermutlich die ganze Woche fort. Von Montag bis einschließlich Donnerstag wird die 25-Grad-Sommermarke mit einer hohen Wahrscheinlichkeit an den Messstationen rund um den Bodensee nicht mehr registriert.

Zum Schluss nochmals zurück zur Bauernregel: „Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter.“

Die aktuellen Aussichten prophezeien bis zur Monatshälfte kein nachhaltiges Sommerwetter. Hitze ist in diesen Tagen – zumindest bei uns – überhaupt kein Thema. Die Hundstage, die normalerweise heißeste Zeit des Jahres fällt daher vom Wettergeschehen her aus.

Kleine Überraschung – nicht ernst nehmen!

Reisen wir nun in den spekulativen Bereich und stellen uns die Frage: Wie wird der Winter 2021/2022? Hat die Bauernregeln nach den aktuellen Langzeitprognosen seine Richtigkeit? Das lässt sich momentan natürlich noch nicht sagen. Bis zum meteorologischen Winteranfang (01.12.2021) vergehen noch knapp vier Monate.

Die Behörde des Wettermodells „NOAA“ gibt in bestimmten Abschnitten Prognosen für ein paar Monate im Voraus ab. Bis zum Dezember berechnet das amerikanische Wettermodell die sogenannte Temperaturanomalie (Abweichung zum Klimamittel) von Temperatur und Niederschlag.

Durchschnittlich bis leicht zu wenig Niederschlag erwartet die NOAA derzeit für Dezember.
Durchschnittlich bis leicht zu wenig Niederschlag erwartet die NOAA derzeit für Dezember. (Grafik: http://flaeming-wetter.bplaced.net/Synoptik/Langfrist-Vorhersage.html)

Für den Dezember prognostizieren die Modellberechnungen durchschnittliche bis leicht zu warme Temperaturen in Deutschland. Im Norden und Osten Europas, wo die Kälte oftmals zu uns zieht, wird ebenfalls durchschnittliche bis leicht zu warmes Wetter auf den gesamten Monat bezogen erwartet. Dazu ist in mit größtenteils üblichen Niederschlagsmengen in Mitteleuropa zu rechnen. Im Westen Spaniens werden mehr Niederschläge erwartet, über Südosteuropa hingegen zu wenig.

Durchschnittliche bis leicht zu warme Temperaturen prognostiziert die NOAA für Dezember.
Durchschnittliche bis leicht zu warme Temperaturen prognostiziert die NOAA für Dezember. (Bild:http://flaeming-wetter.bplaced.net/Synoptik/Langfrist-Vorhersage.html)

Im Laufe des Septembers, Oktobers und Novembers machen wir ausführlichere Winter-Prognosen. Auch wenn man keinen seriösen Trend abgeben kann: Wenn sich verschiedene Wetterlagen in den Berechnungen wiederholen, steckt da durchaus ein Fünkchen Wahrheit dahinter.