Brachialer „Arctic-Outbreak“ sicher: Nach sonnigen Ostern wirds winterlich!

Brachialer „Arctic-Outbreak“ sicher: Nach sonnigen Ostern wirds winterlich!
(Bild: pixabay/Karte: WXCHARTS.COM)

Lindau/Bodensee (nk) – Das Osterwochenende dürfen wir uns besonders am Ostersonntag auf viel Sonnenschein, wenngleich nicht ganz so milde Temperaturen einstellen. Auch am Ostermontag ist der Gesamteindruck noch relativ schön, was sich in den darauffolgenden Stunden rasant ändern wird: Ein brachialer „Arctic Outbreak“ bringt uns den Winter zum Aprilstart mit Macht zurück!

Der Samstag startet vielfach mit kompakten Wolken und nur örtlichen Sonnenstrahlen, die gegen die dichte Bewölkung ankämpfen. Die Frühwerte liegen zudem bei rund 4 bis 6 Grad und steigen im Tagesverlauf nur zaghaft an, sodass die Höchstwerte maximal 7 bis 10 Grad erreichen. Die Sonnenanteile nehmen ab der zweiten Tageshälfte zu, wobei die Wolkenfelder am Himmel neben dem zeitweiligen Sonnenschein oftmals stark vertreten bleiben. Mit etwas Glück kann man dennoch einen gigantischen Sonnenuntergang erleben. Durch den anfangs, in freien Lagen recht lebhaften Nordostwind fühlen sich die Temperaturen mitunter kühler an. Es bleibt überall trocken.

Am Ostersonntag macht dieser Tag seinem Namen alle Ehre. Nach einem frischen Tagesbeginn mit der Gefahr von Frost klettern die Höchstwerte bis zum Nachmittag auf 9 bis 13 Grad. Zudem scheint häufig die Sonne abgesehen von einzelnen Schleierwolken von einem blauen Himmel herab. Der Wind weht dazu aus unterschiedlichen Richtungen (anfangs aus Nord – später aus Südwest) und lässt die gefühlten Temperaturen auf ähnlichem Niveau wie die Messwerte liegen. Der Gesamteindruck ist rundum schön und lädt zum Spazierengehen in der Natur ein.

(Bild: pixabay)

Achtung: Durch den teils lebhaften Wind und der niedrigeren Temperaturen spüren wir die Kraft der Sonne nur bedingt. Deshalb sollte man die Haut bei längerem Aufhalten im Freien unbedingt schützen. Die Sonnenbrandgefahr ist derzeit schon ziemlich hoch.

Der Ostermontag gestaltet sich spektakulär. In der ersten Tageshälfte und bis zum Nachmittag hinein herrscht ein weitgehender Wettermix aus lockeren Wolken und großräumigen Sonnenanteilen. Die Höchstwerte erreichen dabei, örtlich auch mit der Unterstützung von leichten Föhneffekten 14 bis 17 Grad. Der Wind frischt zudem ordentlich auf und lässt die Kaltfront heranziehen. Anschließend, voraussichtlich zwischen den Abend- und den Nachtstunden bricht das Wetter in sich zusammen: Die Kaltfront rauscht mit kräftigen Niederschlägen, viel Wind und rundum ungemütlichen Verhältnissen heran. Dabei sinkt die Schneefallgrenze kontinuierlich ab, sodass sich bis zum Bodensee herab vermehrt Schneeflocken unter den Regen mischen. In den höheren Lagen zieht der Winter bereits ein.

Am Dienstag drückt es die Schneewolken mit voller Wucht an die Alpen und beschert dem Alpenvorland, darunter auch den Bodensee zahlreichen Regen- und Schneefälle. Oberhalb von 300 bis 400 Meter fällt überwiegend Schneeregen und/oder nasser Schnee bis in tiefere Lagen. Einige Graupel,- Schneeregen,- und Schneeschauer sind rund um den Bodensee zu erwarten, die teils für glatte Straßen (insbesondere zum Berufsverkehr) sorgen dürften. Die Höchstwerte erreichen zudem, wohlgemerkt am Bodensee und im April um die 0 bis -1 Grad in einem Schneeschauer und 0 bis 3, auf den Inseln und den Ufern vielleicht und kurzweilig bis höchstens 4 Grad in trockeneren Abschnitten.

Diesen brachialen „Arctic-Outbreack“ (Kälteeinbruch) betrachten wir auf dieser Wetterkarte für nächsten Mittwoch, den 07. April 2021 mal etwas genauer.

(Quelle: WXCHARTS.COM)

Man erkennt sehr anschaulich, wie die Eisluft in 1.500 Meter Höhe (850 hPa) nach Mitteleuropa vorankommt und bis in den Mittelmeerraum für eine kühle Wetterlage sorgt. Dabei liegen die Temperaturen in dieser Höhe bei -5 bis -10 Grad. Wenn man darauf etwa 10 bis 15 Grad drauf rechnet, kommen wir am Erboden auf etwa 0 bis 5 Grad, die sich mit Niederschlägen oftmals spürbar kälter anfühlen. Die warmen beziehungsweise heißen Luftmassen bleiben weiterhin im Süden und Südostern hängen und haben weiterhin kaum Zugriff auf unser Wettergeschehen.

Wie lange der Spätwinter Einzug hält, ist bislang noch unklar. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Temperaturen nach Wochenmitte wieder etwas ansteigen. Nachhaltiges Frühlingswetter ist allerdings nicht in Sicht. In den höheren Lagen, oberhalb von 700 bis 900 Metern, müssen wir uns auf viel Neuschnee, teils sogar mit Dauerfrost einstellen.

Die konkreten Details für die spektakuläre Woche nach Ostern mit dem Wintereinbruch, der teils nassen Schnee bis an den Bodensee bringt, klären wir ab Montag wie immer genauer.