Blick in die Zukunftswerkstatt: Schreiner treffen sich zum ersten New Work-Workshop

Blick in die Zukunftswerkstatt: Schreiner treffen sich zum ersten New Work-Workshop
Über die Megatrends im Schreinerhandwerk tauschten sich Schreiner aus der Region nun in einem Auftakt-Workshop der Handwerkskammer Konstanz auf der Insel Reichenau aus. Rechts außen Kammerpräsident Werner Rottler. (Bild HWK)

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Konstanz – Welchen Einfluss haben die sich abzeichnenden Megatrends auf das Schreinerhandwerk und wie können sich Betriebe darauf vorbereiten? Diesen Fragen gingen 18 Schreiner nun in einem von der Handwerkskammer organisierten Workshop auf der Insel Reichenau nach.

Einen Überblick über die wesentlichen Megatrends gab Prof. Dr. Wagenmann vom Institut für KMU und Handwerk an der Allensbach Hochschule.  So sei beispielsweise mit einem weiteren kräftigen Digitalisierungsschub auf allen Ebenen zu rechnen, auch beim Kunden. Dieser sei per Mausklick immer bestens informiert, worauf sich das Handwerk einstellen müsse – genauso wie auf eine älter werdende Kundschaft und Belegschaft und steigende Steuern und Lohnnebenkosten.

Das Thema Nachhaltigkeit spiele dem Handwerk in die Karten: Sowohl der nachwachsende Rohstoff Holz, als auch der Wunsch nach regionalen und umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen liege laut Wagenmann voll im Trend.

Parallel hierzu würden künftig die zunehmende Spezialisierung und Kapitalintensität mehr Zusammenarbeit erfordern. „Das Schreinerhandwerk könnte sich vom genossenschaftlichen Ansatz der Landwirtschaft oder vom Baukastenprinzip in der Automobilproduktion Anregungen holen, um im Wettbewerb gegen die industrielle Konkurrenz zu bestehen“, so der Experte.

Dass sich der bestehende Fachkräftemangel im Handwerk zeitnah entspannen würde, sei laut Wagenmann eher unwahrscheinlich.

So unterschiedlich die betrieblichen Hintergründe der Teilnehmer hinsichtlich Betriebsgröße oder Produktportfolio waren, so ähnlich zeigten sich doch die Zukunftsaufgaben. Für die Beteiligten war der Input, vor allem aber auch der Austausch in lockerer Atmosphäre, daher ein echter Gewinn.

Der anwesende Kammerpräsident Werner Rottler zeigte sich beeindruckt: „Es ist toll, wie offen und ehrlich sich die Anwesenden über die aktuellen und künftigen Problemlagen in ihren Betrieben ausgetauscht haben.“

Hintergrund zum Modellprojekt „New Work: Der Einfluss von Megatrends und Geschäftsmodellinnovationen auf die Arbeit im Handwerk der Zukunft

Der Workshop war Auftakt einer Reihe innerhalb des wissenschaftlichen Modellprojekts „New Work: Der Einfluss von Megatrends und Geschäftsmodellinnovationen auf die Arbeit im Handwerk der Zukunft – konkretisiert anhand einer Zukunftsvision für das Schreinerhandwerk“ unter der Projektsteuerung der Handwerkskammer Konstanz und auf Initiative von Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner. Das Projekt wird im Rahmen der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ des Landes Baden-Württemberg mit 84.500 Euro bezuschusst.  

(Pressemitteilung: HWK Konstanz)