Jedes Jahr verlassen über 200 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete in Deutschland, um in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. Hinzu kommen 300 Millionen Zugvögel, die auf ihrem Weg durch Deutschland fliegen oder schon hier ihr Winterquartier erreicht haben. „Es gibt also zurzeit viel zu sehen am Himmel über Deutschland.
Der Vogelzug ist eins der besonders faszinierenden Naturphänomene“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Unsere Zugvögel werden zunehmend von den Klimaveränderungen beeinflusst. Beobachtungen am Birdwatch-Wochenende helfen dabei, Veränderungen von Zugzeiten festzustellen und Wettereinflüsse auf die Natur besser zu verstehen.“
Manche Zugvögel ziehen gar nicht mehr weg
Zugvögel leiden besonders unter der Klimakrise, denn sie sind auf intakte Verhältnisse gleich an mehreren Orten der Welt angewiesen: an ihren Brutplätzen, in ihrem Überwinterungsgebiet und an den Rastplätzen entlang der Zugrouten. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass die Erderhitzung verschiedene Veränderungen für die Vogelwelt mit sich bringt. „Manche Zugvögel ziehen wegen milder Winter gar nicht mehr weg und wir sind gespannt, ob es beim Birdwatch vermehrt Nachweise geben wird von Vögeln, die eigentlich schon seit dem Spätsommer weggezogen sein müssten“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling.
Bis Mitte Oktober bieten NABU-Gruppen Exkursionen und geführte Beobachtungen an, um den Vogelzug erlebbar zu machen.
Termine:
- 3. Oktober, 8 bis 10.30 Uhr, Birdwatch-Exkursion, Friedrichshafen (Treff: Parkplatz Rotachmündung, Tel. 07542/9489782)
- 3. Oktober, 9-11 Uhr, Birdwatch am Federsee in Bad Buchau, Tel. 07582/1566
(Quelle: NABU/Presse Berlin)