Bio-Region setzt sich für Bio-Mahlzeiten in Großküchen ein

Ein regionales Beispiel für eine gelungene Bio-Umstellung: Die VAUDE-Kantine Mittagsspitze setzt mittlerweile nahezu 100 Prozent Bio-Lebensmittel ein. Dabei achtet Küchenchef Rainer Seibold zusätzlich auf Regionalität.
Ein regionales Beispiel für eine gelungene Bio-Umstellung: Die VAUDE-Kantine Mittagsspitze setzt mittlerweile nahezu 100 Prozent Bio-Lebensmittel ein. Dabei achtet Küchenchef Rainer Seibold zusätzlich auf Regionalität. (Bild: VAUDE Sport GmbH & Co. KG)

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Wangen – Die Bio-Musterregion Ravensburg hat die Absicht, sich am Projekt „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung“ des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zu beteiligen. Dieses Projekt soll eine nachhaltige, gesundheitsfördernde und genussvolle Gemeinschaftsverpflegung mit einem hohen Einsatz von Bio und bio-regionalen Lebensmitteln in den Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg unterstützen.

Immer mehr Menschen legen beim Essen außer Haus – egal ob für sich, ihre Kinder oder ihre Angehörigen, laut Mitteilung der Bio-Region Ravensburg und der Stadt Wangen, großen Wert auf eine frische, gesunde, abwechslungsreiche, ökologische und regional ausgerichtete Küche. Dabei soll das Essen schmackhaft und bezahlbar sein.

Für Verantwortliche in einer Großküche, einem Betriebsrestaurant oder einer Mensa ist dieser Trend Herausforderung und Chance zugleich. Er bringt nicht nur eine enorme wirtschaftliche Bedeutung, er bringt auch eine gesellschaftliche Verantwortung und ein starkes Entwicklungspotential mit sich.

Mit dem Projekt „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung“ des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz soll eine nachhaltige, gesundheitsfördernde und genussvolle Gemeinschaftsverpflegung mit einem hohen Einsatz von Bio und bio-regionalen Lebensmitteln in den Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg unterstützt werden.

Auch die Bio-Musterregion Ravensburg möchte beim Projekt dabei sein und sich um eine Teilnahme bewerben. „Dafür suchen wir nun Betriebe und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung – wie beispielsweise Betriebskantinen, Schulmensen, Kitas, Altenheime, Kliniken und Caterer solcher Verpflegungseinrichtungen – die motiviert sind, ihre Verpflegung umzustellen und nachhaltiger zu machen“, erklärt  Katharina Eckel, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Ravensburg.

Mittlerweile haben sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung beschlossen, den Öko-Landbau zu unterstützen und möchten den Flächenanteil, der ökologisch und damit ressourcenschonend und umweltverträglich bewirtschaftet wird, bis 2030 auf 20 Prozent (bundesweit) oder 30 bis 40 Prozent (Baden-Württemberg) steigern.

Dieses Ziel soll nachfrageorientiert und entlang von gesamten Wertschöpfungsketten erreicht werden. Dazu müsse insbesondere die Nachfrageseite weiter ausgebaut werden. Der Markt des Außer-Haus-Verzehrs von Lebensmitteln biete dabei noch enormes Potential.

Aktuell wird der Bio-Anteil in der Gemeinschaftsverpflegung laut dem Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft bundesweit auf nur knapp ein Prozent geschätzt. Dieser Anteil soll über das Projekt auf mindestens 30 Prozent bei den teilnehmenden Betrieben und Einrichtungen gesteigert und damit dem angestrebten Flächenanteil in der landwirtschaftlichen Erzeugung angepasst werden.

Beim Projekt werden die Betriebe und Einrichtungen mit gezielten Coachings, Hilfestellung und fachlichem Austausch zusammen mit externen Expertinnen und Experten unterstützt. Der Zusammenschluss mit anderen Akteuren aus der eigenen Region und ganz Baden-Württemberg bringt wertvolle Vernetzung.

Die Betriebe und Einrichtungen sollen im zweijährigen Projektzeitraum eine Bio- und eine DGE-Zertifizierung erreichen. Der Bio-Anteil soll dafür auf mindestens 30 Prozent gesteigert werden. Daneben sollen der Anteil regionaler und fair gehandelter Lebensmittel erhöht und Lebensmittelabfälle reduziert werden.

„Gute Beispiele von Küchen der Gemeinschaftsverpflegung, die bereits Bio-zertifiziert sind und zum Teil sogar zu nahezu 100 Prozent Bio-Lebensmittel einsetzen, gibt es bereits in unserer Region. Diese zeigen, die Umstellung erfordert Mut und Motivation, ist aber möglich“, sagt Katharina Eckel.

Sie betreut das Projekt in Ravensburg und fungiert dabei als Ansprechpartnerin. Interessierte Betriebe und Einrichtungen seien eingeladen, sich mit Katharina Eckel per E-Mail an [email protected] in Verbindung zu setzen.