So erkennen Sie seriöse Stellenangebote Betrugsmasche: Was steckt wirklich hinter dem verlockendem Job hinter der Stellenanzeige?

Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes und eBay Kleinanzeigen haben eine gemeinsam Präventionskampagne gestartet, die Nutzer auf die Gefahren dubioser Stellenangebote und vermeintlich lukrativer Nebenverdienstmöglichkeiten aufmerksam macht.
Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes und eBay Kleinanzeigen haben eine gemeinsam Präventionskampagne gestartet, die Nutzer auf die Gefahren dubioser Stellenangebote und vermeintlich lukrativer Nebenverdienstmöglichkeiten aufmerksam macht. (Bild: ProPK)

Es klingt wirklich traumhaft. Ohne Vorkenntnisse oder Ausbildung bis zu 2000 Euro die Woche verdienen. Als Produkttester, im Callcenter mit ausschließlich Bestandskunden und all das von zu Hause aus. Doch schon beim Überfliegen sollte klar werden: Das KANN kein seriöses Jobangebot sein! Doch ein Restzweifel bleibt manchmal doch. Wir klären, was hinter solchen Jobanzeigen steckt und woran Sie wirklich seriöse Stellenanzeigen erkennen.

Obwohl überall Fachkräftemangel herrscht, ist es nicht einfach, einen wirklich guten Job zu finden. Am besten einen, mit flexiblen Arbeitszeiten, gutem Verdienst und wenn er dann auch noch Spaß macht… – dann Jackpot! Und selbst wenn man glücklich ist, mit der eigenen Arbeitsstelle, kann so ein bisschen Zuverdienst verlockend sein. Denn ein bisschen MEHR hätte doch jeder gern auf dem Konto.

Das Ziel unseriöser Stellenangebote

Man findet sie eigentlich überall. In der Tageszeitung, auf eBay Kleinanzeigen, in Jobbörsen, Internetauftritten oder sie werden per E-Mail ins Postfach geschwemmt. Stellenanzeigen, die unglaublich gute Konditionen gegen null Qualifikation versprechen. Dahinter stecken natürlich Betrüger. Deren Ziel ist es, an Ihre Bankinformationen zu kommen. Die „brauchen“ die angeblichen neuen Arbeitgeber dann zu „Testzwecken“ oder für eine „Verifizierung“. Manchmal sollen Sie auch direkt ein neues Konto eröffnen. In anderen Fällen sollen Interessenten ein vorhandenes Bankkonto für Transaktionen zur Verfügung stellen. Sie erhalten daraufhin Zahlungen, die sie an andere Konten, häufig im Ausland, weiterleiten sollen. Mit den so ergaunerten Daten können sie dann ihr Unwesen treiben und ehe Sie sich versehen, ist das Konto leer.

Wenn der Automat beim nächsten Mal Geldabheben plötzlich nichts mehr ausspuckt, könnten Betrüger ihr Konto leer geräumt haben.
Wenn der Automat beim nächsten Mal Geldabheben plötzlich nichts mehr ausspuckt, könnten Betrüger ihr Konto leer geräumt haben.

Als Lohn darf ein Teil der Summe einbehalten werden

Besonders perfide wird es, wenn Betrüger zudem die Identität der Interessenten annehmen und anderen Waren anbieten, die sie nicht liefern – Identitätsdiebstahl. Das kann gravierende Konsequenzen haben. Denn einerseits werden die Minijobbenden selbst zu Opfern, andererseits droht eine Strafanzeige wegen Betrugs oder des Verdachts auf Geldwäsche.

Präventionskampagne informiert über die Gefahren betrügerischer Jobinserate

Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes hat zusammen mit eBay Kleinanzeigen eine Präventionskampagne gestartet. Sie warnen bundesweit mit eigenen Stellenanzeigen vor genau diesen Maschen. Dafür wurden „Lockangebote“ erstellt und in verschiedenen Städten, darunter Berlin, Hamburg, Köln und München, auf dem Online-Kleinanzeigenmarkt in den Ballungsgebieten veröffentlicht. Diese sehen den Anzeigen von Betrügern zum Verwechseln ähnlich, warnen jedoch bereits in der Anzeigenbeschreibung eindringlich vor den Gefahren, klären über mögliche Muster auf und geben wertvolle Tipps.

Sind die Stellenanzeigen auffällig lukrativ, sollten Sie stutzig werden.
Sind die Stellenanzeigen auffällig lukrativ, sollten Sie stutzig werden.

Ziel: Nutzer für die Gefahren zu sensibilisieren

„Wie wichtig diese Präventionsarbeit ist, sehen wir an den Reaktionen auf unsere Anzeigen. Uns erreichen täglich zahlreiche Anfragen von Nutzern, die Interesse an der ausgeschriebenen Stelle zeigen. Es ist uns wichtig, Nutzer für Gefahren wie diese zu sensibilisieren“, erklärt Paul Heimann, CEO von eBay Kleinanzeigen. Eine Woche nach Veröffentlichung der Anzeigen erzielten diese zusammen bereits über 5.000 Aufrufe. Rund 200 Nutzer haben die vermeintlichen Jobangebote auf ihrer Merkliste gespeichert. In mehr als 100 Anfragen erkundigten sich Interessenten nach Details, fragten nach Tipps oder ließen sich umfassende Informationen schicken. Vereinzelt berichteten Nutzer auch von persönlichen Erfahrungen.

Tipps von der Polizei: Unseriöse Stellenanzeigen erkennen und handeln

„Wir empfehlen Jobsuchenden, sich nicht von lukrativen Angeboten blenden zu lassen und jede Anzeige sorgfältig zu prüfen. Gibt es die Firma, die eine Anzeige veröffentlicht hat, wirklich? Ist der Arbeitsauftrag seriös, sinnvoll und logisch? Wird der Job angemessen oder auffällig großzügig vergütet? Grundsätzlich gilt: Je verlockender ein Angebot ist, desto misstrauischer sollte man sein“, weiß Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Schauen Sie grundsätzlich in Stellenbörsen, denen Sie vertrauen können, wie zum Beispiel in den Stellenanzeigen des Wochenblattes. Denn bei uns finden Sie echte Jobs in Ihrer Region

Stoßen Sie auf betrügerische Anzeigen, sollten Sie sie melden.
Stoßen Sie auf betrügerische Anzeigen, sollten Sie sie melden.

Verdächtige Anzeigen melden und an die örtlichen Polizeidienststellen wenden

Verdächtige Anzeigen lassen sich bei eBay Kleinanzeigen über die Funktion „Anzeige melden” ganz einfach melden. Wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle, wenn Sie vermuten, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Eine Übersicht von Online-Wachen, bei denen auch Anzeige erstattet werden kann, findet sich unter anderem beim Bundeskriminalamt. Auf den Seiten der Polizeilichen Kriminalprävention finden Sie umfassende Informationen zum Thema Betrugsmaschen und Sicherheitstipps der Polizei.