Besondere Zeiten brauchen besondere Menschen: Schwäbische Sitcom im Hoftheater Baienfurt produziert

Besondere Zeiten brauchen besondere Menschen: Schwäbische Sitcom im Hoftheater Baienfurt produziert
(Bild: Alexander Pohle)

Mehrere Künstler und Medienleute sind im Baienfurter Hoftheater während der aktuellen Corona-Pandemie zusammengekommen, um wieder einmal auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen. Produziert wurde die schwäbische Sitcom „Toni Tortellini“.

Nach 25 Jahren in Las Vegas muss der Varieté́-Künstler Toni Tortellini, bürgerlich Anton Mayer, in seine Heimat in der süddeutschen Provinz zurückkehren. Er freut sich auf ein paar ruhige Wochen bei seiner Mutter, bis die Corona-Krise im ShowBiz vorbei ist. Doch in der maroden Wohnung empfängt ihn nicht nur seine seltsame Jugendfreundin Edeltraut, auch Ex-Frau Ginger steht auf der Matte.

Von der Außenwelt beim Dreh abgeschottet

(Bild: Alexander Pohle)

Der Dreh erfolgte nach strengen Regeln in Arbeitsquarantäne und mit täglichen Schnelltests aller Beteiligten. Die ganze bunte Truppe wurde nahezu von der Außenwelt abgeschottet, da die Sicherheit oberste Priorität hatte. „Es hat allen trotzdem einen Riesenspaß gemacht. Die Darsteller haben auf ihre normalen Gagen verzichtet, so dass „nur“ die stolze Crowdfunding-Summe der „Fans“ in Höhe von 33.000 EUR zur Verfügung stand. So konnten alle Sachkosten und vor allem die Honorare der freischaffenden Techniker und Kamera-Männer bezahlt werden“, so Hoftheater-Geschäftsführer Brian Lausund. Keiner der staatlichen Förderanträge wurde bewilligt.

Mit viel Leidenschaft realisiert

(Bild: Alexander Pohle)

Die Berufsgruppe der freischaffenden Künstler fällt leider durch viele staatlichen Erstattungsleistungen und gehört mit zur am stärksten vom Corona-Management gebeutelten Berufsgruppe. Die ganze Kulturbranche leidet. “Alle Beteiligten sind daher stolz darauf, dass wir mit „nur“ 33.000 EUR und viel Enthusiasmus, Ehrenamt und Leidenschaft ein Projekt realisieren konnten, das laut SWR-Redakteuren, die für einen Bericht in der Landesschau vorbeigeschaut haben, realistisch budgetiert mindestens einen siebenstelligen Betrag kosten würde“, weiß Lausund. Derzeit kann leider noch kein Premieren-Termin benannt werden. Dieser soll mit mindestens 100 Besuchern im Roxy-Kino in Ulm stattfinden. Die einzelnen Folgen danach als Stream und DVD verfügbar sein. Wann das aber sein wird, ist momentan leider noch ungewiss. Mehr unter www.hoftheater.org