Bergunfälle der DAV-Mitglieder erneut gesunken

Bergunfälle 2021: Unfälle und Notfälle der DAV-Mitglieder sinken um ein Viertel.
Bergunfälle 2021: Unfälle und Notfälle der DAV-Mitglieder sinken um ein Viertel. (Bild: DAV/Silvan Metz)

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Die Bergunfallstatistik des Deutschen Alpenvereins führt für das Jahr 2021 einen erfreulichen Trend fort: Die Un- und Notfälle unter den DAV-Mitgliedern sind im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gesunken und haben damit erneut einen Tiefstand erreicht. Zu den häufigsten Unfallursachen zählten Stürze beim Wandern.

Der langfristige Trend zu geringeren Unfallquoten bei DAV-Mitgliedern setzt sich fort. 32 Tote gab es im Jahr 2021 zu beklagen. Damit liegen die Zahlen in etwa auf dem Stand vom Vorjahr, mit dem niedrigsten Niveau, das jemals ermittelt wurde.

Die Unfallquoten bei Bergwandern, Alpinklettern, Sportklettern, Skitourengehen und Mountainbiken bleiben in 2021 etwa auf Vorjahresniveau. Lediglich beim Klettersteiggehen sind etwas weniger Unfälle als im Vorjahr zu verzeichnen.

DAV-Mitglieder haben wahrscheinlich eine bessere alpine Ausbildung

Mit 310 Unfällen kommen nach wie vor die meisten Schadensmeldungen vom Wandern. Stürze ohne Fremdeinflüsse sind die häufigste Unfallursache beim Wandern. Im Winter 20/21 sind die Unfallzahlen stark eingebrochen. Dies kann man auf die geschlossenen Skigebiete während der Pandemie zurückführen

In den Unfallstatistiken anderer Bergsportinstitutionen zeigen sich für die alpinen Kernsportarten erhöhte Einsatzzahlen, während die Meldungenbei DAV-Mitgliedern stagnieren, beziehungsweise sinken. Eine mögliche Erklärung wäre, dass anteilig mehr Nicht-Mitglieder in den Bergen unterwegs waren als früher. Scheinbar waren DAV-Mitglieder sehr defensiv unterwegs und verfügen möglicherweise über eine bessere alpine Ausbildung.

Das Unfallgeschehen im nationalen und internationalen Vergleich

Die DAV-Bergunfallstatistik bildet nicht das gesamte Unfallgeschehen in den Bergen ab, da sie ausschließlich DAV-Mitglieder erfasst. Im internationalen Vergleich geben andere Institutionen (zum Beispiel SAC Bergnotfallstatistik, Statistik der Alpinpolizei Österreich, Einsatzzahlen der Bergwacht Bayern) in den letzten zwei Jahren Steigerungen bei Bergunfällen in den alpinen Kerndisziplinen an, während die Unfallmeldungen der DAV-Mitglieder zurückgingen.

Diese Diskrepanz ist vor allem auf das geänderte Freizeitverhalten der Menschen während der Pandemie zurückzuführen. Der Berg-Boom und die erhöhte Tourenaktivität führten zu einer Zunahme der Einsatzzahlen von Rettungsinstitutionen – demgegenüber steht kein überdurchschnittlicher Anstieg der DAV-Mitgliedszahlen.

Genaue Daten und Zahlen gibt es auf der Seite des DAV München.