Belgien schickt Portugal nach Hause, Tschechien überrascht harmlose Niederländer

Matchwinner für Tschechien beim Achtelfinalsieg gegen die Niederlande: Tomas Holes (li.) und Patrik Schick.
Matchwinner für Tschechien beim Achtelfinalsieg gegen die Niederlande: Tomas Holes (li.) und Patrik Schick. (Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Darko Bandic)

Sevilla/Budapest (dab) – In einer chancenarmen Partie haben sich die Belgier am Sonntagabend knapp mit 1:0 gegen Portugal durchgesetzt und damit das Viertelfinale erreicht. Das entscheidende Tor erzielte Thorgan Hazard in der 42. Minute, damit verabschiedet sich der Titelverteidiger von der Fußball-Europameisterschaft.

Vor dem Spiel gingen Fans und Experten von einem Spiel aus, das an Toren und Strafraumszenen nicht geizen würde. Schließlich standen auf beiden Seiten Offensivkünstler von Weltformat, allen voran Cristiano Ronaldo bei den Portugiesen und Romelu Lukaku bei den Belgiern, auf dem Platz. Doch letztlich gestaltete sich vor allem die erste Halbzeit sehr zäh und es kam durch viele kleine Fouls kein Spielfluss auf. Beide Teams trauten sich wenig zu, ehe kurz vor der Pause Hazards Distanzschuss, bei dem Portugals Torhüter Rui Patricio nicht gut aussah, den Weg ins Netz fand – das einzige Highlight im ersten Durchgang. 

Nach dem Seitenwechsel rannte Titelverteidiger Portugal an und startete Angriff um Angriff. Trainer Fernando Santos brachte mit Joao Felix, Bruno Fernandes und André Silva drei frische Offensivkräfte, doch die routinierte belgische Mannschaft brachte die knappe Führung letztlich über die Zeit. In der Runde der letzten acht Mannschaften treffen die „Roten Teufel“ am kommenden Freitag auf Italien – ein Duell zweier Mitfavoriten auf den EM-Titel.

Zuvor hatte Tschechien bereits für die erste große Überraschung gesorgt: In Budapest siegte die Mannschaft von Trainer Jaroslav Silhavy gegen harmlose Niederländer mit 2:0. Dabei begann der Favorit engagiert und hatte durch Donyell Malen die große Gelegenheit, in Führung zu gehen. Ansonsten verpasste es „Oranje“ jedoch, die Tschechen in Verlegenheit zu bringen – nach 45 Minuten stand kein Torschuss zu Buche. In der Vorrunde stellte Holland mit acht Treffern die stärkste Offensive der EM, doch am Sonntag fand man kein Mittel, um die tschechische Defensive zu knacken.

Die vorentscheidende Szene sahen die 52.834 Zuschauer in der 53. Minute: Hollands Abwehrchef Matthijs de Ligt spielte den Ball im Zweikampf entscheidend mit der Hand, folgerichtig sah er die Rote Karte. Die Feldüberlegenheit münzte Tschechien recht bald in Tore um: Der bärenstarke Tomas Holes köpfte in der 68. Minute zunächst die Führung, zwölf Minuten später bereitete er das 2:0 durch Patrik Schick mustergültig vor. Tschechien trifft Viertelfinale am kommenden Samstag nun auf Dänemark. Damit hat die EM ihre erste faustdicke Überraschung – denn weder mit den Dänen, noch mit den Tschechen war vor Turnierbeginn als Kandidat für das Semifinale zu rechnen.