Bei den Wild Wings platzt der Knoten torreich

Die Erleichterung ist den Schwenninger Spielern in Gesicht geschrieben, das Lächeln ist zurück nach dem 8:3 Sieg im Spiel der DEL, 6. Sptg.: SERC Wild Wings vs Nürnberg Ice Tigers
Die Erleichterung ist den Schwenninger Spielern in Gesicht geschrieben, das Lächeln ist zurück nach dem 8:3 Sieg im Spiel der DEL, 6. Sptg.: SERC Wild Wings vs Nürnberg Ice Tigers (Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Hahne /Eibner-Pressefoto)

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Schwenningen – Die Schwenninger Wild Wings haben ihren ersten Sieg der Saison 2021 / 2022 eingetütet und es schien, als ob mit dem Doppelschlag von Max Görtz und Boaz Bassen – laut Vereinsmitteilung – binnen 60 Sekunden eine Welle der Befreiung durch das ganze Team und die Helios Arena schwappte. Denn danach habe Schwenningen wie im Rausch gespielt.

Die Ice Tigers aus Nürnberg starteten forsch in ihr Penny-DEL-Auswärtsspiel am Neckarursprung. Patrick Reimer eröffnete mit einem wuchtigen Schlagschuss und Tylor Sheehy prüfte Joacim Eriksson. Schwenningen hatte seine Momente bei Gegenstößen, doch Max Hadraschek wurde noch gut geblockt. In der 8. Spielminute folgte eine überragende Aktion von Goalie Joacim Eriksson beim Rebound von Christopher Brown.

Zwei Minuten später gelang den Franken – so die Wild Wings weiter – der Führungstreffer, als die Rückhand von Parlett über Umwege einen Weg durch die Beine von Eriksson fand. Die Hausherren kamen nach dem Gegentreffer besser in die Partie. Zunächst war es Max Görtz aus dem Slot, dann Hadraschek, der einen Schuss von Burström gefährlich machte. Erneut Görtz und Travis Turnbull konnte die Scheibe nicht im Tor unterbringen.

Dann gab es nochmals eine Schrecksekunde für alle Schwenninger, als die Scheibe hinter Eriksson im Torraum tanzte. Mit vereinten Kräften entschärfte die Defensivabteilung die Situation. Und: Was für ein Mitteldrittel in dieser Partie. Den Anfang machte Boaz Bassen, der stark zum Tor zog und nur durch ein Foul zu bremsen war.

Den folgenden Penaltyschuss konnte er nicht an Treutle vorbeischieben. Die Fans merkten nach und nach, dass die Schwenninger die Oberhand gewannen und pushten das Team von Headcoach Niklas Sundblad nochmals nach vorne. Und Schwenningen erspielte sich Chance um Chance.

Max Görtz, auf Zuspiel von Kenny Olimb, habe die Helios Arena dann schließlich beben lassen. Sein Schuss schlug herrlich in den Maschen ein. Doch die Wild Wings machten es im Doppelpack. Boaz Bassen tippte einen „Onetimer“ von Travis Turnbull so gut, dass Niklas Treutle nicht den Hauch einer Chance hatte (31. Minute).

Nur fünf Minuten später schlugen die Hausherren erneut zu. Colby Robak passte im „Vier gegen Drei“ auf Max Görtz und der Schwede hatte sein Visier wieder richtig eingestellt. Sein Direktschuss sei erneut nicht zu stoppen gewesen. Und wieder dauerte es nicht lange bis zum nächsten Tor. Alexander Karachun mit dem Move zwischen den Beinen, den er häufiger nach dem Training probiert – und dieses Mal klappte es auch im Spiel.

Ryan Stoas Anschluss zum 2:4 sollte keinen Einfluss auf das weitere Ergebnis haben. Obwohl Nürnberg sehr gut in das letzte Drittel startete, waren es erneut die Schwenninger, die das Tor trafen. Der sehr agile Johannes Huß zog ab, seinem Flachschuss gab Kapitän Travis Turnbull die entscheidende Richtungsänderung. Dennis Lobach brachte seine Farben nochmals auf 3:5 heran (50. Minute), aber es sollte der letzte Stich der Ice Tigers an diesem Abend sein.

Und das auch, weil die Schwenninger neben Joacim Eriksson noch weitere Asse im Ärmel hatten. In den letzten vier Minuten sollten die Jungs vom Neckar mehr Tor erzielen, als in den vorherigen drei Spielen zusammen. Karachun und Turnbull konnten jeweils noch einen Treffer nachlegen und neben Max Görtz einen Doppelpack erzielen.

Alexander Karachun tankte sich hervorragend durch und schloss ins kurz Eck ab, Kapitän Turnbull fand im abschließenden Powerplay ein Lücke im oberen Toreck (Spielminute 60). Zuvor konnte sich auch noch Daniel Pfaffengut in die Torschützenliste eintragen: Nachdem er Treutle umkurvte, schloss er mit der Rückhand ab – 8:3. Weiter geht’s mit dem Derby bei den Bietigheim Steelers am Sonntag, 26. September, ab 19 Uhr.

„Wir haben nicht so gut ins Spiel gefunden, auch weil es Nürnberg sehr gut gemacht hat. In der Kabine haben wir dann ein paar deutliche Worte gefunden, auch die Spieler selbst. Danach sind wir ins Rollen gekommen und konnten endlich auch unsere Chancen verwandeln. Ein guter Sieg, der eine Befreiung sein könnte“, analysierte Niklas Sundblad.

Statistik:

Wild Wings – Nürnberg Ice Tigers 8:3 (0:1 | 4:1 | 4:1)

0:1 | B. Parlett #55 – G. Macleod #89, P. Reimer #17 | 09:47
1:1 | M. Görtz #23 – K. Olimb #40, P. Lundh #79 | 29:06
2:1 | B. Bassen #64 – T. Turnbull #71, J. Ramage #55 | 30:06
3:1 | M. Görtz #23 – K. Olimb #40, C. Robak #4 | 35:54
4:1 | A. Karachun #47 – K. Olimb #40, W. Weber #78 | 36:25
4:2 | R. Stoa #13 | 37:27
5:2 | T. Turnbull #71 – J. Huss #52, T. Spink #96 | 46:07
5:3 | D. Lobach #26 – A. Bodnarchuk #71, B. Parlett #55 | 49:15
6:3 | A. Karachun #47 | 56:11
7:3 | D. Pfaffengut #77 – C. Robak #4 | 57:37
8:3 | T. Turnbull #71 – J. Ramage #55, T. Spink #96 | 59:14

Strafen:
Schwenningen 8
Nürnberg 12