Letzter Teilabschnitt startet Bauarbeiten an der Pipeline zwischen Lochau und Bregenz gehen weiter

Auf dem beliebten Radweg am Ufer des Bodensees erfolgt der nächste Bauabschnitt.
Auf dem beliebten Radweg am Ufer des Bodensees erfolgt der nächste Bauabschnitt. (Bild: Wilfried Vögel)

Seit dem 12. September laufen die Arbeiten zur Trennung des Rad- und Fußgängerverkehrs auf dem letzten Abschnitt der Pipeline zwischen Bregenz und Lochau, zugleich Bodenseeradwanderweg. Wie schon im Frühjahr 2022 muss dazu der Verkehr auf der Pipeline vollständig gesperrt werden.

An schönen Tagen passieren diesen Abschnitt des Bodenseeradweges mehrere Tausend Radler. Dazu kommen zahlreiche Fußgänger, im Sommer auch Badegäste, die sich im See erfrischen wollen. Insgesamt nutzen diesen Abschnitt pro Jahr rund 300.000 Radfahrer.

Beliebter Treffpunkt in der Region – traumhafte Ausblicke

Die befestigte Promenade aus Sichtbeton ist längst ein beliebter Treffpunkt der Bregenzer, aber auch der Lochauer und Lindauer geworden.

Sie führt vom Bregenzer Hafen bis zum Strandbad Lochau. Entlang der Strecke gibt es immer wieder gute Bademöglichkeiten – seit 2011 auch an einem kleinen „grünen“ Stadtstrand nahe dem neuen Holzsteg. Die Pipeline ist ideal für romantische Spaziergänge bei jeder Tages- und Jahreszeit.

Im Sommer bietet sie traumhafte Ausblicke auf den Sonnenuntergang über dem Bodensee.

Pipeline als attraktives Naherholungsgebiet

Wo bis 1997 eine unterirdische Ölleitung verlief, trifft man sich zum Flanieren, Sonnen, Schwimmen und Grillen. Der größte Teil des Strandes besteht aus Kies. Grünflächen finden sich rund um den neuen Holzsteg. Die zentral gelegene Pipeline ist endgültig zu einem der attraktivsten Naherholungsgebiete der gesamten Region geworden.

In zwei vorausgegangen Bauabschnitten hat man Fußgänger und Radfahrer durch das Anlegen von verschiedenen, durch Grünstreifen abgeteilte, breite Spuren getrennt. Das sorgt für deutlich mehr Sicherheit auf diesem viel befahrenen und begangenen Abschnitt des Bodenseeradweges zwischen Lindau, Lochau und Bregenz.

Wo sich im Sommer Ausflügler tummeln, wird jetzt gebaggert.
Wo sich im Sommer Ausflügler tummeln, wird jetzt gebaggert. (Bild: Wilfried Vögel)

Letzter Teilabschnitt startet

Jetzt wird der letzte Teilabschnitt zwischen dem Bahnübergang „Melanie“ und dem Strandbad Lochau fertiggestellt. Weil in diesem Abschnitt das Ufer teilweise steil abfällt, muss, wie in Teilbereichen der bereits fertiggestellten Bauabschnitte auch, eine Spundwand gesetzt werden, eine Aufschüttung des Ufers ist dort nicht möglich.

Derzeit laufen vorbereitende Baumaßnahmen wie die Einrichtung der Baustelle. Nach dem Sparkassen-Dreiländermarathon am 9. Oktober starten die Arbeiten.

Radfahrer werden über die Landesstraße 190 umgeleitet. Deshalb wird auf der L 190 ein Radstreifen abmarkiert, das Tempo auf 30 km/h begrenzt. Richtung Bregenz müssen die Radler und Fußgänger bereits ab dem Kaiserstrand ausweichen.

Kostenlose Zugfahren zwischen Lochau/Hörbranz und Bregenz Hafen

Wie bereits bei den vorausgegangen Bauabschnitten kann die Bahnstrecke zwischen den Stationen Lochau/Hörbranz und Bregenz Hafen kostenlos benutzt werden. Dies gilt auch für die Fahrradmitnahme, aber nur für diejenigen, die jeweils an diesen Haltestellen ein- bzw. aussteigen.

Insgesamt handelt es sich um ein 900 Meter langes Teilstück. Neben der Trennung der Spuren für Radler und Fußgänger soll auch ein ökologisch wertvolles Flachufer entstehen. Dazu müssen 100.000 Kubikmeter Schüttmaterial verbaut werden. Hinzu kommt eine rund 280 Meter lange Ufermauer. Weiter entstehen zur Verbesserung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität Sitzbänke und Duschen.

Auch eine entsprechende Grünraumgestaltung ist vorgesehen.

Die Vorbereitungen für den letzten Bauabschnitt sind bereits im Gange.
Die Vorbereitungen für den letzten Bauabschnitt sind bereits im Gange. (Bild: Wilfried Vögel)

Unbezahlbarer Faktor und unschätzbarer Wert für alle Nutzer

Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch dazu: „Mit dem letzten Bauabschnitt finalisieren wir die Neugestaltung des Naherholungsgebietes Pipeline. Unser frei zugängliches Bodenseeufer ist ein unbezahlbarer Faktor der hohen Lebensqualität in Bregenz und der gesamten Region. Dies ist für die heimische Bevölkerung aber auch für den Tourismus von unschätzbarem Wert. Ich möchte mich beim Land Vorarlberg und den umliegenden Leiblachtal-Gemeinden für die Unterstützung bedanken“.  

Radverkehr-Anteil erhöhen, CO2-Ausstoß vermindern

„Die Pipeline geht in die letzte Etappe. Sie ist jetzt schon eine der meist frequentierten Radstrecken Vorarlbergs. Ab Frühjahr 2023 finden sowohl Alltags- und Freizeitradler, aber auch Fußgänger und Badegäste ideale Bedingungen am Seeufer vor“, so Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. Und weiter: „Die Berufspendler, die täglich vom Leiblach- ins Rheintal fahren, haben endlich eine sichere Alternative zum motorisierten Individualverkehr, aber auch der grenzüberschreitende Radverkehr profitiert von diesen Investitionen. Der Lückenschluss bringt uns den erklärten Zielen, nämlich den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen zu erhöhen und den gesamthaften CO2-Ausstoß zu reduzieren, einen großen Schritt näher“.

Kosten über 9 Millionen Euro – Fertigstellung Mai 2023

Die Kosten für die letzte Ausbaustufe betragen rund 9,2 Millionen Euro, 6 Millionen tragen der Bund und Land Vorarlberg, Bregenz steuert 2,4 Millionen ein, die Gemeinde Lochau 600.000, Hörbranz 100.000. Möggers, Eichenberg und Hohenweiler beteiligen sich mit insgesamt 50.000 Euro.

Die Bauarbeiten sollen aller Voraussicht nach im Mai 2023 abgeschlossen sein.

Nach Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme können alle die Pipeline dann sicher genießen. Und mit gefährlichen Begegnungen und Unfällen sollte dann endgültig Schluss sein.

Weitere Infos zur stillgelegten Pipeline gibt es hier.