Baden-Württemberg spendet Impfdosen an ärmere Länder

Baden-Württemberg spendet Impfdosen an ärmere Länder
Überschüssige Impfdosen werden an ärmere Länder gespendet - das ist wichtig, findet auch die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg. (Bild: Pixabay)

Stuttgart (dpi) – Das Bundesgesundheitsministerium hat die Länder zum zurückgeben überschüssiger Impfstoffe aufgefordert. Baden-Württemberg spendet fast eine halbe Millionen Dosen.

Insgesamt werden bei der Einsammelaktion vom Bund rund 2,3 Millionen Impfdosen zusammenkommen, die Deutschland dann an ärmere Länder spenden kann. 450.000 Dosen davon sind vom Land Baden-Württemberg.

Der stellvertretende Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Johannes Fechner, begrüßt dieses Vorgehen der Bundesregierung, kritisiert aber zugleich, dass die Arztpraxen die überzähligen Impfdosen nicht zurückgeben können.

„COVID-Impfstoff einzusammeln und an Länder des globalen Südens zu spenden, ist absolut die richtige Maßnahme. Denn warum sollten wir Impfstoff in unseren Kühl-schränken lagern, der bei uns nicht abgerufen wird, wenn er in anderen Ländern dringend gebraucht wird“, so Fechner. „Allerdings fragen wir uns, warum das Bundesgesundheitsministerium nicht auch den Impfstoff aus den Arztpraxen zurücknehmen will. Das sind allein in Baden-Württemberg mehrere 10.000 Impfdosen, vor allem Astra-Zeneca, die noch dazu demnächst verfallen.“

Mögliche haftungsrechtliche Bedenken weist Fechner in einer Pressemitteilung zurück: „Auch in den Arztpraxen wird auf die richtige Handhabung der Impfstoffe und die Einhaltung der Kühlkette geachtet. Es gibt kein Argument dafür, dass die in den Arztpraxen gelagerten Impfdosen schlechter sind als die aus den Impfzentren.“

Fechner betont: „Der Kampf gegen die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir gewinnen ihn nur, wenn wir weltweit möglichst viele Menschen impfen. Daher sollten wir keine einzige Impfdosis, die in Deutschland nicht verimpft werden kann, wegwerfen.“