Bad Waldsee blüht auf! Stadtverwaltung und Stadt-Akteure machen sich bereit für die Wiederöffnung!

Frühling in Bad Waldsee
Frühling in Bad Waldsee (Bild: Brigitte Göppel)

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Bad Waldsee – Geschlossene Fachgeschäfte, verwaiste Restaurants, stille Kulturplätze und leere Vereinsstätten – die Corona-Pandemie verlangt derzeit viel von uns ab. Wir alle, aber vor allem diejenigen, die von der Schließung direkt und indirekt betroffen sind, hoffen auf ein baldiges Ende des Lockdowns und brauchen positive Perspektiven.

Unter dem Motto „Bad Waldsee blüht auf“ haben sich, auf Einladung von Bürgermeister Matthias Henne und der ersten Beigeordneten Monika Ludy, Vertreter aus den Bereichen Handel (Ingrid Wölflingseder), Gastronomie und Hotellerie (Berthold Schmidinger), Kultur (Hans Ehinger), städtische Ordnungsamt (Margit Geiger), Wirtschaft, Tourismus und Kultur (Walter Gschwind und Shqipe Karagja) zu einem Ideenaustausch im Hinblick einer Wiederöffnung des gesellschaftlichen Lebens getroffen.

„Wir wollen mit Blick in die Zukunft gemeinsam erarbeitete Perspektiven für eine Wiederbelebung unserer Altstadt anbieten. Wir möchten uns auf einen gemeinsamen Fahrplan einigen und unsere Kräfte bündeln, um möglichst viele Synergien zu schaffen“, betonte Bürgermeister Matthias Henne die Zielsetzung des Treffens.

Dass die Zusammenarbeit und die Unterstützung bereits nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 gut funktioniert hat, wollte Hotel- und Restaurantinhaber Berthold Schmidinger nochmals hervorheben: „Was uns bei den Herausforderungen der nächsten Wiederöffnung helfen wird, ist, wieder mit einem unkomplizierten und unbürokratischen Miteinander unter den einzelnen Akteuren und der Stadtverwaltung rechnen zu können. Gemeinsam schaffen wir es, die Authentizität und Potentiale unserer Stadt erlebbar zu machen“. Auch von Seiten des Handels blicke man besorgt auf die nächsten Wochen und Monate: „ Der Waldseer Handel trägt die Corona-Maßnahmen der Regierung mit, denn nur wenn die Pandemie eingedämmt ist, können wir wieder voll wirtschaften. Uns fehlen jedoch Perspektiven, wann und wie es in Bad Waldsee wieder weitergehen kann. Zusätzlich erschweren die Baumaßnahmen in der Altstadt die Situation der Einzelhändler und Gastronomen in der Innenstadt. Daher machen wir den richtigen Schritt, wenn wir uns jetzt gemeinsam auf die Wiederöffnung der Altstadt abstimmen“, beschreibt Ingrid Wölflingseder ihre Erwartungen an das Treffen.

Die Stadt schreitet indes in den Planungen für Veranstaltungen wie dem Kultursonntag oder das Altstadt- und Seenachtfest voran. Wie bei weiteren Veranstaltungen gilt es jedoch flexibel und auf Sicht zu planen, beschreibt Walter Gschwind, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Tourismus und Kultur die Situation für das Stadtmarketing. „Das kulturelle Leben liegt seit Corona brach. Zwar gibt es digitale Formate für Comedy, Musik etc. doch die Menschen brauchen und wollen, Kulturveranstaltungen, die sie hautnah erleben können“, verdeutlicht Hans Ehinger die Lage im Kulturbereich.

Alle Beteiligten sind sich einig, mit vereinten Kräften, ein attraktives Paket für die Öffnung der Innenstadt schnüren zu können. Dazu möchte man regelmäßig im Austausch bleiben und weitere Ideen entwickeln, zumal bereits das erste Treffen einen erfolgsversprechenden Strategieentwurf geliefert hat.

Hierbei sollen der Erlebnisraum und die Aufenthaltsqualität der Innenstadt durch die Kombination von Shopping, Genuss und Kultur inszeniert werden. Konkret möchte man an Freitagen und Samstagen mit regionalen Straßenkünstlern, Musikern, Musikvereinen und Künstlern kleine Highlights an verschiedenen Plätzen im Altstadtkern oder am See setzen. Der Handel kann mit flexiblen Öffnungszeiten bis in den Abend hinein für Wünsche seiner Kunden da sein. Das kulinarische Angebot der Gastronomen mit ihren erweiterten Außenbewirtungsplätzen rundet das Gesamtpaket ab.

Unterstützt werden diese besonderen Aktionstage durch eine spezielle Gestaltung der Parkgebühren im Stadtbereich. So ist es denkbar, dass an diesen Tagen das Parken vergünstigt oder gar kostenfrei ermöglicht wird.

Darüber hinaus wird die Stadtverwaltung wieder die Sondernutzungsflächen unbürokratisch erweiterbar machen und die Gebühren erlassen. Zusätzlich sollen auch die Gebühren für die Verkürzung der Sperrzeiten nicht erhoben werden. Margit Geiger, Fachbereichsleiterin Sicherheit, Ordnung wird mit ihrem Team wieder möglichst unbürokratisch verfahren und den Akteuren weiter Hilfestellung geben. Dies hat sich bereits im letzten Frühjahr bewährt.

„Diese Bündelung unserer Aktivitäten stellt nicht nur für Handel, Gastronomie und Kultur eine Win-Win Situation dar – sie kommt vor allem den Bürgern, Gästen und Touristen zugute, die sich seit Wochen nach Normalität sehnen. Diese Freitage und Samstage sollen den Erlebniswert unserer Stadt wieder beleben. Zugleich gilt es aber mit entsprechenden Hygienekonzepten, den notwendigen Schutz zu bieten“, beschreibt Bürgermeister Matthias Henne die Herausforderung, die es bei einer Öffnung des gesellschaftlichen Lebens zu meistern gilt. „Wir agieren hier in einem Spannungsfeld zwischen Freiheit und Infektionsschutz. In einer solch guten Zusammenarbeit können wir die richtige Balance finden und flexibel agieren, sodass Bürger, Kunden und Gäste wieder unsere Stadt genießen können.“

Dieser Fahrplan soll nun gemeinsam weiterentwickelt und konkretisiert werden. Dabei sollen möglichst viele lokale Akteure mit einbezogen werden. „Den Zeitplan gibt das Virus vor. Die Aktion beginnt sobald der rechtliche Rahmen der Corona-Maßnahmen dies zulässt. Daher müssen wir auch hier weiter auf Sicht planen und Flexibilität und Anpassungsfähigkeit beweisen. Doch ich bin mir sicher, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind und gemeinsam eine schöne Atmosphäre schaffen können, bei der Bürger, Gäste und Akteure wieder die Innenstadt beleben können “, erklärt die erste Beigeordnete Monika Ludy.