Jugend-Wahlen gestartet Azubis im Kreis Ravensburg können Nachwuchs-Betriebsräte wählen

Ganz so leicht geht der Job auf dem Bau nicht immer von der Hand. Gerade für Azubis läuft auf den Baustellen und in den Betrieben nicht immer alles glatt, so die Beobachtung der IG BAU. Berufsstarter sollten sich deshalb für ihre Belange einsetzen – und bei den laufenden Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung mitmachen.
Ganz so leicht geht der Job auf dem Bau nicht immer von der Hand. Gerade für Azubis läuft auf den Baustellen und in den Betrieben nicht immer alles glatt, so die Beobachtung der IG BAU. Berufsstarter sollten sich deshalb für ihre Belange einsetzen – und bei den laufenden Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung mitmachen. (Bild: IG BAU | Tobias Seifert)

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Junior-Betriebsräte gesucht: Azubis und junge Beschäftigte aus dem Kreis Ravensburg sollen sich für ihre eigenen Belange einsetzen – und bei den laufenden Wahlen zu den Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) mitmachen. Dazu ruft die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) auf.

„Von unbezahlten Überstunden bis hin zu Arbeiten, die gar nichts mit der Ausbildung zu tun haben – immer wieder klagen Azubis über Missstände. Aber die muss niemand einfach so hinnehmen. Wer eigene Interessenvertreter wählt, kann im Betrieb ein entscheidendes Wort mitreden und sich das nötige Gehör beim Chef verschaffen“, sagt Andreas Harnack, Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg.

Insbesondere Azubis aus der Baubranche sollten bei den JAV-Wahlen, die noch bis Ende November laufen, ihre Stimme abgeben, rät der Gewerkschafter. „Die Bau-Ausbildung hat zwar einen guten Ruf und liegt in puncto Bezahlung auf den vorderen Plätzen. Doch nach wie vor berichten Azubis, dass sie viele Aufgaben erfüllen müssen, die nicht der Ausbildung dienen. Immer wieder fühlen sie sich als billige Arbeitskräfte missbraucht. Zudem klagen sie über lange Arbeitszeiten durch weit entfernte Baustellen“, moniert Harnack.

Hier sollten die Firmen umdenken und für bessere Konditionen sorgen. Insbesondere für Frauen müsse die Ausbildung auf dem Bau attraktiver werden. Nur so könnten die Arbeitgeber den Fachkräftemangel in der Branche überwinden. Nach Überzeugung der IG BAU profitieren letztlich auch die Unternehmen von engagierten Azubi-Vertretern: Dort, wo es einen „Jugend-Betriebsrat“ gebe, stiegen die Zufriedenheit und die Motivation der Azubis. „Damit wachsen dann auch die Chancen, dass Azubis nach der Lehre ihrem Arbeitgeber die Treue halten“, so die Gewerkschaft.

Nach Angaben der Arbeitsagentur gibt es im Landkreis Ravensburg aktuell rund 6.700 Auszubildende – 227 von ihnen lernen in der Baubranche. Eine Interessenvertretung kann wählen, wer in einem Betrieb arbeitet, der mindestens fünf Jugendliche oder Azubis und bereits einen Betriebsrat hat. Stimmberechtigt sind alle Beschäftigten unter 18 Jahren – genauso wie alle, die ihre Berufsausbildung absolvieren. Zur Wahl aufstellen lassen können sich darüber hinaus Beschäftigte unter 25 ohne Auszubildenden-Status.

Alle Infos rund um die Wahl gibt es im Netz unter www.jav-portal.de. Azubis aus der Bau-, Land- und Forstwirtschaft sowie aus der Gebäudereinigung, die einen „Nachwuchs-Betriebsrat“ gründen wollen oder Hilfe bei der Wahl brauchen, finden Rat bei der Jungen BAU auf Instagram oder Facebook.

(Pressemitteilung: IG Bau)