Auszeichnung: Landesehrennadel für Erwin Gering

Marlene Goeth (links) und Oberbürgermeister Norbert Zeidler freuen sich mit Erwin Gering und dessen Frau Mathilde über die Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.
Marlene Goeth (links) und Oberbürgermeister Norbert Zeidler freuen sich mit Erwin Gering und dessen Frau Mathilde über die Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. (Bild: Stadt Biberach)

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Biberach – Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement wurde Erwin Gering von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Oberbürgermeister Norbert Zeidler überreichte die Ehrung im Rahmen der Mitgliederversammlung des Stadtseniorenrats.

„Ein Macher und Schaffer, ein ehrenamtlicher Langstreckenläufer“. Mit diesen Worten umschrieb Oberbürgermeister Norbert Zeidler das vielfältige ehrenamtliche Engagement Erwin Gerings, das sich vor allem durch einen Punkt besonders auszeichnet: Langfristigkeit. In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Menschen zu finden, sie sich dauerhaft ehrenamtlich engagieren, setzt sich Erwin Gering gleich auf drei Gebieten seit vielen Jahren für das Gemeinwesen ein: In der Seniorenarbeit, beim Oberschwäbischen Chorverband und im Kirchengemeinderat.

Seit 1991 ist Erwin Gering Vizepräsident des Oberschwäbischen Chorverbands und hatte dadurch maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung des Chorwesens in Oberschwaben. Neben der Organisation der jährlichen Hauptversammlungen und der Mitorganisation von Chorwettbewerben und Tagungen, war er als vielbeschäftigter Laudator bei der Ehrung von Sängerinnen und Sängern, Chorleitern und Vereinen ein wichtiges Bindeglied zu den Mitgliedsvereinen.

Verbandschorleiterin Anne-Regina Sieber lobte in ihrer Laudatio Erwin Gerings hilfsbereite Art und erzählte kurz eine Parabel über ein Huhn und einen Karpfen. Während das Huhn mit aufgeregtem Gegacker auf jedes gelegte Ei aufmerksam macht, legt der Karpfen still und heimlich Millionen Eier: „Erwin Gering arbeitet und arbeitet und rühmt sich mit keinem Wort“. Aufgrund dieser Bescheidenheit werde Erwin Gering von allen sehr geschätzt, so Anne-Regina Sieber.

Bereits 1983 wurde Erwin Gering in den Kirchengemeinderat der Heilig Geist-Gemeinde gewählt und gehörte diesem Gremium bis 2019 an. Auch über die Ebene der Kirchengemeinde hinaus war er ehrenamtlich engagiert, so als Mitglied des Diakonischen Bezirksausschusses, dessen Vorsitzender er eine Wahlperiode lang war. Zudem war er Mitglied im Kirchenbezirksausschuss und vertrat den Kirchenbezirk in der Landesarbeitsgemeinschaft evangelischer Senioren in Württemberg.

In einer kurzen Laudatio dankte Dekan Matthias Krack Erwin Gering für seinen jahrzehntelangen Einsatz, für den er 2019 von der evangelischen Landeskirche mit der Brenzmedaille in Bronze ausgezeichnet wurde.

Eine besondere Freude war die Ehrung Erwin Gerings für Marlene Goeth, Vorsitzende des Stadtseniorenrats. Seit 2010 gehört Erwin Gering dem Kuratorium der Seniorenbegegnungsstätte Ochsenhauser Hof an. Zwei seiner Tätigkeitsfelder hob sie dabei besonders hervor: Gerings Engagement als Technikbotschafter, bei dem er älteren Menschen alltagsunterstützende technische Geräte vorstellt und sein Einsatz bei der Zertifizierung von Einzelhändlern und Dienstleistern für ihren seniorenfreundlichen Service.

Bei dem 2009 gestarteten Projekt geht es darum, Geschäfte und Dienstleister für die Bedürfnisse ihrer älteren Kunden zu sensibilisieren. Auch den Bemühungen von Erwin Gering ist es zu verdanken, dass mittlerweile über 100 Biberacher Betriebe das Zertifikat erhalten haben.

In der Aufzählung seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten darf ferner Erwin Gerings Einsatz für Bergerhausen nicht fehlen: Er war eine der maßgeblichen Triebfedern für die Umnutzung des Gasthofes Rößle zum Bürger- und Vereinshaus. Während des Umbaus fungierte er als Sprecher der Bergerhauser Vereine und brachte mit 2.200 Arbeitsstunden ein immenses Maß an Eigenleistung ein.

Wie Oberbürgermeister Zeidler vorrechnete, entspräche diese Arbeitsleistung allein bei Ansetzung des Mindestlohns einem Gegenwert von rund 21.000 Euro. Auch im Rahmen der 700-Jahr-Feier von Bergerhausen engagierte sich Erwin Gering und wurde dafür 1991 mit der Bürgerurkunde der Stadt Biberach ausgezeichnet.

Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Verleihung der Landesehrennadel ohne Feierlichkeiten im Rahmen der Mitgliederversammlung des Biberacher Stadtseniorenrats statt.

(Pressemitteilung: Stadt Biberach)