Wetter-Spezial Aussichten: Spanische Hitzedüse mit nahe 35 Grad, Sonne und Schwüle – dann Waschküchen-Wetter!

Raus mit den Ventilatoren: Am Freitag steigen die Temperaturen verbreitet auf um 30 Grad und mehr!
Raus mit den Ventilatoren: Am Freitag steigen die Temperaturen verbreitet auf um 30 Grad und mehr! (Bild: pixabay)

Der Mai bleibt seiner diesjährigen Linie auch in den kommenden Tagen treu und spielt wettermäßig eher Sommer. Am Freitag wird der Höhepunkt der Sommerhitze erwartet: In einigen Landesteilen klettern die Temperaturen auf weitaus über 30, stellenweise sogar knapp 35 Grad. Ab dem Wochenende kündigt sich dann eine leichte Abkühlung an. Doch wie sieht’s mit dem erhofften Regen für die Natur aus?

Bis einschließlich gestern (18. Mai) hatten wir eine Monatsmitteltemperatur von 14,5 Grad. Das ist im Vergleich zum langjährigen Klimamittel eine Abweichung von +3,10 Grad. Im äußersten Süden beträgt die aktuelle Anomalie am Bodensee sogar rund +4,2 Grad. Setzen wir diesen Wert (14,5 Grad) in die Statistik der vergangenen 140 Jahre ein, wäre es im Mittel ein sehr warmer Maimonat.

Der Mai wird im Vergleich zum Klimamittel deutlich zu warm enden. (Bild: Mtwetter.de)
Der Mai wird im Vergleich zum Klimamittel deutlich zu warm enden. (Bild: Mtwetter.de)

Ein alleiniger Ausreißer wäre der Mai in diesem Jahr aber nicht: Einige andere Maimonate wie 1992 (14,51 Grad), 1993 (14,64 Grad), 2000 (14,62 Grad), 2008 (14,5 Grad) oder der Extreme Mai 2018 (16,01 Grad) stehen noch über dem aktuellen Monatsmittel. Am Ende werden wir voraussichtlich bei einem leicht niedrigeren Wert heraus kommen.

Hitzedüse erreicht Deutschland

Der Höhepunkt der anlaufenden Wärme und Hitze der vergangenen Tage erreicht am Freitag den Höhepunkt. In 1.500 m Höhe (850 hPa) sehen wir anschaulich, wie sich die hochreichende Warm- und Heißluft vom Nordwesten Afrikas löst und und bis nach Mitteleuropa vorankommt. Im Süden Deutschlands haben wir mit über 15 Grad in 1.500 m Höhe die größte Wärme, in der Mitte haben wir über 10 Grad und im Norden nur unter 10 Grad in der Höhe.

Die Hitzedüse nimmt vom Südwesten richtig Energie auf. (Bild: Wxcharts.com)
Die Hitzedüse nimmt vom Südwesten richtig Energie auf. (Bild: Wxcharts.com)

Im Alpenraum erkennen wir sogar die 20-Grad-Isotherme, die wir auch über Frankreich sehen. Im Süden der iberischen Halbinsel messen wir über 25 Grad in rund 1.500 m Höhe. Da sind in Andalusien locker 40 Grad und mehr am Erdboden drin. Bei uns sind rein durch die Luftmasse heiße 30 bis 35 Grad wahrscheinlich.

Wettervorhersage Donnerstag, den 19. Mai bis Dienstag, den 24. Mai

Am Donnerstag erleben wir einen sonnigen Hochsommertag. Tagsüber, besonders am Nachmittag und Abend dekorieren ein paar dünne hohe Wolkenfelder den Himmel. Ansonsten scheint die Sonne den ganzen Tag über und erhitzt die Luft. Mit der intensiven Sonneneinstrahlung samt hoher Sonnenbrand- und Sonnenstichgefahr (!) klettern die Höchstwerte auf 27 bis 30 Grad. Wüssten wir nicht, in welchem Monat wir uns momentan befinden, würden wir vermutlich auf Juli oder August schätzen.

Ein warmer bis heißer Sommertag erwartet uns am Donnerstag. (Bild: Patze Vogt)
Ein warmer bis heißer Sommertag erwartet uns am Donnerstag. (Bild: Patze Vogt)

Den Hitzehöhepunkt erreichen wir dann am Freitag. Während ab den Mittelgebirgen und nordwärts bereits Schauer und Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr durch Starkregen, Sturmböen und Hagel unterwegs sind, hält der Föhn bei uns noch dagegen an. Folglich bleibt es dadurch auch am Freitag meist strahlend sonnig. Die Luft ist drückend heiß, schwül und die Hitze steht gefühlt. Am Nachmittag nimmt die Bewölkung samt Schauer- und Gewittergefahr insgesamt zu.

Vielerorts bleibt es aber bis in die (späten) Abendstunden trocken, ehe sich ab Mitternacht vermehrt heftige Schauer und Gewitter bilden. Die Höchsttemperaturen klettern verbreitet auf 28 bis 32 Grad. Entlang des Hochrheins und lokal sind durchaus schweißtreibende 33 oder 34 Grad denkbar.

Am Freitag zeigt das Thermometer vielerorts schwül-heiße 28 bis 34 Grad an. (Bild: pixabay)
Am Freitag zeigt das Thermometer vielerorts schwül-heiße 28 bis 34 Grad an. (Bild: pixabay)

Am Samstag stellt sich dann ein trockener Wettermix ein: Mal dominieren die Wolken, mal wieder die Sonne. Die Schwüle wurde durch die Schauer und Gewitter deutlich reduziert, ist aber als Rest immer noch leicht vorhanden. Im Laufe des späten Nachmittags und abends verdichten sich die Wolken zunehmend. Je nach Bewölkung und Sonnenschein liegen die Höchstwerte bei 23 bis 26 Grad – also schon merklich kühler.

Den Sonntag und Montag können wir wettermäßig grob über einen Kamm scheren. Insgesamt dominieren an beiden Tagen zahlreiche Wolken am Himmel unser Wettergeschehen. Zwischenzeitlich kann sich vor allem am Sonntag auch mal die Sonne blicken lassen. Während es am Sonntag nur vereinzelte Regenschauer gibt, ziehen am zum Wochenstart einige Schauer und Gewitter durch. Örtlich besteht (fast wie immer) Unwettergefahr. Da können an Ort und Stelle wieder große Regensummen samt kleinkörnigem Hagel und Sturmböen niedergehen. Es wird allerdings nur die wenigsten in dieser Intensität treffen.

Am Dienstag bekommen wir nach jetzigem Stand eine deutliche Abkühlung zu spüren. Da heißt es dann: Lüftet die Räume! Voraussichtlich wechseln sich tagsüber kompaktere Wolken mit zeitweiligen Sonnenschein ab. Das Schauerrisiko ist am Morgen noch gegeben, ist insgesamt aber relativ gering. Meist bleibt es durchweg trocken. Das Höchsttemperaturniveau liegt dabei bei 18 bis 22 Grad.

Zu Wochenbeginn ziehen vermehrt schwerere Schauer und Gewitter durch. (Bild: pixabay)
Zu Wochenbeginn ziehen vermehrt schwerere Schauer und Gewitter durch. (Bild: pixabay)

14-Tage-Trend: Kein nachhaltiger Absturz – eher Waschküchen-Wetter!

Anhand des 14-Tage-Trends, in der Fachsprache der „Ensemble“, können wir uns einen groben Überblick der nächsten 14 Tage verschaffen.
In diesem Trend berechnen über 30 Einzelläufe des GFS-Modells die Luftmassentemperatur in 1.500 m Höhe (850 hPa) sowie die Niederschläge (unten in der Grafik). Die rote Linie ist das Klimamittel, die weiße Linie das Mittel aller Modellberechnungen. Je weiter die Berechnungen auseinander gehen, desto unsicherer ist die Entwicklung.

Anfangs erkennen wir zwei „Wärme-Höcker“, die sich auf deutlich überdurchschnittlichem Niveau bewegen. Anschließend wird’s etwas kühler, aber längst nicht kalt. In 1.500 m Höhe bleiben die Temperaturen durchweg zwischen 10 bis 15 Grad – also auf frühsommerlichem und überdurchschnittlichen Niveau für die aktuelle Jahreszeit.

Überdurchschnittlich warm und nass: „Waschküchen-Wetter!” (Bild: Wetterzentrale.de)
Überdurchschnittlich warm und nass: „Waschküchen-Wetter!” (Bild: Wetterzentrale.de)

Interessant und auffällig sind die Niederschlagssignale, die über den gesamten Vorhersagezeitraum bis Anfang Juni, den Start in den meteorologischen Sommer 2022 aktiv sind und vertreten bleiben.

Das heißt also: Die trockenste Phase erleben wir noch jetzt. Ab der nächsten Woche wird es wechselhafter mit vielen Schauern und Gewittern, teils auch mit ein paar Landregenfällen. Es stellt sich bei warmen Temperaturen also richtiges „Waschküchen-Wdtter“ ein. Die Natur freut sich angesichts dieser Aussichten!