Ausnahmezustand: Das THW im Katastropheneinsatz

Mitarbeiter vom THW (Technisches Hilfswerk) säubern und überprüfen eine Unterführung. Die Aufräumarbeiten in dem Hochwassergebiet sind in vollem Gange. Mitarbeiter vom THW (Technisches Hilfswerk) säubern und überprüfen eine Unterführung. Die Aufräumarbeiten in dem Hochwassergebiet sind in vollem Gange.
Mitarbeiter vom THW (Technisches Hilfswerk) säubern und überprüfen eine Unterführung. Die Aufräumarbeiten in dem Hochwassergebiet sind in vollem Gange. (Bild: picture alliance/dpa | Bodo Marks)

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Mit rund 80.000 freiwilligen Helferinnen und Helfern im Technischen Hilfswerk (kurz: THW) werden tagtäglich gefährliche Einsätze bestritten. Es geht um Menschenleben – egal ob im Bevölkerungsschutz oder der Gefahrenabwehr.

Selbst nach Feierabend und auch am Wochenende, sind die Einsatzkräfte an Ort und Stelle, um für Trinkwasseraufbereitung, Stromversorgung, oder Reparaturen nach Umweltschäden zu sorgen. Hiervon sind lediglich 2% hauptamtlich tätig, während sich die restlichen 98% in ihrer Freizeit im THW engagieren.

Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz

Bei den massiven Unwettern diesen Sommers, wurde noch einmal ganz besonders deutlich, wie unverzichtbar der Katastrophenschutz ist. Um Menschenleben, aber auch Infrastruktur sowie Privateigentum zu retten, waren tausende THW-Kräfte im Einsatz, nachdem durch Starkregen innerhalb weniger Tage ganze Orte geflutet wurden. Sie sicherten Deiche und Talsperren, um das Wasser zurückzuhalten.

Die hohe Anzahl an Helfenden aus insgesamt 668 Ortsverbänden trug zur Versorgung der Ansässigen bei. Auch der Ortsverband Riedlingen des THW unterstütze die Arbeiten im Überschwemmungsgebiet im Bereich Bonn. Der Riedlinger Zugtrupp in Windhagen hat sich dort vor allem als Koordinierungs- und Kommunikationsstelle (sogenannter „Meldekopf“) eingebracht.

Niedrige Frauenquote

Zwischen den rund 80.000 Engagierten fällt jedoch etwas strukturelles auf. Davon sind nämlich nur ca. 15% weiblich. Auf dem 175. jugend presse kongress in Altötting bei München, äußerte sich Sabine Lackner kritisch zum niedrigen Frauenanteil. Sie ist der festen Überzeugung, dass Frauen die Aufgaben genauso gut bewältigen wie Männer. Möglichkeiten um das zu vermitteln, seien z.B. Projekte wie der Girls’ Day oder Weiterbildungs-Seminare nur für Frauen. Sie berichtet: Als sie beim THW angefangen hatte, musste sie noch Männerkleidung tragen, weil es keine Uniformen für Frauen gab. Auch wenn sich das bis heute geändert hat, setzt sie sich weiterhin dafür ein, dass der Frauenanteil im THW steigt.

Auch laut Gerd Friedsam, dem Präsidenten des THW, sei die Mitarbeit keine Frage des Geschlechts: „Für eine Mitgliedschaft beim THW ist nur wichtig, dass man sich einbringen möchte sowie Zeit und Lust hat, im Team zu arbeiten. Alles was man für THW-Einsätze können muss, bringen wir hier bei – egal welchen Beruf man ausübt“.