Ausflugstipps auf der schwäbischen Alb

Ausflügler stehen auf dem Breitenstein am Rand der Schwäbischen Alb.
Ausflügler stehen auf dem Breitenstein am Rand der Schwäbischen Alb. (Bild: picture alliance/dpa | Marijan Murat)

Das wunderschöne Mittelgebirge Schwäbische Alb, macht gut ein Viertel der gesamten Landesfläche Baden-Württembergs aus und bietet seinen Besuchern neben einer imposanten und wunderschönen Landschaft, auch jede Menge interessante und spannende Ausflugsziele. Wir stellen drei besondere Freizeittipps vor, um in ganz spezielle Erlebniswelten einzutauchen.

Erlebniswelt Albgut Münsingen – Ein Land wie vor 100 Jahren

Auf der 1895 vom württembergischen König Wilhelm II. erbauten und heute denkmalgeschützen Gelände einer ehemaligen Militär- und Kasernenanlage, ist ein ziviler und autofreier Ort voller traditioneller Werte entstanden. Im Herzen des Geoparks und Biosphärengebiets Schwäbische Alb bei Münsingen, werden 140 historischen Gebäude seit 2015 mit viel Herzblut, Tradition und Liebe zur Natur zu neuem Leben erweckt.

Im Albgut Münsingen entsteht seither auf dem 72 Hektar umfassenden „Alten Lager“ eine idyllische Oase aus Kultur und Natur, welche dem ehrlichen Handwerk einen perfekten Ort bietet, zukunftssicher Arbeitsplätz zu erschaffen und zu erhalten. Besucher können von Mittwoch bis Sonntag bei einem gemütlichen Spaziergang das einzigartige Ambiente des weitläufige Geländes erkunden und gleichzeitig einen spannenden Einblick in die unterschiedlichen Manufakturen werfen, in einem der romantischen Bistros einkehren oder die spannenden Museen besichtigen. Wer möchte, kann sich auch ein für 2-4 Personen geeignetes und mit Elektromotor ausgestattetes Vierrad mieten und so das Albgut oder den angrenzenden Truppenübungsplatz erkunden.

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Über das ganze Jahr verteilt finden in der spannenden Erlebniswelt Münsingen zudem ganz besondere Veranstaltungen statt. Auch eine Führung durch die historischen Gebäude der ehemaligen Kasernenanlage lohnt sich.

Von April bis einschließlich Oktober finden jeden 1. und 3. Sonntag im Monat öffentliche Führungen statt. Für 10 € pro Person geben die Albguides ihr gesamtes Wissen über das historische Gelände, die unterschiedlichen Gebäude oder ehemaligen Stallungen preis.

Campus Galli – Mittelalter hautnah erleben

Auf der Klosterbaustelle „Campus Galli“ bei Meßkirch versuchen Handwerker und Ehrenamtliche Tag für Tag ohne Maschinen oder modernes Werkzeug, ein Stück Mittelalter in die heutige Zeit zurückzuholen. Mit altertümlichen Werkzeugen und zu der damaligen Zeit vorhandenen Hilfsmitteln versuchen die Menschen dort ein Kloster, auf Grundlage eines vor 1200 Jahren gezeichneten Bauplans, zu erschaffen. Dieser zweidimensionale St. Galler Klosterplan wurde nahe der Insel Reichenau gezeichnet und ist weltberühmt – so zeigt er doch nicht weniger als den Idealplan eines Klosters.

Zwei Holzhandwerker ziehen und schieben einen Karren mit Balken, die sie für den Bau einer Scheune brauchen.
Zwei Holzhandwerker ziehen und schieben einen Karren mit Balken, die sie für den Bau einer Scheune brauchen. (Bild: picture alliance/dpa | Felix Kästle)

Wer hautnah erleben möchte wie Holzbalken noch mit bloßen Äxten behauen werden oder glühendes Metall am Amboss in die richtige Form gebracht wird, der kommt auf dem Campus Galli voll auf seine Kosten. Denn hier muss, nach altertümlicher Tradition, noch alles von Hand gemacht werden. Diese Arbeitsweise ist deutlicher mühsamer, anstrengender, langsamer und kräftezehrender als heutzutage – vielleicht ist sie aber auch erfüllender, befriedigender und bietet somit einen idealen Ausgleich zu unserer schnelllebigen Zeit.

Wasser aus dem Tonkrug und die Suppe mit dem selbstgeschnitzten Löffel essen: Im Mittelalter bei Campus Galli ist das üblich.
Wasser aus dem Tonkrug und die Suppe mit dem selbstgeschnitzten Löffel essen: Im Mittelalter bei Campus Galli ist das üblich. (Bild: picture alliance / dpa | Felix Kästle)

Selbst die angebotene kulinarische Verköstigung wird strikt nach den Rezepten und Zutaten der Karolingerzeit zubereitet. So hoffen die Besucher beispielsweise vergebens auf einen leckeren Kaffee – dieser kam erst im 16. Jahrhundert nach Europa und war in der karolingischen Zeit somit nicht bekannt. An kalten Tagen gibt es dafür Pfefferminztee, da Minze im Klosterplan bereits verzeichnet war. Ansonsten gibt es neben Bier, Wasser, Apfelschorle und Honigmet noch eine grobe Bratwurst mit Gewürzen des 9. Jahrhunderts, Dennetle, ein mit Schmand, Speck und Käse belegter Weizenfladen und einen Linseneintopf aus der „Alb-Leisa“, einer regionalen Linsensorte.

Beim Campus Galli wollen Handwerker mit mittelalterlichen Methoden eine ganze Klosterstadt bauen.
Beim Campus Galli wollen Handwerker mit mittelalterlichen Methoden eine ganze Klosterstadt bauen. (Bild: picture alliance / dpa | Felix Kästle)

Der Eintritt kostet für Erwachsene 13 € und für Kinder unter 16 Jahren 8 €. Kinder bis 6 Jahre erhalten kostenlosen Eintritt. Wer zusätzlich noch eine spannende Führung durch den Campus Galli möchte, muss nochmals 4 € pro Person bezahlen.

Wimsener Höhle – Mit dem Boot tief hinein ins Gestein

Die Wimsender Höhle ist nicht nur die einzige mit einem Boot befahrbare Schauhöhle Deutschlands, sie ist gleichzeitig auch noch die tiefste erforschte Unterwasserhöhle Deutschlands. Mit einer kleinen Fähre werden die Besucher bis zu 70 m tief ins unterirdische Erdinnere entführt und tauchen in eine mystische Welt aus kristallklarem Wasser, Geschichte und Geologie ein. Die gesamte Höhle ist hell ausgeleuchtet und bietet dadurch einen einzigartigen Blick auf die spektakulären Höhlenwände und die faszinierende Unterwasserwelt.

Der Hasenbach-Wasserfall bei Hayingen, nahe der Wimsener Höhle.
Der Hasenbach-Wasserfall bei Hayingen, nahe der Wimsener Höhle. (Bild: picture alliance / Zoonar | Jürgen Vogt)

Der fachkundige Fährmann erklärt den Passagieren während der Fahrt ins Innere der Höhle alles wissenswerte zur Entstehung und der Geschichte der Wimsender Höhle, sowie zur verhältnismäßig jungen Geschichte des historischen Anwesens Wimsen. Dieser kleine Weiler liegt idyllisch gelegen im wunderschönen Aachtal zwischen Hayingen und Zwiefalten. Neben der malerischen Landschaft bietet sich diese Region auch als perfektes Wandergebiet für Jung und Alt an.

Zwischen Zwiefalten und der Wimsener Höhle auf der Schwäbischen Alb bietet sich ein toller Wanderweg an.
Zwischen Zwiefalten und der Wimsener Höhle auf der Schwäbischen Alb bietet sich ein toller Wanderweg an. (Bild: picture alliance/dpa | Thomas Warnack)

In der sich neben der Höhle befindenden Gaststätte Friedrichshöhle werden die Gäste mit leckeren Gerichten aus biologischem Anbau versorgt. Neben der hochwertigen Bio-Qualität werden auch beinahe ausschließlich Lebensmittel aus der nahen Umgebung und Region verarbeitet.

Erwachsene zahlen für die spannende Bootstour in die Höhle 5,50 €, Kinder von 6 – 12 Jahren 5 € und Kinder von 2 – 5 Jahren 4,50 €. Kleinkinder unter 2 Jahren dürfen aus versicherungsrechtlichen Gründen ebenso wenig mitgenommen werden wie Hunde.

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