Aus Angst vor Blackout: Nachfrage nach alternativen Licht- und Stromquellen boomt

Die Angst vor einem Blackout hat in Deutschland stark zugenommen.
Die Angst vor einem Blackout hat in Deutschland stark zugenommen. (Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Im November 2022 schloss Tennet, größter Übertragungsnetzbetreiber Deutschlands, einen Blackout in der Bundesrepublik aus. Da Maßnahmen wie ein erneuter Start von Kohlekraftwerken vorgenommen wurden, sei ein großflächiger Stromausfall sehr unwahrscheinlich. Dennoch wird nach wie vor über Blackouts in Deutschland spekuliert. Infolgedessen kann auch beobachtet werden, dass die Nachfrage von alternativen Licht- und Stromquellen stark ansteigt.

Nachfrage nach Powerbanks, Generatoren und Batterien boomt

Angeheizt durch die Spekulationen über mögliche Blackouts, scheinen viele Verbraucher sicherheitshalber vorzusorgen. So wird auf der Plattform Idealo bei Gas-, Benzin- und Dieselgeneratoren ein Nachfrageanstieg von 600 Prozent gegenüber 2021 verzeichnet. Diese können im Fall eines Stromausfalls genutzt werden, um elektrische Geräte weiterhin zu betreiben.

Powerbanks zum Speichern von elektrischer Energie waren ebenfalls beliebter als im Vorjahr: Von September 2021 bis November 2022 stieg die Nachfrage um mehr als 100 Prozent an.

Ein geringerer, aber dennoch signifikanter Nachfrageanstieg wird bei Akkus und Batterien beobachtet: Hier wuchs die Nachfrage um 28 Prozent.

Erhöhte Nachfrage nach Lichtquellen und Campingkochern

Auch Lichtquellen, die ohne Stromstecker betrieben werden können, wurden zuletzt stärker nachgefragt: So stieg die Nachfrage von Kerzen und Teelichtern um fast das Dreifache (+281 %).

Während in den Jahren 2020 und 2021 im Bereich Kerzen vor allem Duftkerzen gekauft wurden, waren Ende 2022 vor allem Multipacks beliebt. In diesen werden Teelichtern oder Stumpenkerzen im Bündel verkauft.

Ein wahrlich gigantischer Nachfrageboom kann bei batteriebetriebenen Campinglaternen beobachtet werden, die mit Batterien betrieben werden können: Werden hier zwei Balken mit der Nachfrage in 2021 und 2022 miteinander verglichen, ist der rechte Balken mehr als 20-mal höher. Die Nachfrage nach Batterielaternen explodierte 2022 geradezu: Sie war zwischen September und November 2022 rund 2173 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Im Fall eines Blackouts funktionieren elektrische Küchenherde nicht mehr. Für diesen sehr unwahrscheinlichen Fall scheinen viele Bürgerinnen und Bürger vorzusorgen: So wurden 2022 rund 3-mal so viele Campingkocher wie im Jahr 2021 nachgefragt. Dabei erfreuen sich auch höherpreisige Modelle mit einem 3-stelligen Preis großer Beliebtheit.

Extremer Nachfrageanstieg nach Brennstoffen und Elektroheizungen

Infolge der Gaskrise waren die Preise für Erdgas, aber auch für Öl und andere Brennstoffe stark angestiegen. Dies führte zu einem enormen Anstieg der Nachfrage nach alternativen Heizstoffen wie Holz- und Braunkohlebriketts: Idealo verzeichnete einen Nachfrageanstieg von mehr als 2000 Prozent gegenüber den Sommermonaten 2021.

Häufiger nachgefragt wurden darüber hinaus auch Kamine und Öfen sowie Elektroheizungen, deren Nachfrage um 348 Prozent bzw. 281 Prozent anstieg.

Entwarnung: Angebot nach wie vor ausreichend

Obwohl die Nachfrage nach alternativen Licht- und Stromquellen zuletzt einem starken Boom unterlag, ist das Angebot dennoch ausreichend. Das Anlegen von riesigen Vorräten ist also nicht erforderlich.

Sinnvoll ist es hingegen, zu überprüfen, ob die Hausapotheke vollständig ist. Wenn etwas Wichtiges wie Desinfektionsmittel oder Verbände fehlen, sollten diese nachgekauft werden. Die Hausapotheke sollte jedoch ohnehin immer vollständig sein, um bei Unfällen im Haushalt schnell erste Hilfe leisten zu können.