Auf Notbetrieb einstellen: Verdi droht mit Ausweitung der Kita-Streiks

Weil Verdi die Erzieher zu Warnstreiks aufgerufen hat, können viele Kitas nur einen Notbetrieb anbieten.
Weil Verdi die Erzieher zu Warnstreiks aufgerufen hat, können viele Kitas nur einen Notbetrieb anbieten. (Bild: Stephan Jansen/dpa)

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Verdi hat zu bundesweiten Warnstreiks in Kitas aufgerufen. Eltern müssen sich in vielen Einrichtungen auf einen Notbetrieb einstellen. Die Gewerkschaft schließt eine Ausweitung der Streiks nicht aus.

Berlin (dpa) – Unmittelbar vor bundesweiten Warnstreiks an Kitas und im Sozialdienst an diesem Mittwoch (4. Mai) hat die Gewerkschaft Verdi mit einer Ausweitung der Ausstände gedroht. Verdi-Chef Frank Werneke kündigte länger anhaltende Warnstreiks für den Fall an, dass eine laufende Tarifrunde beim nächsten Verhandlungstermin Mitte Mai keinen Durchbruch bringt.

«Im Moment streiken wir sehr gezielt tageweise, in der Hoffnung, dass sich die Arbeitgeber endlich bewegen», sagte Werneke dem Fernsehsender «Welt».

An diesem Mittwoch sind in weiten Teilen Deutschlands Warnstreiks geplant – unter anderem an Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland, in Rheinland-Pfalz oder Hamburg. Teils sind vor allem einzelne Städte betroffen. Teilweise wird Eltern Notbetrieb angeboten. Auch die Ganztagsbetreuung an Schulen ist von den Ausständen betroffen.

Insgesamt sind bundesweit Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen, Sozialassistenten und andere Berufsgruppen aus Kitas und dem Schul-Ganztagsbetrieb betroffen, so die Gewerkschaft.

Werneke kündigte an, gelinge keine Bewegung am dritten Verhandlungstermin, «werden wir die Streiks ausweiten». Die dritte Verhandlungsrunde für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 330.000 betroffenen Beschäftigten der Kommunen mehr Geld und attraktivere Bedingungen. Eine bessere Bezahlung für viele soll es durch geänderte Eingruppierungen geben. Werneke betonte, dass sich Träger der freien Wohlfahrtspflege und der Kirchen an den Kommunen orientierten – unterm Strich seien somit sogar 1,2 Millionen Beschäftigte von einem möglichen Abschluss in Potsdam betroffen. «Ich hoffe sehr, dass sich da etwas tut», so der Gewerkschaftschef.

An diesem Donnerstag (5. Mai) wollen auch Beschäftigte aus der Behindertenhilfe bundesweit streiken und mit Aktionen auf sich aufmerksam machen.