Auf eigenen Wunsch: Erster Bürgermeister Dr. Stefan Köhler geht in den Ruhestand

Auf eigenen Wunsch: Erster Bürgermeister Dr. Stefan Köhler geht in den Ruhestand
Oberbürgermeister Andreas Brand (rechts) überreicht Dr. Stefan Köhler eine VIP-Ehrenkarte für den Besuch mehrerer Volleyballspiele des VfB Friedrichshafen. (Bild: Stadt Friedrichshafen)

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Friedrichshafen (wb) – Nach fast 13 Jahren tritt Erster Bürgermeister Dr. Stefan Köhler auf seinen eigenen Wunsch hin vorzeitig in den Ruhestand. Am Mittwoch, 30. Juni ist sein letzter Arbeitstag, wie die Stadt mitteilt.

Köhler wurde am vergangenen Montag in der öffentlichen Gemeinderatssitzung im Graf-Zeppelin-Haus feierlich verabschiedet – im Beisein seiner Bürgermeisterkollegen, der Stadträtinnen und Stadträte, mehrerer Amtsleiterinnen und Amtsleiter sowie einiger Weggefährten aus Politik und Wirtschaft. Rund 120 Gäste kamen zur Verabschiedung, musikalisch umrahmt wurde der Abend von Stadträtin Anna Hochmuth am Klavier.

Oberbürgermeister Andreas Brand sprach Stefan Köhler in seiner Laudatio zunächst seinen Respekt für die Entscheidung aus, aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig das Amt als Erster Bürgermeister niederzulegen: „Sie, Herr Dr. Köhler, haben urbane Architektur und ästhetische wie auch funktionale Stadtentwicklung immer als Ihren Kompass benutzt, wirksame Steuerungselemente auf den Weg gebracht und Markierungen gesetzt, die den nach Ihnen Kommenden die Orientierung erleichtern.“ Köhler habe sich, so Brand weiter, während seiner gesamten Amtszeit stets für die Wettbewerbskultur bei Bauvorhaben ausgesprochen und diese etabliert.

Am 7. April 2008 wurde Stefan Köhler vom Gemeinderat zum Ersten Bürgermeister im Dezernat IV gewählt. Am 27. Juni 2016 bestätigte ihn der Gemeinderat für eine zweite Amtszeit, die nun vorzeitig am 30. Juni 2021 endet. Köhler war während der fast 13 Jahre Vorsitzender des Ausschusses für Planen, Bauen und Umwelt. Als Erster Bürgermeister vertrat er zudem den Oberbürgermeister in Abwesenheit.

Er war Mitglied in den Aufsichtsräten der Flughafen Friedrichshafen GmbH und der Technischen Werke Friedrichshafen GmbH, war Aufsichtsratsvorsitzender der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft mbH und stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bodensee mbH. Zudem war er Mitglied im Beirat der Bodensee-Oberschwaben-Bahn, stellvertretender Vorsitzender im Beirat beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie ständiger Gast im Bau- und Verkehrsausschuss des Deutschen Städtetags.

„In den knapp 13 Jahren Ihrer Amtszeit hat sich das Gesicht unserer Stadt verändert. Friedrichshafen ist schicker, urbaner und um einige attraktive Gebäude reicher geworden. Sie haben in Friedrichshafen die lokale Baukultur gefördert und so einen wichtigen Beitrag für ein attraktives Stadtbild geleistet“, hob Brand das Engagement Köhlers hervor. Drei Projekte, die Köhler gemeinsam mit seinem Team auf den Weg brachte, wurden von der Architektenkammer Baden-Württemberg mit dem Prädikat „Beispielhaftes Bauen Bodenseekreis“ ausgezeichnet: das Frei- und Seebad in Fischbach, die Brunnisachhalle in Kluftern und das Kinderhaus im Riedlepark.

Darüber hinaus entstanden in der Amtszeit von Stefan Köhler beispielsweise das Sportbad Friedrichshafen, die Sporthallen Ailingen und Fischbach, das Bürgerhaus in Berg sowie die Fahrradbrücke über die Friedrichstraße. Auch das Thema Klimawandel war Köhler wichtig: Durch seinen Einsatz war Friedrichshafen Vorreiter in Sachen Klimaschutz und wurde 2012 als eine der ersten fünf Städte mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet. Erst vor wenigen Wochen erhielt Friedrichshafen das Prädikat zum dritten Mal.

Zum Abschluss der Feier zog Erster Bürgermeister Dr. Stefan Köhler seine Bilanz: „Ich bin in meinen knapp 13 Jahren hier in Friedrichshafen vielen Menschen begegnet und es waren viele wertvolle Begegnungen dabei“, betonte Dr. Köhler in seiner Rede. Ganz besonders dankte er seinen Kollegen im Amt, insbesondere dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern für die konstruktive Zusammenarbeit, dem Gemeinderat und der CDU-Fraktion und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.