Áron Czakó: „Trotz Freundschaft geht es darum, möglichst viel zu spielen“

Ziemlich gute Freunde doch trotzdem starke Konkurenten: Aon Czako und Samuel Wendel.
Ziemlich gute Freunde doch trotzdem starke Konkurenten: Aon Czako und Samuel Wendel. (Bild: Michael Elser)

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Seit 2019 wirbelt Áron Czakó auf der linken Außenbahn bei der HSG Konstanz. In dieser Saison gelangen dem ehemaligen ungarischen Jugend- und Junioren-Nationalspieler bislang 39 Tore.

Der 22-Jährige ist 1,91 Meter groß, wurde in Memmingen geboren und wuchs in Ulm auf. An der mit der HSG kooperierenden Exzellenzuniversität Konstanz studiert Czakó Mathematik und Sport auf Lehramt. Sein Vater Gabor war ungarischer Nationalspieler.

Im Interview spricht der „Naturmensch“ Áron Czakó über Eisbaden im Seerhein, die Pleite im Derby, die Freundschaft und Konkurrenz zu Samuel Wendel und die Vorfreude auf das erste Heimspiel im neuen Jahr am Freitag, 20 Uhr, in der Schänzle-Hölle im Rahmen des BGV-Spieltages gegen den ambitionierten Ex-Erstligisten HSC 2000 Coburg.

Áron, in Bietigheim konnte die HSG Konstanz nie richtig an die starken Auftritte im Dezember und in der Vorbereitung anknüpfen. Worauf führst du das zurück?

Wir hatten uns viel für das Derby vorgenommen. Uns sind jedoch in den ersten 15 Minuten viele technische Fehler unterlaufen. Das gibt ein so starkes Team wie Bietigheim nicht mehr aus der Hand und wir sind richtig unter die Räder gekommen. In der Vorbereitung haben wir recht wenige technische Fehler gemacht. Vielleicht waren wir etwas nervös, aber man muss Bietgheim auch ein Kompliment machen. Sie haben ihre Abwehr auf Ballgewinne ausgerichtet und haben gute Leute für Steals in ihren Reihen. Dennoch darf so etwas nicht passieren und wir wollen es gegen Coburg besser machen.

Trotz der 23:36-Niederlage gab es HSG-Sprechchöre, eine lautstarke Unterstützung von der ersten bis zur letzten Minute und aufmunternden Applaus aus dem HSG-Fanblock.

Unsere Fans sind der Hammer. Es war eine tolle Derby-Atmosphäre und unsere Fans sind einfach mega treu. Sie wissen, dass wir ein ganz junges Team sind und so etwas passieren kann. Das wollen wir ihnen so gut es geht auf dem Spielfeld zurückgeben.

Am Freitag, 20 Uhr, kommt der ambitionierte Ex-Erstligist HSC 2000 Coburg zum ersten Rückrundenspiel und ersten Heimspiel im Jahr 2023 in die Schänzle-Hölle. Was erwartest du?

Die Vorfreude ist riesig. Ich kann es kaum erwarten, in unsere volle Schänzle-Hölle einzulaufen, wenn alle Fans hinter uns stehen. Wir haben uns viel vorgenommen und wollen zeigen, dass wir es besser können, dass wir in der 2. Bundesliga bleiben wollen. Wir wollen die ersten Punkte im neuen Jahr mitnehmen.

Die Erinnerungen an das Hinspiel (22:34) dürften nicht allzu gut sein. Auf was stellst du dich am Freitag ein?

Mit den Erinnerungen aus dem Hinspiel beschäftigen wir uns nicht. Für uns spielt der Gegner keine Rolle. Wir wollen daheim mit unseren Fans wieder unsere Leistung zeigen. Dann ist gerade zuhause immer alles möglich.

Wie schätzt du den HSC 2000 Coburg ein?

Als sehr gute Mannschaft, die einige Spieler mit Bundesliga-Erfahrung im Kader hat. Sie drücken sehr auf das Tempo und haben gute Außen. Das bedeutet, dass wir, anders als in Bietigheim, einen guten Rückzug benötigen. Wir wollen dem Gegner unser Tempospiel aufdrücken. Dafür braucht es eine gute Abwehr.

Nach dem Training sieht man immer mehr Spieler im Seerhein (eis)baden – egal zu welcher Jahreszeit und egal wie viel Grad das Thermometer anzeigt. Wie kam es dazu?

Einer meiner Freunde hat mich dazu animiert. Das ist inzwischen drei bis vier Jahre her. Seitdem mache ich das regelmäßig und freue mich, dass immer mehr Mitspieler und unser Trainer Jörg Lützelberger sich zwei bis dreimal die Woche direkt nach dem Training anschließen. Wir haben den Seerhein direkt vor der Halle – bessere Bedingungen dafür gibt es nicht. Es ist ein mega gutes Gefühl. Man ist in dem Moment so fokussiert, dass man an nichts Anderes denken kann. Man kennt es ja: Sonst fällt es einem extrem schwer, an gar nichts zu denken. In diesen Momenten bleibt einem aber gar nichts anders übrig (lacht). Ich genieße diese schönen Momente.

Du scheinst das Element auf, im und am Wasser ganz besonders zu genießen. Würdest du dich als „Wasserratte“ bezeichnen?

(grinst) Auf jeden Fall! Und als Naturmenschen, der gerne viel draußen unternimmt. Sei es mit dem Kanu, beim Schwimmen und Baden oder beim Stand-Up-Paddling.

In dieser Saison bildest du mit Samuel Wendel ein tolles Gespann auf Linksaußen. Was macht euch aus?

Sam ist ein sehr guter Freund und es macht mega Spaß mit ihm im Gespann. Wir befinden uns, denke ich, auf einem ähnlichen Niveau. Wir haben beide unsere Stärken und Schwächen und ergänzen uns hier richtig gut. Sam spielt eine super Saison und hat sich sein erstes A-Länderspiel mit Österreich wirklich verdient. Ich selbst versuche in der Rückrunde noch besser zu spielen, denn trotz der Freundschaft geht es darum, möglichst viel zu spielen.

Du hast für Ungarns Jugend- und Junioren-Nationalteams einige Turniere gespielt. Träumst du auch vom Anruf des Nationaltrainers?

Es wäre der Wahnsinn, für sein Heimatland im A-Nationalteam auflaufen zu dürfen. Gute Leistungen für die HSG Konstanz sind hierzu der erste Schritt.

Fragen: Andreas Joas

(Vereinsmitteiluung:HSG Konstanz/Interview Andreas Joas)