Aprilrückblick: Schnee, Frost, viel Sonne & viel zu trocken – kältester April seit über 40 Jahren!

Der April brachte uns den Spätwinter mit Schnee und Nachtfrost zurück.
Der April brachte uns den Spätwinter mit Schnee und Nachtfrost zurück. (Bild: Ernesto Marino)

Lindau/Bodensee (nk) – Der April 2021 war der kälteste April seit 1980. Das ist im Vergleich der Vorjahre ein echtes Novum. Polarluftvorstöße brachten uns nochmals Spätwinter mit Schnee und Nachtfrost. Allerdings muss auch erwähnt werden: Der Monat April fiel insgesamt deutlich zu trocken und überdurchschnittlich sonnig aus.

Wie die folgende Aufzeichnung zeigt, fiel der vergangene April so kalt wie seit über 40 Jahren nicht mehr aus. Beim roten Kreis (markiert) findet ihr die Mitteltemperatur des diesjährigen Aprils. Anhand der Aufzeichnungen kann man auch eindrucksvoll erkennen, wie sich die Monatsmitteltemperatur ab 1980 immer weiter nach oben bewegt. Der letzte April sticht in den Aufzeichnungen also deutlich hervor.

Der April 2021 war der kälteste April seit 41 Jahren.
Der April 2021 war der kälteste April seit 41 Jahren. (Grafik: Mtwetter.de)

Die Monatsmitteltemperatur beträgt am Ende 6,05 Grad.

Die Temperaturanomalie (Abweichungen) sieht in Deutschland zu kalt aus. Im Vergleich zum langjährigen Klimamittel aus den Jahren 1961 bis 1990 fiel der Monat im landesweiten Mittel -1,29 Grad zu kühl aus. Die gravierendsten Abweichungen sind dabei in einem Streifen von Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen verzeichnet worden. Im Bodenseeraum lag die Gesamtabweichung des Aprils bei etwa 0,5 Grad. Nur entlang der Nord- und Ostseeküste fiel der Monat teils durchschnittlich aus.

Der April fiel im Vergleich zum Klimamittel nahezu überall zu kalt aus.
Der April fiel im Vergleich zum Klimamittel nahezu überall zu kalt aus. (Grafik: Mtwetter.de)

Niederschläge im April

Ein trauriger Fakt bietet der Blick auf die Regensummen des gesamten Aprils. Landesweit fielen im Mittel gerade mal knapp 60 Prozent von dem, was in diesem Monat eigentlich üblich ist. Besonders die Südhälfte musste im April auf viele Niederschläge verzichten: 35,0 Prozent sind am Bodensee im gesamten Monat gefallen. Das ist ein Defizit von 65 (!) Prozent. Am Nassesten war es in Teilen Hessens mit über 100 Prozent.

Besonders im süddeutschen Raum fiel der April deutlich zu trocken aus.
Besonders im süddeutschen Raum fiel der April deutlich zu trocken aus. (Grafik: Mtwetter.de)

Sonnenschein im April

Sonnenschein gab es im vergangenen April hingegen reichlich. Im Mittel wurde das Soll zu fast 120 Prozent erfüllt. Am sonnigsten war es im Saarland mit bis zu 160 Prozent. Mithalten kann allerdings auch der Bodenseeraum: Dort schien die Sonne mit über 130, teilweise sogar über 140 Prozent ebenfalls häufig. Das entspricht etwa 230 Sonnenstunden am Bodensee. Am wenigsten Sonne gab es dagegen im Großraum Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Sachsen.

Sonnenschein gab es im April vergleichsweise relativ viel.
Sonnenschein gab es im April vergleichsweise relativ viel. (Grafik: Mtwetter.de)

Fazit

Der April brachte uns spektakuläres Wetter. Für wenige Stunden konnte sich an paar Tagen eine dünne Schneedecke ausbilden. Ebenfalls hatten wir es mit relativ viel Wind und teils sehr kalten Luftmassen über uns zu tun. Zum Ende des Monats machte sich der Frühling zumindest im Südwesten und am Bodensee häufiger bemerkbar. Über den gesamten Monat hinweg war es insgesamt deutlich zu trocken. Der mitunter interessanteste Fakt: Wir erlebten in diesem Jahr den kältesten April der letzten 41 Jahre.

Eine kleine Fotostrecke zum April:

Danke an alle Leserinnen und Leser für die Zusendung ihrer persönlichen April-Momente!

(Bilder: Martin Böhler und Sandra Lobsiger)

Ein Temperaturumschwung brachte noch Schneefall und Nachtfrost im April.
Ein Temperaturumschwung brachte noch Schneefall und Nachtfrost im April. (Bild: Viki Lovosa)

(Bilder: Volker Kleinfeld, Michael Hanser, Sonja Rigal)

Besonderer Augenblick am Bodensee zum Sonnenuntergang.
Besonderer Augenblick am Bodensee zum Sonnenuntergang.(Bild: Sandra Lobsiger)

(Bilder: Niklas Kaa, Reinhold Köfer, Sonja Rigal)