Apotheken machen sich zum Impfen bereit

COVID-19-Impfung in Apotheken: Viele Details sind noch unklar
COVID-19-Impfung in Apotheken: Viele Details sind noch unklar (Bild: Pixabay)

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Stuttgart – (lav/pr) Die Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder hat beschlossen, ab Januar 2022 die Apotheken in die Corona-Impfkampagne mit einzubeziehen. Im neuen Jahr können sich Bürger dementsprechend auch in der Apotheke vor Ort gegen COVID-19 impfen lassen. Der Landesapothekerverband begrüßt diesen Schritt, dämpft aber zu hohe Erwartungen.

Schulungen nötig

Verbandspräsidentin Tatjana Zambo erklärt: Der Beschluss sieht vor, dass sich volljährige Personen auch in Apotheken gegen COVID-19 impfen lassen können sollen. Gleichzeitig bremst Zambo zu hohe Erwartungen. „Für den Moment fehlen uns noch viele Details zur fachlichen und rechtlichen Ausgestaltung dieses Vorhabens. Was wir aber schon wissen: Apotheker, die gegen Corona impfen wollen, werden sich dafür speziell qualifizieren müssen. Wir möchten das ambitioniert angehen, aber schon die entsprechenden Schulungsmaßnahmen werden Zeit in Anspruch nehmen. Die aktuellen Corona-Regelungen für solche Veranstaltungen werden diesen Prozess eher verlangsamen als beschleunigen. Insoweit können wir nicht davon ausgehen, dass sehr schnell sehr viel Apotheken tatsächlich die Impfungen werden anbieten können.“

Nicht jede Apotheke geeignet

Zusätzlich wird die einzelne Apotheke auch räumliche Voraussetzungen erfüllen müssen, damit dort geimpft werden kann. Zambo: „Auch hier fehlen noch Detailregelungen, aber ganz sicher werden viele Apotheken nicht die nötigen Raumkapazitäten haben und schon allein deshalb auch beim besten Willen keine Impfungen anbieten können.“ Der Verband geht davon aus, dass für das Impfgeschehen in der Apotheke mindestens ein abgetrennter Raum zur Verfügung stehen muss. Diese Räume sind jedoch nicht in allen Apotheken vorhanden. Inwieweit auch außerhalb der Apotheke ein Impfangebot unterbreitet werden darf, ist derzeit noch nicht bekannt.

Nur Apothekerinnen und Apotheker

Nach derzeitiger Lesart werden ausschließlich Pharmazeuten COVID-19-Impfungen verabreichen dürfen. Die Berufsgruppe der Pharmazeutisch-technischen-AssistentInnen (PTA) wird in dem politischen Beschluss nicht genannt. Apothekerin Zambo weiß: „Meine Kollegen werden im laufenden Betrieb einer Apotheke bei der Arzneimittelabgabe kontinuierlich gebraucht. Insofern ist die Personaldecke in den Apotheken an dieser Stelle sehr dünn. Hinzu kommt, dass wir in unseren Apotheken seit Beginn der Pandemie abseits der klassischen Arzneimittelversorgung zahlreiche zusätzliche Aufgaben übernommen haben und nach besten Kräften schultern.

Ziel: Möglichst viele Apotheken einbinden

Gerade derzeit ist insbesondere die Nachfrage nach digitalen Impfzertifikate und auch nach Corona-Schnelltest so hoch, dass eigentlich keine Luft für weitere Aufgaben da ist. Für die meisten Apotheken wird es deshalb schwierig werden, entsprechendes Personal für die COVID-19-Schutzimpfung bereitzustellen.“ Ziel: Trotz aller Hindernisse werden sich die Vor-Ort-Apotheken im Land und deren Apothekerorganisationen maximal bemühen, so viele Apotheken wie möglich zu befähigen, Impfangebote machen zu können.

(Quelle: Landesapothekerverband)