Es gibt Ängste, über die sich Nicht-Betroffene kaputtlachen. Doch für Phobiker sind sie real. Fühlbar, abstoßend und furchteinflößend. Vor allem können sie den Alltag sehr einschränken. Wie zum Beispiel diese Phobien.
Die Psyche des Menschen ist ein interessantes Konstrukt. Wir sind im Stande, außergewöhnliche Dinge zu erschaffen. Aber manche Sachen kann sich selbst das Hirn nicht erklären, wie scheinbar irrationale Ängste.
Angst als Schutz vor potenziell tödlichen Gefahren
Die meisten Sachen, die uns in Angst versetzen, sind für die meisten nachvollziehbar. Nehmen wir zum Beispiel Höhenangst, Angst vor Hunden, engen Räumen oder Feuer. Diese Arten der Furcht sind leicht zu erklären. Denn sie stellen eine Gefahr für unser Leben dar. Oft liegen solche Ängste in der Kindheit begründet, zum Beispiel wenn jemand schlechte Erfahrungen mit Nachbars Hund gemacht hat.
Manche Phobien entstehen auch erst im Laufe des Lebens oder können plötzlich auftauchen. Evolutionär als Schutzmechanismus konzipiert, gibt es Ängste, die wir uns nur schwer erklären können. Wir haben einige dieser Phobien zusammengetragen.
Angst vor Gedichten – Metrophobie
Bloß nicht Goethe! Oh Gott, nein. Nicht Theodor Storm. Komm mir nicht mit Gedichten! Metrophobie beschreibt die Angst vor Poesie bzw. Gedichten. Die betroffenen Personen meiden es, Poesie anzuhören oder Gedichte zu lesen.
Angst vor Knöpfen – Koumpounophobie
Das hört sich zwar außergewöhnlich an, ist aber ist etwas ganz Alltägliches. Mit dem Begriff „Koumpounophobie“ wird die Angst vor Knöpfen beschrieben. Phobiker meiden dabei jegliche Art von Knöpfen. In Extremfällen wird auch die Aussprache, oder das Schreiben des Wortes „Knopf“ gemieden. Zum Glück gibt es knopffreie Kleidung. Reiß- und Klettverschlüsse sind eine gute Alternative im Alltag. Vor allem Kleinkinder leben ihre Abneigung von Knöpfen gern auch offen aus. Eltern betroffener Kinder kennen das Phänomen bzw. die Phobie.
Angst vor Ausverkäufen – Bargainophobie
Diese Phobie ist eine sogenannte Sozialphobie. Betroffene fürchten sich vor großen Menschenansammlungen, dem dazugehörigen Lärm oder der Berührung Fremder, zum Beispiel indem sie angerempelt werden.
Angst, nach oben zu gucken – Anablephobie
Bei dieser Phobie können betroffene Personen den Blick nicht nach oben richten. Das ist vor allem dann hinderlich, wenn Dinge etwas höher im Regal stehen oder man einen sehr viel größeren Partner hat. Wenn jemand sagt: “…guck mal, der Vogel da oben“, fliegt der Vogel garantiert ungesehen weiter.
Angst vorm eigenen Spiegelbild – Eisoptrophobie
Der Blick in den Spiegel ist für Betroffene unmöglich. Der Begriff beschreib die Angst vor Spiegeln oder auch dem eigenen Spiegelbild. Menschen, die unter dieser Art der Angst leiden, meiden ihr eigenes Spiegelbild, wo es nur geht.
Angst vor der Sonne – Heliophobie
Schwimmbadbesuche bei strahlendem Sonnenschein, Wandern gehen oder Eis essen? Für Betroffene von Heliophobie klingt nichts davon attraktiv. Im Gegenteil. Es klingt beängstigend. Denn Heliophobie beschreibt die Angst vor der Sonne.
Angst vor Palindromen – Eibohphobie
Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie. Fanden Sie diesen Satz jetzt gruselig, weil er vor- und rückwärts gelesen genau den gleichen Sinn ergibt? Dann leiden Sie womöglich unter Eibohphobie. Hier wird die Angst vor einem Palindrom beschrieben. Ein Palindrom ist ein Wort, das sowohl vorwärts als auch rückwärts lesbar ist, z.B. Anna, Rotor, Eibohphobie. Ganz genau, das Wort, dass die Angst vor einem Palindrom beschreibt, ist auch ein Palindrom.
Angst vor langen Wörtern – Sesquipedalophobie
Betroffene meiden es, lange Wörter zu schreiben, zu lesen oder gar an sie zu denken. Bei Betroffenen ist die Angst zu groß, sich versprechen oder die Wörter falsch zu betonen. Als Synonym wird auch der Begriff Hippopotomonstrosesquippedaliophobie verwendet.