An Allerheiligen zieht es uns auf den Friedhof – dem Ort der stillen Erinnerung

An Allerheiligen zieht es uns auf den Friedhof – dem Ort der stillen Erinnerung
Herbstlicher Grabschmuck auf einem Grab. (Bild: picture alliance / Stefanie Oberhauser / EXPA / picturedesk.com | Stefanie Oberhauser)

Wenn die Tage kürzer werden und der Herbst einzieht, ist Allerheiligen nicht mehr weit. Besonders auf den Friedhöfen merkt man, dass der 1. November, der Tag, an dem man aller Heiligen gedenkt, vor der Tür steht. Die Sommerbepflanzung ist nach und nach verblüht und muss durch winterharte Pflanzen erneuert werden. Die Hinterbliebenen bekunden mit aufwendigen Grabgestecken und schönen Bepflanzungen, dass die Verstorbenen noch in ihren Herzen sind. Jedes Jahr stehen viele vor der gleichen Frage: „Was pflanze ich dieses Jahr aufs Grab oder übergebe ich die Pflege einer Gärtnerei?“

Es gibt einiges zu beachten

Eine frische Grabbepflanzung muss den Winter gut überstehen und schnee- und frostsicher sein. Dauergehölze brauchen jetzt einen Rückschnitt, damit die jungen Triebe robust genug sind, um harte Nachtfröste auszuhalten. Wichtig ist, den Boden gut vorzubereiten. Wer ein gesundes Wachstum der Pflanzen möchte, sollte schauen, dass der Boden locker und wasserdurchlässig ist – die Grundlage für viele Winterpflanzen. Hilfreich ist eine Schicht aus Torf. Herabfallendes Laub sollte immer schnell entfernt werden, da sonst gerne Fäulnis entsteht.

Welche Pflanzen eignen sich besonders

Neben Blumenkränzen und Pflanzschalen eignen sich Hornveilchen. Die unermüdlichen Dauerblüher sind ein schöner Farbtupfer. Dann gibt es noch die Aster. Liebe, auch über den Tod hinaus, sagt man der Chrysantheme nach. Mit ihren leuchtenden Farben und den großen Blüten ist sie ein Hingucker, der sich auch in Kombi mit anderen Herbstblumen eignet. Nicht alle Sorten sind aber winterhart.

Engelsfigur auf einem Urnengrab
Engelsfigur auf einem Urnengrab (Bild: picture alliance | Christian Ohde)

Es geht auch ohne blühende Gewächse

Ein äußerst dankbares Gewächs ist die Erika. Das Gute an dieser robusten Pflanze ist ihre Blütezeit. Sie beginnt im November zu blühen und die kleinen Blütenknospen halten bis in den Mai. Die rosafarbene Topfheide (Erica gracilis) ist nicht winterhart und verträgt keinen strengen Frost. Sie muss mit Tannenzweigen gegen die Kälte geschützt werden.Ein Grab lässt aber auch ohne blühende Gewächse gestalten. Die Scheinbeere bildet im Spätjahr rote Beeren, die im Winter aus dem dunkelgrünen Laub hervorstechen.

Selbst gestalten oder professionelle Grabpflege?

Bei der Anordnung der Pflanzen können Sie kreativ werden. Schöne Farbverläufe und Kontraste lassen sich beispielsweise mit Symbolen wie Herzen oder Kreise setzen. Was ist aber, wenn die Angehörigen weit weg wohnen oder keine Zeit zur intensiven Grabpflege unterm Jahr haben? In diesem Fall empfiehlt es sich, eine professionelle Grabpflege zu organisieren. Friedhofsgärtnereien oder örtliche Gärtnereien bieten meist einen Komplettservice an. Die Kosten richten sich nach der Grabgröße und der Häufigkeit der Pflege.

Grablichter, Kerzen und Engel zieren Gräber der Verstorbenen.
Grablichter, Kerzen und Engel zieren Gräber der Verstorbenen. (Bild: picture alliance / Stefanie Oberhauser / EXPA / picturedesk.com | Stefanie Oberhauser)

Grabsteine aufhübschen

Ein Grabstein ist Wind und Wetter ausgesetzt und markiert oft über Jahrzehnte die letzte Ruhestätte eines Verstorbenen. Aus Respekt vor den Verstorbenen sollte er auch gepflegt werden. Polierte und versiegelte Oberflächen, wie bei Granit oder Marmor, können mit Speiseöl oder Bohnerwachs einen neuen Glanz erhalten. Auf grob gearbeiteten Grabsteinen mit rauen Oberflächen siedeln sich gerne Moos oder Flechten an. Leichte Verschmutzungen können mit Wasser und einer weichen Bürste (keine Drahtbrüste) entfernt werden. Beim Steinmetz gibt es auch umweltfreundliche Reiniger zum Aufsprühen auf den Grabstein. Nach einer Einwirkzeit kann man diese mit Wasser abspülen. Obendrauf gibt es sogar Imprägnierungen, die im Durchschnitt zwei Jahre halten.

Allerheiligen ist in folgenden Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag:

  • Baden-Württemberg – Bayern – Nordrhein-Westfalen – Rheinland-Pfalz – Saarland