Ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung für die Zukunft fit machen

Landrätn Stefanie Bürkle
Landrätn Stefanie Bürkle (Bild: Landratsamt Sigmaringen)

Kreis Sigmaringen – In einer Pressemitteilung äußerte sich Stefanie Bürkle, Landrätin des Kreises Sigmaringen zur Zukunft der SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH. Sie betonte, dass noch keine Entscheidungen getroffen wurden.

Nach Kenntnisnahme, des von der Unternehmensberatung Curacon erstellten Medizinischen Konzepts, bestehe aber wegen der sich betriebswirtschaftlich verschlechternden Situation dringender Handlungsbedarf. Bürkle räumte aber auch ein, dass die Aussagen von Curacon zu den Klinikstandorten Bad Saulgau und Sigmaringen eingeschlagen hätten wie eine Bombe. Auch ihre eigenen Recherchen und Gespräche mit Fachleuten hätten zum Ergebnis geführt, dass die stationären Strukturen in Bad Saulgau und Pfullendorf nicht zukunftsfähig seien. Bürkle möchte nun zusammen mit dem Kreistag sowohl die stationäre als auch die ambulante Gesundheitsversorgung im Kreis „zukunftsfest“ machen.

Entscheidungen vor dem Frühjahr 2022

Mit diesen Themen beschäftigt sich der Kreistag bei seinen Sitzungen am 7. und 18. Oktober. Ein weiteres Gutachten soll eingeholt werden, dessen Ergebnisse im ersten Quartal 2022 erwartet werden. Gestern stellten die Geschäftsführung der SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen und die drei Gesellschafter (SRH, Landkreis und die Stadt Pfullendorf) den Vorschlag der Geschäftsführung für ein neues medizinisches Konzept für die Kliniken im Landkreis Sigmaringen der Öffentlichkeit vor. Die Bürgerinnen und Bürger sollen frühzeitig am 24. September in einer Dialogveranstaltung informiert werden. Eine Entscheidung der Gremien über das medizinische Konzept ist zwischen Dezember 2021 und März 2022 vorgesehen.

Sigmaringen kann alle Kreisbürger versorgen

Bürkle beschreibt die aktuelle Situation: „Das medizinische Konzept zeigt uns auf, dass sich die Medizin und die regulatorischen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren grundlegend verändert haben und sich dies nun auch im Landkreis Sigmaringen signifikant auswirkt.“ Sie nahm dabei u. a. Bezug auf die vom medizinischen Fortschritt verkürzten Aufenthaltsdauern in den Kliniken und die ambulanten Versorgungsmöglichkeiten.

Die interdisziplinäre Versorgung, wie etwa bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen sieht sie am Krankenhaus Sigmaringen als sichergestellt an. Große Probleme sieht Bürkle bei der Personalgewinnung und der betriebswirtschaftlichen Situation der Standorte. Dennoch gibt sie sich überzeugt, weiterhin Krankenhausleistungen auf einem hohen medizinischen Niveau anbieten zu können. Dazu sollen in den nächsten Wochen Diskussionen geführt werden, wie die Umbrüche in der Medizin für eine stationäre Versorgung zukunftsfest gemacht werden können: „Was braucht es, um unsere Kliniken medizinisch, personell und wirtschaftlich so aufzustellen, dass die Strukturen im Landkreis auf die Medizin von heute und morgen passen,“ so Bürkle. Sie betont, dass in Sigmaringen ein Krankenhaus sei, das u.a. mit den onkologischen Angeboten, der Urologie oder der Neurologie und den verschiedenen Zentren, weit mehr als eine Grundversorgung leiste, und allen Bürger*innen im Kreis eine gute Versorgung biete.

Bürkle: „Wir lassen die Menschen im Kreis nicht allein“

Wegen der drastischen Auswirkungen des Curacon Konzepts auf die Standorte Bad Saulgau und Pfullendorf, soll eine zweite Meinung eingeholt werden. „Mir ist auch die ambulante Versorgung ein Anliegen, gerade wenn es zu Strukturveränderungen im stationären Bereich kommen sollte. Die ambulante Versorgung wird in Zukunft immer wichtiger werden,“ blickt Bürkle vorwärts. Gemeinsam mit allen beteiligten Partnern, will sie Konzepte für den gesamten Kreis entwickeln. Ziel sei es, bei einer sich verändernden Medizin gute Lösungen für die Zukunft entwickeln zu können. „Der Landkreis wird die Menschen in diesem Veränderungsprozess nicht allein lassen. Ich werde aktiv den Dialog mit allen suchen,“ verspricht Landrätin Bürkle.