Als Schülerin aus Konstanz zum IS: Sechseinhalb Jahre Haft

Sarah O. sitzt im Gerichtssaal.
Sarah O. sitzt im Gerichtssaal. (Bild: David Young/dpa/archivbild)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Düsseldorf (dpa/lnw) – Eine junge Frau aus Konstanz ist vom Düsseldorfer Oberlandesgericht als IS-Terroristin und Sklavenhalterin zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der nicht-öffentliche Prozess gegen die inzwischen 23-Jährige und ihre Schwiegereltern aus Köln ging am Mittwoch nach mehr als eineinhalb Jahren zu Ende.

Die Gymnasiastin Sarah O. hatte im Alter von 15 Jahren die Bodenseeregion verlassen und sich in Syrien dem IS angeschlossen. Ihre Schwiegereltern sollen sie und ihren Ehemann und damit die Terrororganisation unterstützt haben. Die Schwiegermutter wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, der Schwiegervater zu drei Jahren.

Sarah O. habe gemeinsam mit ihrem Ehemann insgesamt fünf jesidische Frauen und zwei minderjährige jesidische Mädchen als Sklavinnen gehalten, führte das Gericht in der Urteilsbegründung aus. Drei von ihnen traten als Nebenklägerinnen im Verfahren auf.

Zwei der drei Nebenklägerinnen habe der Ehemann von Sarah O. mit deren Einverständnis vergewaltigt, befand das Gericht. Sie habe ihren Ehemann darin sogar bestärkt. Eine 14-jährige Sklavin sei bei einer durch Sarah O. gebilligten Fahrt über eine unter Beschuss stehende Straßenverbindung ums Leben gekommen.